View Single Post
Old 14-02-2011, 20:10   #108
hanninadina
Senior Member
 
hanninadina's Avatar
 
Join Date: Nov 2003
Posts: 2,466
Send a message via Skype™ to hanninadina
Default

Du "redest" schon wieder am Thema vorbei, Petra. Ich gehe dann mal Generationsmässig weiter nach vorne. Mit Rep wollte ich zeigen, dass es ein typischer TWH ist, der F 2 war und die Rasse wie kein anderer TWH geprägt hat. Es ist schon grotesk, wenn du Rep in Frage stellst und mit Deutscher TWH-Zucht argumentierst. Bei im Schnitt auf die letzten 10 Jahre max 50 Welpen im Jahr sind wir hier die große Ausnahme des TWH züchten. Ich bin ein bißchen verwirrt - hallo Nobbie -, wie du mit Deutscher TWH Zucht versuchst zu argumentieren...???? Das Gesamtpaket ist wichtig. Richtig ist, dass jedes Land seine Hunde nach ihren Bedürfnissen weiter züchtet. Das wird in allen Hunderassen so gemacht. Wobei das meist den Charakter betrifft. Die Optik sollte schon Standard gemäß sein.

Aber um mal nach Deutschland über zu wechseln. Einer der großen deutschen Züchter hat mit einem F 4 die Rasse in Deutschland massgeblich mit geprägt, weil sehr gute freundliche und wölfische Tiere mit langen Beinen dabei rauskamen. Hier der Hund http://www.wolfdog.org/deu/dbase/d283.html

oder doch Hybride? Oder Wolfsmischling? 1997 geboren, im Jahr 2000 einen Wurf in Dland gemacht und vorher noch andere Würfe. 2001 (?) leider verstorben bzw. verstorben worden.

1999 wurde der TWH vom FCI anerkannt - in Mexico. Böse Gerüchte sagen, er wurde dort durchgewunken, weil die Mehrheit der FCI Verbände aufgrund der weiten Entfernung nicht vor Ort waren. Leichtes Spiel sozusagen. Ich frage mich immer noch, warum der VDH bis heute es nicht geschafft hat, den TWH aufzunehmen. Es wurden meines Wissens mindestens 2 x Anträge gestellt und mit fadenscheinigen Begründungen abgelehnt.

Petra, du musst doch nicht irgendwelche Stadtwölfe als Vergleich herbei zaubern und dass Wolfsmischlinge verschiedene Phenotypen bekommen können. Wir reden doch hier von Wolfshundezucht. Das heißt für mich ganz klar, dass ich zahme Wölfe mit Wolfsähnlichen Hunden kreuze. Als da wären Schäferhunde, Malamuten usw. Dann bekomme ich Wolfsähnliche Tiere. Siehe Beispiel oben Ave Lupo aus Canis Lupus occidentalis und Deutscher Schäferhund. Sie sieht sogar fast wie ein reiner Wolf aus. Bitte vergleiche nur vergleichbares mit vergleichbaren. Das PuWo Experiement steht hier nicht zur Diskussion, das hatte ich nur als Beispiel für Verhalten angeführt, weil Torsten da ja leider immer drauf rumreitet. Und für zahme karpaten Wölfe habe ich Besi hier eingestellt als Beispiel - es gibt natürlich noch mehr.

Nächster Punkt: Möglichst einen guten Standard gerechten TWH züchten. Miguel hat ja provokant in den Raum geworfen, dass es in Deutschland einige kurzbeinige schäferhundartige TWH gibt. Da hat er leider recht. Was ist gut daran, mit Hunde am unteren (oder oberen Ende) des erlaubten zu züchten? Wäre es nicht sinnvoller, da lieber ganz drauf zu verzichten, als darauf zu vertrauen, dass vielleicht ein paar der Welpen dann doch deutlich über dem Mindeststandard sind?

Das betrifft das Exterieur. Nun zum Interieur. Torsten führt an - und du ja wohl auch Petra -, dass wir keine "scheuen" - was ist das eigentlich, sind Wolfshunde und Wölfe nicht eher einfach zurückhaltend = timid, weil sie schlau sind? Ist die Optik eines Hundes wichtiger, dass sie im Standard ist oder ist es vielleicht nicht doch das Verhalten? Oder ist eine kurzbeinige 60 oder 61er TWH-Hündin (Mindestmass 60 cm) nicht genau so "schlecht" wie ein TWH, der vom Verhalten sich zurückhaltend verhält? Was ist wichtiger, Verhalten oder Optik?

Schaue ich mir bei den großen Ausstellungen die Hunde an und schaue, was und wie da gerichtet wird, dann muss ich leider feststellen, dass zu 85 % die Optik entscheidend ist. Und jeder gute Züchter und Aussteller ist in der Lage das schlechte Verhalten eines (seines) Hundes zu kaschieren, so dass das nicht auffällt. Manchmal leider nicht, dann wenn der Hund versucht aus Unsicherheit den Richter zu beißen und disqualifiziert wird. Ist auch bei den TWH Züchtern passiert und mit ganz viel Training haben die Hunde dann auch ihre Ausstellungen geschafft. Ist es sinnig, weil so ein Hund sehr gut aussieht, aber unsicheres Verhalten zeigt, das er zudem auch noch weiter vererbt, in die Zucht zu nehmen? Meines Erachtens nein, aber es ist mehrfach geschehen.

PS: Ich rede hier von Sachen, bei denen ich selbst dabei gewesen bin.

Also im Ergebnis für mich sind optisch möglichst wölfisch aussehende TWHs wichtiger, als kurzbeinige kleine TWHs. Das kann jeder halten, wie er meint. Aber ich finde es bedenklich, ein Verhaltensmerkmal so hoch zu hängen und anders zu bewerten, als einen optischen Mangel. Es zählt bei Hundezucht immer das Gesamtbild. Der beste Kompromiss sozusagen. Verhaltensunsichere Tiere, die Angstaggressiv reagieren, sollte man besser als Familienhund behalten und nicht in die Zucht bringen.

Oder wir haben in Deutschland eine Züchterin, die bis heute keinen Wurf hat, aber es mindestens 4 Mal versucht hat. Warum wird immer und immer wieder versucht mit einem Hund zu züchten, der offenkundig "Defekte" hat?

Und nun zu guten Züchtern, die keine Laien sind.

Petra. für mich ist ein guter Züchter, der nicht nur die VDH Zuchtzulassung bei einem allgemein Richter macht, der keine Ahnung von der Rasse hat. Sondern, der auch eine Bonitation bei einem Spezialzuchtrichter macht, der im Mutterland der TWHs Ausstellungen besucht und nicht nur auf den Deutschen CACIB SChauen seine Pflichtausstellungen macht! Im Moment braucht man, soweit ich weiß, nur eine einzige Ausstellung mit mindestens sehr gut, und die Zuchtzulassung, um die Zuchtzulassung zu bekommen - HD und PRA ist klar. Denn erst wenn ich meinen Hund in Konkurrenz zu anderen TWHs zu anderen guten TWHs sehe, dann kann ich mir ein Bild machen. Gute Sozialisierung der Welpen usw. ist selbstverständlich. Leider kann ich in Deutschland nur ganz wenige ausmachen, die sich auch der Konkurrenz im Ausland stelllen.

Für mich bleibt ein Züchter, der sich lediglich an die Mindestvoraussetungen hält ein Laie!

Die von dir wohl gemeinten - wenn auch nicht namentlich genannten - Vermehrer tun das alles! Und interessanter Weise kommen dort die wölfischsten Tiere her. Und wer das Buch von Hartl und Jedlicka gelesen hat, weiß auch, dass eben ab den 1970er im Vordergrund stand, dass die Optik wölfisch ist. Die Arbeitsbereitschaft ist ab da in den Hintergrund gerückt. Das Buch ist aus 1996. Das sind die Fakten! Das kleben an einem Standard, den Hartl 1966 geschaffen hatte, als er noch der guten Hoffnung war, überdurchschnittliche Grenzhunde draus machen zu können, ist insoweit veraltet und wird von ihm selbst auch als solches in dem Buch dargestellt! Das scheinen einige hier zu vergessen.

Mir ist alle Male lieber freundliche TWH zu haben, wie es die Italiener überwiegend geschafft haben zu züchten, als Krawalltüten. Denn vergiss bitte eins nicht. Die meisten sind über den Wolf beim TWH gelandet und nicht über Arbeitshund oder Grenzhund. Das ist ein himmelweiter Unterschied. Jeder, dem lieber ein Handfester TWH ist, kann ihn doch trotzdem bekommen. Aber mir wäre es persönlich lieber, durchschnittliche Hunde zu haben, die wie Wölfe aussehen und von mir aus auch zurückhaltender sind, als Tiere, die optisch eher Schäferhundmässig aussehen und dann auch noch gerne mal Attacke machen.

Christian
hanninadina jest offline   Reply With Quote