05. Mai 2010 19.40 Uhr, Tomas Kittan
Erstmals seit der Rückkehr des Wolfs in die Lausitz geht unter den ansässigen Bauern die Angst um.
Roland Sitschick von der Landwirte GmbH Terpe-Proschim entdeckte den Kalbskadaver im Morgengrauen rund 200 Meter außerhalb des Geheges. Das Tier war erst Stunden zuvor geboren worden, hatte noch keine Marke am Ohr. Die Mutter-Kuh hatte Zwillinge geworfen und konnte offenbar nur ein Kalb verteidigen. Nur ein Wolf sei kräftig genug, so ein 35 Kilo schweres Opfer wegzuschleppen und auszuweiden, sagt Petra Rösch (55), Geschäftsführerin der Landwirte GmbH Terpe-Proschim. „Wir vermuten, das war einer der sieben Wölfe aus dem Rudel, das in unserer Nähe sein Revier hat.“
Nach den beiden anderen Kälbern, die eine Woche alt waren, suchten die Bauern vergeblich. In den nächsten Tagen sind Patrouillen geplant. Der materielle Schaden beträgt zwar nur ein paar Hundert Euro. Rösch: „Wenn die Wölfe aber auf den Geschmack kommen und wiederkehren, kann das große Folgen haben.“
„Ich steige unterwegs nicht mehr aus dem Auto aus“
Die Angst vor dem Wolf ist plötzlich spürbar in der Gegend. Rösch sagt: „Ich steige unterwegs nicht mehr aus dem Auto aus, selbst wenn immer wieder gesagt wird, der Wolf sei für den Menschen ungefährlich. Man weiß ja nie.“ Absolute Gewissheit darüber, dass ein Wolf das Kalb gerissen hat, wird von Tierpathologen des Landesveterinäramts erwartet.
In der Lausitz, rund 150 Kilometer südöstlich Berlins, leben sieben Wolfsfamilien mit Dutzenden Tieren. Nach mehr als 140 Jahren waren im Jahr 2000 in der sächsischen Lausitz erstmals wieder frei lebende Wölfe in Deutschland geboren worden.
So fanden die Bauern aus Terpe-Proschim das tote Kalb
QUELLE :
http://www.bz-berlin.de/bezirk/umlan...cle832039.html