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Old 16-11-2004, 22:42   #13
michaelundinaeichhorn
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Hallo Nicole,

mich wundert schon, daß eine erfahrene Züchterin wie die Deines Hundes so etwas sagt.Gerade ihre Hunde zeichnen sich in der Regel nicht durch ausgeprägte Scheuheit aus.So einfach kann man die Sache jedenfalls nicht erklären.So kann das Problemverhalten von Leo gerade mit dem frühen Entfernen aus dem Wurf zusammenhängen.Tiere die zu früh aus dem Wurfverband gehen können oft eine sehr niedrige Frustrationstoleranz entwickeln die sich dann als Angst,Aggressivität,beidem,o.a. zeigen.Dieses Verhalten tritt meist erst später zu Tage manchmal sogar erst zu Geschlechtsreife.
In Verhaltensforschung,Zirkus und Zoo nennt man so etwas "Flaschenkinderprobleme".
Es gibt interessante Abhandlungen vonDr.Erich Klinghammer "Wie man Probleme mit gezähmten Tieren vermeiden kann" und von Dr.Peter Neville "The influence of weaning in behaviour problems" also der Einfluß der Entwöhnung auf Verhaltensprobleme.
Dazu kommt noch wie Du dich verhalten hast als er dieses Verhalten gezeigt hat.
Hast Du ihm in irgendeinerweise Beachtung geschenkt oder ihn gar damit durchkommen lassen?

Pavel hat Recht wenn er sagt daß man von schlechten Züchtern die Hunde möglichst früh wegnehmen soll.
Doch hier sei die Frage erlaubt:
Wer und warum kauft sich einen Hund bei einem Züchter von dem er meint daß man das Tier aus was für Gründen auch immer so früh wegnehmen muß?
Man nimmt meiner Meinung nach dem Tier (vielleicht aus dem Egoismus heraus den Hund exklusiv nur an sich zu binden?) ein elementares Grundrecht zur artgerechten Entwicklung.

Hallo Torsten,
dies ist vielleicht auch der Grund weswegen Dein Chakka mit einem Jahr dieses Problemverhalten zeigt.Und meiner Meinung und Erfahrung nach ist es ein Problemverhalten wenn er sich in diesem jungen Alter so agressiv seinen Geschlechtsgenossen verhält wie Du beschrieben hast.
Das hat auch nichts mit Wolfshunden,Wölfen oder Stoffhunden zu tun.
Aber wenn schon,gerade männliche Wölfe zeigen sehr lange bis etwa zur Geschlechtsreife mit 2,5 bis 3 Jahren ein sehr freundliches oft gar unterwürfiges Verhalten Artgenossen gegenüber.
Haben sie nicht die Alphaposition inne, dann manchmal sogar ein Leben lang.
Offen gesagt find ich es sehr bedenklich wenn man meint und kundtut ein Wolfshund müsse so sein sonst hätte man einen Stoffhund.
Ich hoffe das lesen nicht allzuviele Menschen,denn sonst wird man als TWH-Liebhaber mal wieder in eine Ecke gestellt in die ich und ich denke auch das Gros der anderen TWH-Liebhaber nicht hingehören möchte.
Vielleicht habe ich Dich aber nur falsch interpretiert.Schreibe mir bitte wenn dem so ist.
Kannst Du auch bitte schreiben wo Du die 80% genetische Veranlagung her hast,denn das wäre neu.

Hallo Johannes,

in diesem Alter wird kein Welpe mehr 24 Stunden betreut.Es ist auch nicht ratsam dies zu tun,denn gerade dies kann zu Problemen mit dem Alleinbleiben und der bekannten Zerstörungswut aus übermäßiger Frustration heraus führen.
Und noch ein persönlicher Rat:
Stelle Deinen neuen Mitbewohner nicht zu sehr in den Mittelpunkt und mach salopp gesagt nicht so viel "Geschiß" um ihn oder sie nur weil es ein "Wolfshund" ist.
Diese Rasse ist nicht besser oder schlechter als alle anderen auch.
Haben diese Burschen nämlich erst einmal eine Sonderstellung erobert,verstehen sie es allerdings besser als die meisten Rassen uns zu manipulieren und Probleme wie zum Beispiel die oben erwähnten können entstehen.
Aber wie Torsten schon erwähnt hat,die meisten Erfahrungen muß man selber machen.Viel Spaß dabei!

Grüsse ,

Michael
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