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Erziehung & Charakter Was muss man bei einem Welpen beachten, wie sozialisiere ich ihn, die meisten allgemeinen Probleme mit dem TWH, wie löse ich sie

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Old 15-02-2011, 23:59   #1
dogsnoopy
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Default Martin Rütter

Hallo :-)

Interessantes Thema.
Meine Meinung, ich halte von Martin Rütter garnichts....
Wie ich immer wieder in seinen TV Sendungen sehe macht er reine Symptomarbeit und nicht die Ursache woher das Problem kommt bzw. wie es entstanden ist.

Fast jeder Fall wird über Ablenkung "Bällchen", "Reizangel oder Ignorieren gelöst....! Meist hat der Hund danach noch ein größeres Problem als vorher.
Wie kann ich einen Hund der wie bekloppt jagd, mit Bällchen und Reizangel vom Halter weg orientieren und bestätigen?! - So sehe ich das -

Was lernt mein Hund wenn er ignoriert wird über Tage hinweg - und spiele dann draußen Spielchen mit Bällchen - wieder vom Halter weg orientiert.... was lernt der Hund denn bei Ignoranz?

Viele Grüße
__________________
Stärke wächst nicht aus körperlicher Kraft -
vielmehr aus unbeugsamen Willen.
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Old 16-02-2011, 11:03   #2
Astrid
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Mag sein, aber er vermarktet sich (siehe TV) und "sein Konzept" D.O.G.S ordentlich. Trainerausbildung bestehend aus 100 Studientagen in 24 Monaten, 1 Praktikum und 1 Buch - 12.500€ und danach vom 3.-10. Jahr 550€/Monat, nur damit du dich D.O.G.S Coach nennen darfst - bitte, wer macht das??? Und die Methoden, mit denen er arbeitet, sind eben nix Neues. Natürlich muss man das Rad nicht immer neu erfinden, aber mit längst bekannten Dingen derart Kohle zu machen, ist halt sehr geschäftstüchtig.

Ich kucke mir solche Tiersendungen auch ganz gerne mal an, bin dann aber doch auch immer wieder schockiert. Wie wenig viele Menschen über das Lebewesen wissen, für das sie Verantwortung übernommen haben und auch, was manche Trainer, Hundenannys ect. für Schwachsinn verzapfen (gabs mal ne mehrstündige Doku über das Thema Hundeerziehung/-ausbildung - das Heftigste war ein Trainer Namens Osterirgendwas, der permanent mit Strafreizen und Meidemotivation gearbeitet hat - absolut zum speiben).

Ich finds außerdem insofern ein bissl heikel, als die Leute einen Hund mit dem Problem xy sehen, den Tip vom Profi dazu - ah, es klappt - klasse, machen wir jetzt auch so. Unlängst war irgendso eine Promi-Tante mit ihrem kleinen weißen Schipsel, der andere Hunde angeflogen ist. Tip vom Rütter: dreh dich um und geh weg. Mag bei diesem einen Mensch-Hund-Team gepasst haben. Jetzt stell dir mal vor, das sieht die Frau Huber mit ihrem ausgewachsenen *Hausnummer* Deutscher Schäfer/Tschechoslowakischem Wolfhund/Rottweiler/Leonberger... weiß der Teufel was Rüden an, der´s gerne wissen will... Der wird sich freuen, wenn die dann einfach die Leine auslässt und weggeht. Außerdem werden immer nur kurze Ausschnitte gezeigt und natürlich meist nur die Sequenzen, wo alles genauso klappt, wie´s der Herr Rütter ja geplant und prophezeit hat.

Darauf hinzuweisen, dass Hunde vom Wolf abstammen, ist gut und schön. Fakt ist aber, dass die meisten Hunde erstens keine Wölfe mehr sind, zweitens dass wir Menschen ebenso keine sind und deshalb häufig nicht mal annähernd so agieren können wie diese und dass drittens der Wolf-Vergleich immer dann gerne hergenommen wird, wenns um Bestrafung geht - a la: na guck doch, die gehen ja auch nicht so zimperlich miteinander um, also gib ihm ruhig. Dabei wird sich aber immer noch an längst überholten Studien an Gehegewölfen und deren aggressiverem Verhalten als bei freilebenden Verwandten orientiert.

Die Frage bei deinem Beispiel ist für mich v.a.: warum hat er deine Frau bestiegen. Nur weil er um seine "Gogerln" fürchtet und es deshalb nicht mehr macht, heisst das ja nicht, dass sich seine grundlegende Motivation hat. Und die ist sicher nicht: "au klasse, nackte Frau - *rammelnwill*"

Und das ist auch genau das, was Diana angesprochen hat - zwar wird das Symptom beseitigt, nicht aber die eigentliche Ursache. Führt in der regel dazu, dass zwar Problem a irgendwann nicht mehr auftritt, dafür aber plötzlich ein neues Problem b und womöglich noch c auch gleich dazu.
__________________
Liebe Grüße aus Wien,
Astrid mit Nanook & Chinua - jetzt auch auf Facebook

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Old 16-02-2011, 13:27   #3
Torsten
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Ja was wollt ihr eigentlich, es handelt sich um eine Fernsehsendung in der man mit Sicherheit nicht zeigen wird, wie lange der Herr braucht um den gewünschten Erfolg zu haben und natürlich erst Recht nicht, wenn er was nicht hin bekommt. Das wäre für die Einschaltquoten und auch für den Herrn sehr kontraproduktiv. Solche Sendungen werden geplant und gut vorbereitet, von daher wird man den Zuschauer vermitteln, dass, man eben alles in kürzester Zeit hin bekommt, wenn man es so macht wie es der Herr zeigt. Dass die Realität meist anderes aus sieht, und der Weg zum Erfolg lange sein kann, ist für Leute nicht wirklich ersichtlich, da sich meist nur Menschen daran orientieren, die sich mit der eigentlichen Materie nicht wirklich auskennen. Hunde leben im "Jetzt" nicht in der Vergangenheit und nicht in der Zukunft, Hunde denken nicht logisch sondern in Verknüpfungen (und hier meine ich positive wie auch negative), Schlüsselreize lösen die Verknüpfungen aus und werden den Hund zum Handeln veranlassen. Welche Methode ein Mensch für die Erziehung seines Hundes wählt ist auch stark von einzelnen Hund abhängig, aber ich denke dass positive so wohl auch negative Erfahrungen für den Hund dabei nötig sind. Macht ein Hund bei Etwas eine negative Erfahrung (egal in welcher Form) wird er das beim nächsten Mal auch so verknüpfen und umgekehrt genau so. Ich persönlich, arbeite ausschließlich nur mit positiver und negativer Bestätigung oder auch Bestrafung wenn ihr es so wollt. ich habe nicht die Zeit ständig die Methoden von Anderen aus zu probieren und damit gegebenenfalls die Hunde zu verunsichern, weil sie am Ende nicht mehr wissen was sie eigentlich sollen. Für mich gibt es einen Grundsatz, was sie nicht dürfen, muss weh tun und was gut ist wird ihnen gut tun (vereinfacht ausgedrückt), natürlich immer in Berücksichtigung auf das Verhalten des Hundes. Ein Mittelding oder Eierei ist dabei nicht vorgesehen.
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Last edited by Torsten; 16-02-2011 at 13:31.
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Old 16-02-2011, 14:48   #4
Freki
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Ich habe den Martin Rütter schon sehr oft live gesehen und er ist ein sehr sympathischer Mann der sich viel Zeit nimmt für alle Fragen. Er kann alles verständlich rüber bringen, erklären so das es Sinn macht und man einige Dinge mit anderen Augen sieht.
Er hat sehr viel Hundeverständnis egal bei welcher Rasse und ich würde nicht zu sehr auf der TV Show rumreiten, da es die Mainstream Probleme sind, die aber nunmal die meisten Leute auch sehen wollen.
Das er ein Kaberettist sein soll, sehe ich nicht so, er hat nur verstanden das man mehr Menschen erreicht indem man etwas nicht so furz trocken erklärt, sondern auch witzig verpacken kann.
Er hat schon einigen in meiner Familie mit ihren Hunden helfen können und ist nie negativ aufgefallen. Ich habe sogar mal Gutscheine für seine Trainingsstunden verschenkt und auch dort war alles prima.
Ob es neue oder alte Methoden sind, ist ja piep egal. Das was er macht ist gut so wie er es macht. Die richtigen Härtefälle mit aggressiven Hunden werden sowieso nicht im TV gezeigt.
Die Bücher sind übrigens auch sehr gut geschrieben, aber man muss wissen welches man sich kauft. Einige Bücher erzählen nur Geschichten über Fälle die er mal hatte und passen meist nicht auf einen selber. Er sieht die Probleme beim Menschen und seltenst beim Hund, was auch korrekt ist.
Alles in Allem ein Klares "Pro" für ihn und seine Trainingsschule.
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Old 16-02-2011, 16:34   #5
Katrin
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@torsten
" Für mich gibt es einen Grundsatz, was sie nicht dürfen, muss weh tun und was gut ist wird ihnen gut tun" kannst du ein bischen genauer erläutern was du mit weh tun meinst?
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Old 16-02-2011, 17:57   #6
Torsten
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Originally Posted by Katrin View Post
@torsten
" Für mich gibt es einen Grundsatz, was sie nicht dürfen, muss weh tun und was gut ist wird ihnen gut tun" kannst du ein bischen genauer erläutern was du mit weh tun meinst?
So wie es da steht ... weh tun kann jeder für sich interpretieren .... also der Eine tritt seinen Hund zusammen (Spaß), nein im Ernst, es ist sinnbildlich gemeint und soll eigentlich nur auf schlechte Erfahrungen hinweisen. Als Sachen wie, erschrecken, ignorieren oder isolieren, aber auch körperlicher Einfluss. Es soll etwas den Hund nachhaltig beeindruckten ohne das es mit mir immer verknüpft werden muss. z.B. Er geht am Tisch ans Essen von uns, ja dann wird der Tisch ihn nass spitzen ..... Oder wenn ich mit allen Hunden unterwegs bin und einer ist der Meinung sich auf einen entgegen kommenden Hund so zu fixieren, dass er Alles um sich herum ignoriert oder abschaltet und sich auf den anderen Hund zu konzentriert und ein Zucken an der Leine oder verbales Einwirken nicht hilft, mache ich ihn "wach" in dem er schon mal das Ende der Leine auf seinem Köpfchen spürt, das tut nicht weh aber er wird aus seiner Tranche gerissen und erschreckt sich so , dass er sofort Blickkornakt zu mir auf nimmt und ansprechbar wird.
Ich hoffe du weißt was ich meine. Also weh tun im übertragenen Sinne oder ein besseres Wort dafür ist sicher , es muss ihm unangenehm sein, so dass er ähnliche oder gleiche Situationen damit verknüpft.
Und wenn es gar nicht geht werden meine Hunde erst mal so richtig verprügelt .....´um sie dann wieder auf zu bauen
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Last edited by Torsten; 16-02-2011 at 18:01.
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Old 16-02-2011, 18:45   #7
Katrin
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du sagst das jetzt so lapidar, es gibt auch heute immernoch genug menschen die das machen.
Katrin jest offline   Reply With Quote
Old 16-02-2011, 21:22   #8
Torsten
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Originally Posted by Katrin View Post
du sagst das jetzt so lapidar, es gibt auch heute immernoch genug menschen die das machen.
Ach mensch Katrin, klar machen das heute noch genug Menschen, das ist aber sicher nicht die Regel. Und ich muss ehrlich zu geben, dass sich in Deutschland so ein richtiges Kuschelklima entwickelt hat, was die Erziehung von Hunden betrifft. Gerade das vermenschlichen ist es doch was die Probleme hervorruft.
Die ganze Palette von Erziehungsmaßnahmen der einzelnen Leute die damit Geld verdienen, ist doch auch im Grunde genommen Vieles was eigentlich nur abgewandelt ist von älteren Methoden wo die Hunde teilweise noch besser im Gehorsam standen. Man geht heute auf antiautoritäre Scheinen, genau wie in der Kindererziehung und wundert sich dann wenn es eskaliert. Ich weiß ich schreibe schon wieder zu krass, aber es ist doch wirklich so. Allein das ganze Theater um die Erziehung ist doch schon Zirkus verdächtig. Im Prinzip ist Hundeerziehung ganz simpel, wenn man mal das ganze Geschnörkel von jedem Einzelnen weg lässt. Vertrauen, Konsequenz und nat. ein klein wenig Sachverstand mehr benötigt ein Halter nicht. Kompliziert wird es doch immer von denen gemacht die damit Kohle verdienen, die den Leuten was vom Pferd erzählen weil es ja ihr Job ist. Ich bin der Meinung, dass Jeder aber wirklich Jeder einen Hund so hin bekommen kann wie er ihn gern haben möchte (scheiß Satz), wenn er in der Lage ist, das Wesentliche heraus zu filtern und zu verstehen.
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