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Erziehung & Charakter Was muss man bei einem Welpen beachten, wie sozialisiere ich ihn, die meisten allgemeinen Probleme mit dem TWH, wie löse ich sie

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Old 15-03-2011, 10:46   #1
hanninadina
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Ähm, das liegt doch wohl auf der Hand, dass man altersentsprechend trainiert....

Das größte Problem der vielen vergangenen Jahre war doch, dass die meisten viel zu spät angefangen haben ihre Hunde zu trainieren. Es wurde immer so schön gesagt, erst wenn er 1 Jahr alt ist und es wurde auf die Polizeihundeausbildung verwiesen. Nur da ist ein Gedankenfehler, die Polizei sucht ihre Hunde - in der Regel - erst mit 1 Jahr aus, weil sie sehen wollen, ob die Hunde genug Potential haben (nach vorne zu gehen).

Es ist wie mit der Kindererziehung: die kleinen sehr sehr viel in der Phase bis 3 Jahre. Auch das hat lange gedauert, bis die Menschen das verstanden haben.

So ist es sehr einfach einem Welpen sitzt bei zu bringen und dass er im "Fuß" neben dir sitzt. Das geht alles spielerisch. Und dann ist es für ihn eine Selbstverständlichkeit. Gerade wenn man einen Hund hat, der Herrchen gerne anschaut und "fragt", was machen wir jetzt?

Kein Mensch redet von "Drücken"! Überleg doch einfach mal, was du da in den Raum stellst Torsten. Wenn man solche Wolfshunde hat wie ich, geht sowas erst Recht überhaupt nicht. Aber dazu muss man solche Tiere halt kennen. Ich gehöre jedenfalls nicht zu der Fraktion TWH, die ihre TWHs mit der Faust auf den Kopf oder die Schnauze hauen, wenn sie nicht gleich parieren. Das ist jetzt auch nicht auf dich gemünzt Torsten, aber ich kenne doch eine erklägliche Zahl, die gedrücktes Verhalten ihrer TWH erreicht haben und sich dann freuen, wie gut ihr Hund "funktioniert" - mit angelegten Ohren, geklemmter Rute, geduckter Körperhaltung vermeintlich submissiv aber im Ergebnis total gedrückt ...



Christian
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Old 15-03-2011, 11:16   #2
BadNero
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Originally Posted by hanninadina View Post
Ähm, das liegt doch wohl auf der Hand, dass man altersentsprechend trainiert....

Das größte Problem der vielen vergangenen Jahre war doch, dass die meisten viel zu spät angefangen haben ihre Hunde zu trainieren. Es wurde immer so schön gesagt, erst wenn er 1 Jahr alt ist und es wurde auf die Polizeihundeausbildung verwiesen. Nur da ist ein Gedankenfehler, die Polizei sucht ihre Hunde - in der Regel - erst mit 1 Jahr aus, weil sie sehen wollen, ob die Hunde genug Potential haben (nach vorne zu gehen).
Stimmt nicht ganz.....die Hunde werden von der Polizei erst in diesem alter geholt, da das Wachstum des Hundes fast abgeschlossen ist und zumind. eine Vorröntgenuntersuchung machen zu können. Und natürlich, um keine Unötige Unterhaltungskosten für Welpen/Mutterhündin zu tragen.

Zudem ist Erziehung und Dressur (Hundeplatzarbeit) hier etwas zu unterscheiden. Es ist doch wohl ein großer Unterschied ob ich mein Kind oder einen Hund nicht erziehe. Schreiben und lesen wird dann auch erst später gelernt. Nicht umsonst werden die Sportsparten im Hundesport erst nach einem gewissen Alter angeboten.....

Last edited by BadNero; 15-03-2011 at 11:20.
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Old 15-03-2011, 11:26   #3
koboldine
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Christian, was Du meinst ist Erziehung - Du nennst es, warum auch immer, "Unterordnung".

Torsten spricht von Ausbildung, Unterordnung eben, genau wie Fährte etc.

Erziehung sollte von Anfang an stattfinden - tut sie auch, ob nun bewußt oder unbewußt. Sinnvoll ist bewußt zu erziehen.

Ausbildung... da streiten sich die Geister, ich würd nen TWH nicht so früh in der Unterordnung führen, eben weil gerade bei 08/15 Training sehr sehr schnell gelangweilte oder gedrückte Hunde bei rum kommen. Andere Rassen sollte man früher anfangen, andere Individuen können auch permanente Wiederholungen mögen... das ist aber kein "Gesetz" und steht und fällt mit der Qualität des Trainers.

LG
koboldine

PS: zum Beispiel ist das konzentrierte "Fuß" für Hunde so ziemlich das Langweiligste überhaupt - man braucht es zwar in der Unterordnung, aber in der Erziehung ist es Schnuppe, solange der Hund lernt an der Leine bei mir zu gehen...
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Last edited by koboldine; 15-03-2011 at 11:29.
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Old 15-03-2011, 11:28   #4
hanninadina
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Wie das bei euch in Süddeutschland ist, weiß ich nicht, aber hier in Niedersachsen ist die Selektion - auch logisch Gesundheit - aber vor allem eben auch Charakter mit 12 Monaten. Der Oberste Chef der Polizeihunde und Gutachter vor Gericht ist seit über 15 Jahren ein Rennradfreund von mir.

Das man mit einem halbjährigen Hund kein Agility macht, liegt auch auf der Hand..., wenn du das mit Dressur als Vergleich zum Schreiben und Lesen meinst. Ansonsten ist Kindererziehung und Hundeziehung nicht unähnlich - Konsequenz, damit sich Kind wie Hund an dir orientieren können. Es ging hier darum, was Unterordnung ist und wenn man das mit seinem Hund richtig macht, hat man auch eine gute Bindung zu ihm und einen erzogenen Hund auch noch ganz nebenbei.

Christian
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Old 15-03-2011, 11:33   #5
koboldine
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Sorry, Christian, ein Hund, der in der Unterordnung steht, hat nicht zwingend eine gute Bindung zum Halter; und ein Hund mit guter Bindung muss nicht zwingend gut in der Unterordnung laufen....

Bindung hat mit Unterordnung erstmal fast nix zu tun...Vertrauen vielleicht, aber nicht Bindung.

LG
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Old 15-03-2011, 11:37   #6
hanninadina
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Unterordnung ist für mich Erziehung und nicht Ausbildung! Der Hund lernt, was geht und was nicht geht. Die Ausbildung baut auf der Unterordnung auf. Ein Hund, der nicht hört = nicht erzogen ist, wird kein Agilitiy machen können. Wenn du also Agility als Sportart machen möchtest, musst du immer vorher die Begleithundeprüfung machen.

Das gleiche gilt für Schutzdienst. Voraussetzung Unterordnung = erzogener Hund.

Das ist die Basis für alles. Das ist natürlich - wenn du schon Haarspalterei betreiben möchtest - auch eine Form von Ausbildung. Da es aber die Grundlage für alles ist, ist es für mich Erziehung. Und die Systematik der Hundeausbildung bestätigt das.

Und was glaubst du, wieviel Menschen Probleme haben, dass ihr Hund überhaupt an der Leine neben sie gehen ohne zu ziehen? Das sind sehr sehr viele. Wenn du eine Bindung zu deinem Hund hast, dann geht er auch neben dir Fuß, ohne dass es ihn langweilt, weil er sich freut bei dir zu sein. Aber das hängt auch immer wieder vom Trieb des Tieres ab, da sind sie sehr individuell. Die meisten Hundehalter sind nicht in der Lage zu erkennen, wenn ihr Welpen sie ständig anschaut und begierig darauf wartet, dass Herrchen ihm was beibringt. Irgendwann hat der Hund dann auch keine Lust mehr. Dann fängt Herrchen aber an, mit seinem sagen wir mal 8 Monate alten Hund auf den Hundeplatz zu gehen und genau das zu versuchen, dass sein Hund Fuß geht neben ihm und dann oh wunder, hat der Hund keine Lust mehr und alles wird schwieriger.

Das ist wie eine Sprache lernen, für Kinder überhaupt kein Problem zweisprachig aufzuwachsen, aber wie ist es wenn man älter ist, als Jugendlicher oder gar Erwachsener? Sehr viel schwieriger.

Deshalb es gibt kein zu viel und es gibt kein zu früh. Es sei denn, du hast keinen normalen sondern sehr sensiblen Junghund. Ich gehe jetzt aber mal von dem durchschnitss Hund aus.

Christian
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Old 15-03-2011, 11:42   #7
hanninadina
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Petra, es fördert die Bindung. Es hat nicht zwangsläufig damit was zu tun. Viele gedrückte Hunde sind gut in der Unterordnung - weil sie Angst vor Herrchen haben. Ich nehme an, diese Fälle meint Torsten.

Jemand, der eine gute Bindung zu seinem Hund hat, der wird auch keine Probleme mit der Unterordnung haben. Umgekehrt, ein Hund, der gut in der Unterordnung ist, muss nicht zwangsläufig eine gute Bindung zu Herrchen haben. Das sehe ich auch so.

Aber das gemeinsame "Arbeiten" von Herr/Frau und Hund fördert die Bindung. Liegt doch wohl auf der Hand...
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Old 15-03-2011, 12:11   #8
koboldine
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Ja, Christian, Erziehung kann die Bindung fördern und tut es i.d.R. auch - es sei denn man erzieht mit der Brechstange.

Und wegen der Haarspalterei.... analoges Beispiel: einer redet vom "Gesetz der Straße" und meint die StVO - da würdest Du doch auch differenzieren, oder?

LG
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Old 15-03-2011, 14:19   #9
Torsten
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Kein Mensch redet von "Drücken"!
Dann solltest du dich beim nächsten Mal etwas anders ausdrücken, denn Unterordnung bis zum Erbrechen ist Drücken, egal wie schön du es reden willst.
Quote:
Wenn man solche Wolfshunde hat wie ich, geht sowas erst Recht überhaupt nicht.
Stimmt, denen ordnet man sich lieber selber unter ...... gelle ?
Quote:
Viele gedrückte Hunde sind gut in der Unterordnung - weil sie Angst vor Herrchen haben. Ich nehme an, diese Fälle meint Torsten.
Ja unter anderem auch, aber ich meinte eigentlich mehr die Überforderung (geistig wie eventuell auch körperlich) gerade bei geistiger Überforderung ist die Gefahr, dass ein Hund an anderer Stelle seinen Frust ablässt sehr groß. Und du wirst es nicht glauben, wenn er damit einmal Erfolg hatte wird er wirklich zum "Terroristen"
Tina hat es sehr treffend gesagt, ein Kind lernt auch erst später das Lesen und Schreiben. Offensichtlich pauschalisierst du zu sehr weil du es nicht besser weißt. Unterordnung ist oder kann eine Form der Erziehung sein die immer auf Druck zurückgeht. Deswegen heißt es ja auch Unterordnung weil sich der Hund gegen seine eigenen Interessen in bestimmten Situationen unterordnen muss.
Erziehung, macht man in allen Bereichen des Zusammenlebens mit einem Hund und muss nicht unter Zwang oder Druck geschehen.
Quote:
Der Oberste Chef der Polizeihunde und Gutachter vor Gericht ist seit über 15 Jahren ein Rennradfreund von mir.
Was der Typ von dir ist, spielt doch zum Thema überhaupt keine Geige ....und wenn er den Morgenstern von König Arthus trägt ist das scheiß egal ...
Fakt ist, das Hunde von den Behörden erst ab einen gewissen Alter genommen werden, weil man Effektivität braucht und keine Welpenstunden auf machen will ....das ist auch ein finanzieller Aspekt der da mit spielt.
Denk einfach mal drüber nach, warum es Altersvorgaben gibt, wann man eine Prüfung mit seinem Hund ablegen darf ....
Erziehung findet überall statt und Unterordnung im richtigen Maß und im richtigen Alter kann ein Teil davon sein. Um mit einem Hund vernünftig in der Unterordnung arbeiten zu können muss zu aller erst mal die Bindung stimmen.
Quote:
Wenn du eine Bindung zu deinem Hund hast, dann geht er auch neben dir Fuß, ohne dass es ihn langweilt, weil er sich freut bei dir zu sein.
Du bringst da sehr viel durcheinander ..... Bindung ist immer gut, das geht aber nicht zwangsläufig über eine Unterordnung bis zum Erbrechen.
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es ist egal gegen Wen oder Was man kämpft, wichtig ist Wofür...!

Lieber stehend sterben – als knieend leben !
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Old 18-03-2011, 07:30   #10
Alster
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Originally Posted by hanninadina View Post
Und was glaubst du, wieviel Menschen Probleme haben, dass ihr Hund überhaupt an der Leine neben sie gehen ohne zu ziehen? Das sind sehr sehr viele. Wenn du eine Bindung zu deinem Hund hast, dann geht er auch neben dir Fuß, ohne dass es ihn langweilt, weil er sich freut bei dir zu sein. Aber das hängt auch immer wieder vom Trieb des Tieres ab, da sind sie sehr individuell.

Christian
So da bin ich wieder... Bin noch wild am 'filtern' ob der unterschiedlichen Meinunge/Einstellungen. Vorab an alle erstmal ein herzliches Dankeschön .
@ Hanninadina: Welchen Trieb meinen Sie denn speziell, hab gehört dass es da sehr viele unterschiedliche gibt?!

- Ich weiß, Fragen über Fragen.... aber so ist das glaub ich bei einem Welpebesitzer
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Old 19-03-2011, 12:11   #11
dogsnoopy
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Originally Posted by hanninadina View Post
.....
Und was glaubst du, wieviel Menschen Probleme haben, dass ihr Hund überhaupt an der Leine neben sie gehen ohne zu ziehen? Das sind sehr sehr viele. Wenn du eine Bindung zu deinem Hund hast, dann geht er auch neben dir Fuß, ohne dass es ihn langweilt, weil er sich freut bei dir zu sein. Aber das hängt auch immer wieder vom Trieb des Tieres ab, da sind sie sehr individuell. Die meisten Hundehalter sind nicht in der Lage zu erkennen, wenn ihr Welpen sie ständig anschaut und begierig darauf wartet, dass Herrchen ihm was beibringt. Irgendwann hat der Hund dann auch keine Lust mehr.

Christian
Fußlaufen hängt von Trieb des Tieres ab ?
Von welchem ? : Fußtrieb, Menschentrieb, Liebtrieb, ???
Oder Gar vom Jagdtrieb....???
Das ist doch Schwachsinn!

Mit einer Aussage gebe ich Dir recht: Das die meisten Hundehalter das "lieb" kucken ihres Welpen als putzig und schau mal ....trallallalla sehen, anstatt den Hund für dieses eigenständig korrekte Verhalten zu bestätigen....

Aber: Der Hund hat nicht irgendwann keine Lust mehr, sondern weiß - dadurch das dieses Verhalten was er zeigte nicht bestätigt wurde, es sich nicht lohnt zu arbeiten, oder zu tun was Herrchen/ Frauchen verlangt.

Achja: http://www.facebook.com/Christian.Be...=1311004152818

Welchem Trieb unterliegt Deine Hündin hier grad?
Ich würde sagen, alles ist interessanter als Herrchen.....

Sorry, aber wenn Du sowas schreibst solltest wenigstens einen Hund zeigen können der deine Aussagen bestätigt. Ich weiß, ist sicher nur eine Momentaufnahme....

Viele Grüße
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Stärke wächst nicht aus körperlicher Kraft -
vielmehr aus unbeugsamen Willen.
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Old 20-03-2011, 21:46   #12
Alster
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Default @ Triebe, @ hanninadina

Soooooooooooo,

hab mich ob des spannenden Themas Triebe mal im www umgeschaut. Komm da aber nicht wirklich weiter, da es wie ich schon vermutet hab so unglaublich viele "Triebe" beim Hund gibt, dass es sehr nett wäre, wenn Sie mir da bitte weiterhelfen würden Herr Christian hanninadina. Hab da mal einiges von einer Web-Site angehängt:

"Die Triebe in der Übersicht:
Aggressionstrieb, Wehrtrieb, Apportiertrieb, Arterhaltungstrieb, Begattungstrieb, Betätigungstrieb, Beutetrieb, Bewegungstrieb, Bringtrieb, Fluchttrieb, Fresstrieb, Geltungstrieb, Wachtrieb, Geschlechtstrieb, Geselligkeitstrieb, Unterordnungstrieb, Heimkehrtrieb, Sexualtrieb, Hetztrieb, Jagdtrieb, Jungtiertrieb, Kampftrieb, Körperausscheidungstrieb, Körperpflegetrieb, Meutetrieb, Muttertrieb, Neugierdetrieb, Pflegetrieb, Ruhetrieb, Schutztrieb, Selbsterhaltungstrieb, Selbstverteidigungstrieb, Spürtrieb, Stöbertrieb."
Zur weiteren Erläuterung wurden folgende Triebe näher erklärt:

"Arterhaltungstrieb

Neben dem Selbsterhaltungstrieb der wichtigste Urtrieb. Er äussert sich im Geschlechts- und Pflegetrieb. Wenn er mit dem Selbsterhaltungstrieb zusammenwirkt, entwickelt sich der Geselligkeitstrieb. Sehr wichtig für das Zusammenleben mit dem Menschen. Wie schon der Name sagt, zielt dieser Trieb auf die Erhaltung der eigenen Art ab.

Apportier- oder Bringtrieb

Zusammen mit dem Jagd- und Beutetrieb eine wichtige Anlage der Hunde. Eine Beute, die nicht sofort gefressen wird, bringt der Hund für die Junghunde nach Hause oder vergräbt sie irgendwo. Auch im heutigen Hundesport spielt dieser Trieb eine wichtige Rolle. Sehr viele Hunde fallen automatisch in diese Triebhandlung. Sei es beim Spielen, Begrüssen von Herrchen oder Frauchen, wenn sie unsicher sind oder wenn ein unerwünschter Trieb unterdrückt wurde.

Begattungs- oder Geschlechtstrieb

Der Geschlechtstrieb hat bei vielen auch den Namen Begattungstrieb. Doppelnamen für den gleichen Trieb existieren häufig. Der Geschlechtstrieb ist der stärkste Trieb im Bereich der Arterhaltung. Nach ca. einem Jahr, wenn beim Hund die Geschlechtsreife einsetzt, kommen der Wach-, Schutz- und Kampftrieb verstärkt hervor (die Geschlechtsreife ist z.T. rassespezifisch unterschiedlich). Der Geschlechtstrieb ist für den Hund eine beherrschende Macht. Aufreitbewegungen und den Hündinnen nachlaufen sind überdeutliche Signale beim Rüden, wie bei den Hündinnen die Läufigkeit.

Betätigungs- und Bewegungstrieb

Es ist wichtig, diesen Trieb zu erhalten und zu fördern. Beim jungen Hund äussert er sich an der Freude am Spiel. Wenn ein Hund diese Bewegungsmöglichkeit nicht hat, treten psychische und physische Schäden auf. Beim Hundesport aller Art wird dieser Trieb stark gefördert. Er unterstützt das ausgeübte Motivationstraining.

Beutetrieb

Er ist die Grundlage für den Apportier- und Bringtrieb. Zuerst stöbert der Hund die Beute auf, dann verfolgt er sie, stellt und ergreift die Beute. Das Totschütteln und Fressen, nach Hause bringen (oder vergraben) beendet den Beutetrieb. Sehr stark wird dieser im modernen Schutzdienst gebraucht. Der normale Schutzdienst baut auf diesem Trieb seine Ausbildung schon beim Junghund auf.

Fluchttrieb

Dieser steht in Zusammenhang mit Furcht oder Angst vor unbekannten Situationen. Je nach Wesen und Charakterstärke eines Hundes wird dieser weniger grundlos Angst bekommen und dementsprechend weniger leicht Angst entwickeln. Scheue und ängstliche Tiere kann man fast immer auf eine nicht fachgerechte Aufzucht und Erziehung zurückführen. Überschreitet ein vermeintlicher Rivale die imaginäre, kritische Distanz des scheuen Hundes, so wird sein Fluchttrieb ausgelöst oder es folgt ein Angriff durch den Selbsterhaltungstrieb. Im Fluchtverteidigungsfall spricht man von einem sog. Angstbeisser. Der eine Trieb löst also oftmals einen oder mehrere andere Triebe aus.

Geltungstrieb

Eine Triebveranlagung, die dem Geselligkeits- und indirekt auch dem Selbsterhaltungstrieb zugehörig ist. Er veranlasst Führungskämpfe innerhalb eines Rudels, die der Arterhaltung dienen. Dieser trieb macht die Wechselwirkung der Triebe besonders deutlich (siehe Meutetrieb). Imponiergehabe und zum Teil voller Stolz posieren, kommen vom Geltungstrieb. Es ist auch ein Triebfaktor, der Hunde untereinander zu Raufereien veranlassen kann. Wenn der Hund von diesem trieb beherrscht wird, unterschätzen wir diesen oftmals.
Er wird als rein menschliche Handlung z. B. Stolz oder aber auch Eifersucht angesehen.

Geselligkeitstrieb

Er ist der wichtigste Trieb für die Beziehung zwischen Mensch und Hund. Theoretisch kann ein Grossteil der Hunde in der Wildnis überleben, aber der Hund braucht den Menschen stärker als umgekehrt. Dieser Trieb bindet den Hund trieblich an den Menschen. Dank diesem war es den Menschen erst möglich den wilden Wolf – Hund zu domestizieren. Der Hund braucht immer ein Rudel. Er ist selten (nie) ein Einzelgänger. Der Hund sucht immer den Kontakt zu anderen. Er macht selbst aus einem Menschen und einem Hund immer ein Rudel. Seine Triebe und Veranlagungen sind alle auf ein Rudelverhalten ausgelegt. Das ist im Geselligkeitstrieb, einem untergeordneten Teil des Arterhaltungstriebes, wie auch in anderen Trieben enthalten.

Heimkehrtrieb

Kommt z. B. zum Vorschein, wenn ein Hund nach einem langen Spaziergang sich auf die Rückkehr und das Zuhause freut. Selbst Streuner kehren in der Regel immer zurück. Heimkehrtriebstarke Hunde finden selbst aus grossen Entfernungen heim. Auch Hunde die weglaufen, kommen meistens immer zuerst an den Ort zurück, wo sie weggelaufen sind. Gut zu wissen!?

Hetztrieb

Einer der vielen Teilaspekte des Jagdtriebes. Bei vielen Hunden ein starker Trieb. Das Wild wird auf Sicht verfolgt und gehetzt. Bei Bracken, einem Teil der Jagdhunde und bei Windhunden wird dies geschätzt. Bei allen anderen Hunden sollte dieser Trieb von Anfang an unterbunden werden. Sie haben sonst nur Probleme bei Spaziergängen im Wald oder auf dem Feld. Diese Probleme hängen aber auch mit dem Jagdtrieb zusammen.

Jagdtrieb

Ob ein Hund Hunger hat oder nicht. Ist nicht wichtig für den Jagdtrieb. Man muss sich vor Augen halten, dass auch bei einigen Rassen, wo dieser Trieb gezielt weggezüchtet wurde, dieser trieb noch sehr schwach vorhanden ist. Jeder Hund sollte zum „nichtjagen“ erzogen werden. Ausnahme sollte nur für die zur Jagd gebrauchten Hunde gelten.

Kampftrieb

Bedeutet eigentlich der Kampf des Rüden um die Hündin und Festlegung der Rangordnung im Wildrudel. Auch der Kampf um eine Beute war ein Teil des ursprünglichen Kampftriebes. Heutzutage wird er besonders für den Schutzdienst beim Hundesport und im Diensthundewesen gefördert und gewünscht. Er ist ein eher aggressiver trieb. Er sollte nur bei wesensstarken Hunden gefördert werden. Es kann sonst, besonders bei aus Angst entstehendem Kampftrieb, Probleme geben. Der Kampftrieb ist jedoch nicht mit dem Wehrtrieb zu vergleichen. Der auslösende Faktor für den Wehrtrieb ist der Kampftrieb. Der „Hundesport-Wehrtrieb“ von heute ist ein Teilaspekt vom Kampftrieb. Je nach Ausbildung und Ausbildungsstand wird der Beute-, Wehr- oder Kampftrieb mehr oder weniger gefördert. (siehe auch Schutztrieb). In der modernen Schutzdienstausbildung ist der Beutetrieb der meistverwandte Trieb.

Meutetrieb

Ist mit dem Geselligkeitstrieb stark verbunden. Ein Hund ist abhängig von seiner Meute (Rudel). In seinem Rudel kämpf er, je nach Hund, immer mehr oder weniger um seine Rangordnung. Ursprünglich jagten die Vorfahren unserer Hunde in grossen Rudeln. Das war wichtig für die Arterhaltung. Die Domestikation der Hunde ist mit durch diesen Trieb erst möglich geworden. Der Mensch trat an die Stelle des Rudelführers. Jedem heranwachsenden Hund sollte auch durch Konsequenz und manchmal, je nach Hund, durch Härte klargemacht werden, der Rudelführer ist der Mensch. Nur mit Liebe kann man keinen Hund erziehen oder ohne Probleme mit seiner Umwelt halten, das wird oft vergessen. Im Wolfsrudel gibt es einen Boss. Die anderen machen was er will. Ist der Boss schwach, so versucht der nächsthöhere seinen Platz einzunehmen. Das ist im Menschen – Hund – Rudel sehr oft auch so. Wenn Sie nicht merken was läuft, dann haben Sie nachher ein grosses Problem. Der Meutetrieb wird manchmal auch Rudeltrieb genannt.

Pflegetrieb

Wenn eine Hündin trächtig ist, entwickelt sie diesen Trieb automatisch. Man kann nicht sagen, das bei „nichtträchtigen“ Hündinnen dieser trieb nie kommt. Die Haltung, Familienzugehörigkeit und anderes ist bestimmend, dann kann dieser Trieb auch als Ersatzhandlung erscheinen. Auch zeigen Hündinnen einen unterschiedlich starken Pflegetrieb. Wenn man ihnen Welpen wegnimmt, suchen einige Hündinnen nach ihnen, andere nicht. Kranke Welpen lässt die Hündin oft links liegen.

Schutztrieb

Eigentlich kommt der echte Schutztrieb bei den Hündinnen hervor, wenn sie ihre Welpen beschützt. Oder bei Hunden die z. B. die Kinder ihres Herrchens oder Frauchens beschützen. Bei der Schutzhund-Ausbildung kann dieser Trieb so genützt werden, das er seinen Führer/Halter/Besitzer schützt. Der Wehrtrieb des Hundesports wird durch den Schutztrieb ausgelöst und durch den Kampftrieb umgesetzt.

Selbsterhaltungstrieb

Der trieb, der den Hund davor schützt etwas zu tun, was sein Leben gefährden könnte. Auch ist Selbsterhaltungstrieb der zweitwichtigste Urtrieb des Menschen. Ohne ihn könnte der Hund nicht leben. Mit dem Arterhaltungstrieb koppelt er auch die wichtigsten Triebe im Zusammenleben mit dem Menschen. Der Selbsterhaltungstrieb löst verschiedene Triebe aus, z.B. den Fluchttrieb. Dieser kann (muss nicht) den Selbstverteidigungstrieb auslösen und dieser wieder aktiviert den Schutztrieb, Kampftrieb und schlussendlich den Wehrtrieb.

Spürtrieb

Mit tiefer Nase folgt der Hund der Fährte im Spürtrieb, um die Witterung verschiedener Sachen, auch Menschen, aufzunehmen. Man fördert diesen trieb in den Hundesport-Prüfungen, die einen Fährtenprüfungsteil aufweisen. Der Spürtrieb ist nicht zu verwechseln mit dem Stöbertrieb.

Stöbertrieb

Bedeutet, das der Hund ohne Beachtung einer Fährte mit hoher Nase, mit Hilfe von Augen, Ohren und Nase eine Witterung aufnimmt und verfolgt. Der Stöbertrieb wird in der unter Spürtrieb beschriebenen Hundesport-Prüfung bei einer Fährte vermieden. Der Stöbertrieb wird bei Schweizer Hundesport-Prüfungen z.B. Gegenstandrevieren und Sanitätssporthundeprüfung gebraucht.

Unterordnungstrieb

Basis für das Zusammenleben zwischen Mensch und Hund. Die Rudelmitglieder unterordnen sich dem Rudelführer. Im Zusammenspiel mit den anderen Trieben kann dieser Trieb schuld sein, wenn es in einem Menschen – Hunde – Rudel in der Rangordnung Probleme gibt. Hunderassen, die diesen Trieb sehr stark ausgeprägt in sich tragen, lassen sich leichter abrichten (z.B. Schäferhundrassen). Sogenannte Alpha-Hunde (Männchen oder Weibchen) besitzen diesen Trieb nur schwach.

Wachtrieb

Ist nicht bei allen Hunden gleich ausgebildet. Er bedeutet eine Ablehnung rudelfremder Personen oder Tiere, die das eigene Territorium betreten. Ein Hund warnt durch bellen und greift evtl. auch an. Manchmal wird das Bellen auch unbewusst vom Mensch/Halter gefördert. Dieser Trieb lässt sich gut durch Lob hervorholen. Wenn man ihn (gewusst wie) bei Junghunden unterbindet, das Bellen sogar bestraft, melden sie sich nach einer gewissen Zeit nicht mehr. Sehr oft kommt dieser Trieb in der Nacht stärker hervor.

Wehrtrieb

Hört man immer im Zusammenhang mit der Schutzdienstausbildung. Manchmal leider auch wenn es zu Beissereien gekommen ist. Der Hund wehrt sich gegen etwas/jemanden (Schutztrieb), manchmal aus Angst, Stress oder Aggression. Das kann aus einer Situation kommen, wo der Hund in die Enge getrieben wurde, oder weil der Hund glaubt, sich aus der Situation heraus, wehren zu müssen. Der Wehrtrieb löst den Kampftrieb aus."

Welche Triebe mich nun wirklich näher interressieren würden, wären:
-Betätigungstrieb
-Geselligkeitstrieb
und natürlich, da es zum Thema passt der : -Unterordnungstrieb

Würde mich sehr über eine Antwort freuen, da ich mit der Erziehung meines Hundes vorran kommen möchte und ich sehr gern auf die Hilfe eines fachlichen Spezialisten zurückgreifen würde.

Vielen Dank für Ihre Mühe mir meine vielen Fragen zu beantworten
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Old 20-03-2011, 22:30   #13
koboldine
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Sorry, Alster (der Fluss in HH?), aber so wird das nix.

ad 1. Sie haben sich als stiller Leser sicher ein Bild der Poster hier gemacht - was nur legitim ist - allerdings sollte man nicht überbewerten, was wer hier schreibt...,

ad 2. Fleißarbeit von welcher Seite abgeschrieben/kopiert? Das ist erstens wichtig zu wissen wegen des Urheberrechts und zweitens für nicht ganz so stille Leser wie mich z.B. interessant auf welchem Niveau Sie diskutieren möchten resp. welche Qualität Ihre Quelle hat.

ad 3. Sie haben einen - inzwischen - 15 Wochen alten Welpen? Glückwunsch! Haben Sie Sorgen, dass Sie mit der Erziehung überfordert sein könnten - oder möchten Sie sich jetzt - im Nachhinein prophylaktisch - über das Wesen eines Hundes informieren? Sollte hier ein falscher Eindruck entstanden sein, bitte ich um Korrektur...

ad 4. Gerade bei "Neulingen" hat es sich bewährt in eine gute Welpengruppe zu gehen, dort werden Ihnen life die hilfreichsten Tipps bereits etwas auf Sie und ihren Welpen abgestimmt geliefert. Hier im Forum kann nur generell und ins "Blaue geraten" subjektiv theoritisch geantwortet werden...

Viel Spaß mit dem Zwerg!

VG koboldine
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