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Erziehung & Charakter Was muss man bei einem Welpen beachten, wie sozialisiere ich ihn, die meisten allgemeinen Probleme mit dem TWH, wie löse ich sie

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Old 09-11-2011, 17:00   #1
timber-der-wolf
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Hallo Torsten,

hast im Grunde mit allem wieder einmal den berühmten Nagel auf dem Kopf getroffen.
Nur, hier regt sich bei mir absoluter Widerstand !
Quote:
Originally Posted by Torsten
... Sie sollten im Vorfeld umfangreich nachlesen und sich vor Ort ein Bild machen. ... und sich nicht an eine "Wolfserziehung" an lehnen um so den Mythos zu schüren und immer mehr Spinner auf das Trapez holen. ....
Warum?
Wenn die von Dir nicht namentlich genannten, aber allseits bekannten , "Experten" von Wölfen sowie Hundeerziehung tatsächlich Ahnung hätten, würde oft nicht soviel Blödsinn geschrieben werden.
Ich kann nur Jedem, insbesondere "Neulingen", aber auch den "alten Hasen", wiederholt dieses Buch empfehlen:


Hier wird nämlich mit unendlich vielen Irrtümern, Mißverständnissen, Fehlinterpretationen, Vorurteilen ... bzgl. des angeblichen Wolfsverhaltens und der dementsprechend von "Experten" propagierten Hundeerziehung aufgeräumt - und zwar mit Fakten aus über 20 Jahren wissenschaftlicher Forschung und Beobachtung!

Wenn Hundehalter von dem tatsächlichen "wölfischen Verhaltensweisen" lernen würden, Hinweise und Ratschläge aus diesem Buch beherzigen würden, sowie entsprechende Lehren für die eigene Hundeerziehung ziehen würden, dann würde es künftig wesentlich weniger Probleme mit ausnahmslos allen Hunden, egal ob Rassehunde oder Mischling, geben.

Im erwähnten Buch sind übrigens auf den vielen Bildbeispielen in Ergänzung der beschriebenen gleichen aber auch domestikationsbedingten, unterschiedlichen Verhaltensweisen von wildem Wolf und domestiziertem Wolf die verschiedensten Rassehunde und Mischlinge abgebildet.

Wölfisches Verhalten ist nicht nur dem TWH eigen, nein wölfisches Verhalten ist bei allen Hunden mehr oder weniger ausgeprägt vorhanden. Das wird in diesem Buch sehr gut beschrieben - vor allem, weil es sich nicht auf WOLFSHUNDE bezieht, sondern ganz allgemein auf HUNDE !
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LG, Norbert mit seinen Graupelzen Onka v. Böhmerwald & Kira
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Last edited by timber-der-wolf; 09-11-2011 at 17:08.
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Old 09-11-2011, 17:21   #2
Torsten
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Danke für den Hinweis Norbert - ist ein sehr gutes Buch um Verhaltensweisen kennen und einschätzen zu können. Natürlich liegt das Verhalten von Hunden im Ursprung begründet, aber wie gesagt, das Verhalten. Bei der Erziehung jedoch sind da gewaltige Unterschiede (mal davon ab gesehen, dass man Wölfe nicht in dem Sinne was wir damit meinen erziehen kann), der Umgang mit Wölfen ist wesentlich zwangloser als der mit Hunden, da diese in einer Gesellschaft leben müssen in der man von ihnen schon wieder "menschliches Verhalten" erwartet. Zum Anderen sollte man die Evolution nicht vergessen, Hunde sind in eine bestimmte Richtung für bestimmte Aufgaben entstanden und leben nicht in der Natur. Kaum eine Familie die einen Hund ihr Eigen nennen darf, hat die Möglichkeit naturgemäß zu leben ..... Ich denke, Verhalten und die Erziehung die man daraus ableiten sollte sind zu nächst zwei einander bedingende Fakten, die man aber sehr gut auch getrennt betrachten kann (beim Hund), weil man ihm seine Instinkte Bedürfnisse in einer Gesellschaft wie der unseren nicht immer nach geben kann oder darf. Aber um grundsätzlich zu verstehen wie einige Uhren ticken, halte ich das Buch für sinnvoll und gut ....
Und ich kann nur aus meiner Erfahrung heraus sprechen, wenn man den TWH wie einen Wolf behandelt, wird man auch einen haben. Behandle ich ihn jedoch wie einen Hund und achte nicht gespannt auf das was er am nächsten macht um es mit wölfisch ab zu tun, werde ich auch Hunde haben, an denen man seine Freude haben kann. Eigentlich kann dir jeder Forscher der mit Wölfen arbeitet bestätigen, dass der Umgang mit ihnen wesentlich anders ist, als mit einem Hund. Hunde sind domestiziert (auch der TWH - wenn es auch einige nicht so recht wahr haben wollen) und genau deswegen kann man nun mal nicht 1 zu 1 übertragen.
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Last edited by Torsten; 09-11-2011 at 17:27.
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Old 09-11-2011, 17:42   #3
Spike
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Allein wenn ich den Mist vom Mercedes unter den Hunden lese, geht mir doch der Hut hoch. In welcher Beziehung ist er der Mercedes ? Kann er etwas so außergewöhnliches, das man ihn in den Himmel heben muss
Also Mercedes sehe ich jeden Tag auf der Straße, TWHs nicht
Ich weiß auch nicht was an einem Mercedes so besonderes sein soll, ich will keinen

So jetzt wieder zum Thema:
Ich denke den Ruf eines Mopses werden die TWH nie bekommen, selbst wenn die Notvermittlungen auf 0 fallen, und keinerlei Probleme mehr bestünden, einfach weil die TWH große (und für manche furchteinflößende) Hunde sind.
Natürlich werden wir öfter mal angesprochen ob wir keine Angst hätten mit Kind und großem Hund (auf die Jack-Russell hat uns noch niemand angesprochen) ...
Wobei das eben auch Leuten mit anderen großen Rassen passiert, also keine TWH-Eigenheit.

Grüße und einen schönen Abend
Thomas
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Woher soll ich wissen was ich denke, bevor ich höre was ich sage...

Der frühe Vogel... kann mich mal...
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Old 10-11-2011, 11:30   #4
Wolfsmädchen
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Daumen hoch für dich Torsten. Das hast du super geschrieben Und wieder mal sehr ausführlich!

Quote:
Natürlich werden wir öfter mal angesprochen ob wir keine Angst hätten mit Kind und großem Hund (auf die Jack-Russell hat uns noch niemand angesprochen) ...
Und soweit ich weiß sind die kleinen die schlimmsten. Ist genau wie bei Pferden und Ponnys Wir hatten bei uns aufer Straße 2 Jack Russel in unterschiedlichen Familien, die beide weggegeben wurden, weil sie die Kinder gebissen haben... Ehm klar sind die Besitzer meist dran schuld, aber (Ironie an) die kleinen Hunde tun doch gar nichts und sind deshalb viel leichter zu erziehen und zu händeln... (Ironie aus)

Quote:
Und ich kann nur aus meiner Erfahrung heraus sprechen, wenn man den TWH wie einen Wolf behandelt, wird man auch einen haben.
Das denke ich mir auch, obwohl ich ja selbst noch keinen halten. Ich kann mir aber vorstellen, wenn man Hunde nur draußen hält, und sei es mit Häuschen, Tunnels und was weiß ich was, fast komplett ohne Familienanschluss, können sie doch niemals RICHTIG sozial werden den Menschen gegenüber, oder? Kann auch ne Fehleinschätzung meinerseits sein und ich will damit keinen angreifen...

Quote:
Ich kann nur Jedem, insbesondere "Neulingen", aber auch den "alten Hasen", wiederholt dieses Buch empfehlen:
Meine Sammlung wird größer. Erstmal habe ich Erik Zimen - Der Hund und Erik Zimen - Der Wolf zu Hause. Jetzt grad hab ich Letty das Geld für das Buch über den TWH überwiesen und nächsten Monat ist dann dieses Buch dran Ich lieeeebe lesen, besonders wenn mich was so interessiert

Quote:
Die vielen Besitzer, die ein ganz normales Leben mit dem TWH zusammen führen, werden wohl nicht davon täglich berichten.
Das denke ich mir allerdings auch. Deshalb wird das Bild über den TWH glaub ich mit der Zeit ganz schön schwammig, weil zig verschiedene Aussagen kommen. Aber eben die, die ein ganz normales Leben führen, sich nicht zu Wort melden oder vielleicht gar nicht mal hier angemeldet sind. Schade eigentlich
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Old 10-11-2011, 22:37   #5
hanninadina
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@Wolfsmädchen, alle die hier geschrieben haben, leben ganz normal mit ihren TWH. Und es haben doch genügend mit Kindern geschrieben inkl. mir selbst und selbst Verena und Lina wohnen in einer Wohnung. Du hast Vorstellungen....

Wölfe sind zurückhaltend. Wenn man einen TWH wie einen Wolf behandelt, dann bekommt man einen... Nein ganz sicher nicht.
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Old 11-11-2011, 00:54   #6
GabrielaVesela
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Wieso nicht Christian ? / die Frage bezieht sich an deine letzte Zeile....
Wolf ist eben für mich deswegen Anders, weil er "normalerweise" ohne uns auskommt. Umso mehr ich meinem Hund die Freiheit lasse, zu entscheiden, umso mehr wird er Selbst handeln...
In Guten und Schlechten Zeiten....
TWH mit seinem schlauem kopf und allen Fähigkeiten, + die die er zusätzlich vom DSH hat, aber mit Allen privilegien, zu entscheiden, wird dann wohl "wölfisch" werden, gerne mal abhauen und jagen ...usw...frei leben, frei entscheiden...nicht immer gut für Mensch entscheiden...
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Old 11-11-2011, 01:29   #7
Torsten
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Gabriela, Christian das zu erklären ist vergebliche Mühe, weil er eben nicht begreift, dass Hunde in klaren Bahnen geführt werden müssen, da sie sonnst "verwildern" und machen was sie wollen. Deswegen haben wir ja auch die Diskussion, weil es eben Menschen gibt, die ihren Hund machen lassen was sie wollen, weil sie von "Experten" so informiert worden sind. @ Christian (Wolfsexperte) Berge, zurückhaltend sind Wölfe also , naja zu mindest die zahmen dann wohl nicht so, denn auf deinem aus dem Netz genommen Video, bedrängt dein "zurückhaltender" Wolfsrüde, der auch noch kastriert ist, eine Frau aber sehr hartnäckig ..... ja ich weiß alles Ansichtssache. Auch das in diversen Wolfsparks nur in Begleitung von drei oder mehreren Aufsichten in die Gehege gegangen wird um den zurückhaltenden Wölfen eine Übermacht zu bieten ..... LOL
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Last edited by Torsten; 11-11-2011 at 01:33.
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Old 11-11-2011, 08:39   #8
hanninadina
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Siehst du Gabriela, hier hast du die Antwort von Torsten selbst, wie er es meint. Es geht ihn nicht darum, wie du es beschrieben hast, TWH "verwildern" zu lassen. Torsten meint, Wölfe gehen nach vorne. Dazu braucht man wohl nichts mehr zu sagen. Denn Torsten kann den Unterschied zwischen submissive, unterwürfig und Angriff bzw. bedrängen nicht sehen. Macht ja auch nichts, Torsten ist eben durch und durch ein Hundemensch.

Wölfe und auch meine Wolfshunde sind sehr klar und eindeutig in ihrem Verhalten. Das wird mir jedes Wochenende im Zusammenspiel mit 50 anderen Hunden auf der Hundewiese in Hannover auch immer wieder von den anderen Hunedhaltern attestiert.

Torsten, wenn Wölfe testen, dann kommen sie von hinten, sie kommen kurz und schnell, zwicken und gehe wieder. Erst sharken sie, sie umkreisen, dann kommen sie blitz schnell und gehen wieder. Denn Wölfe sind eben sehr vorsichtige Tiere. Das was Nuno macht, machen meine Welpen auch. Es ist reine Freundlichkeit. Klar sieht das bei so einem Bären nach mehr aus. Aber man muss sein Verhalten auf das reduzieren, was es ist.
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Old 11-11-2011, 09:16   #9
koboldine
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Gabriela: wenn man einen Hund wie ein Wildtier hält oder leben lässt, wird er sich wie ein verwilderter Hund verhalten, ja - aber das gilt für alle Rassen, schau Dir die "Pizza-Hunde" an, oder die Paria (die jedoch schon Generationen lang verwildern), oder andere Straßenhunde. Das ist keine Besonderheit des TWH...
wolfsmädchen: natürlich ist es schwammig, weil jeder, der hier schreibt, eine andere Vorstellung von "normaler Hundehaltung" hat PLUS eigene Erwartungen, was "seinen Hund" angeht. PLUS - und das ist auch bei den TWH zu bedenken - einen anderen Typen/Charakter Hund hat.
Wenn ein Dackel / Westi / Malteser sich benimmt/verhält wie "ungezogene Göre", dann findet man das "typisch Teppichratte" --- tut das ein TWH/Goldi/Berner ändert sich die Ansicht zu "gefährlicher Hund"
LG
Koboldine
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Kein Mensch darf mir meine Schwächen so deutlich zeigen, wie meine (Wolfs-)Hunde es tun.
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