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Leben mit einem TWH... Geschichten als Vorwarnung für zukünftige Besitzer... alles über den Charakter von Tschechoslowakischen Wolfshunden

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Old 22-02-2008, 12:56   #1
Astrid
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Huhu,

meine Maus ist mittlerweile gute 9 Monate alt und hat sich zu einer ganz fantastischen jungen Dame entwickelt. Sie ist nach wie vor sehr lernwillig, gut motivierbar und extrem neugierig. Außerdem findet sie Menschen große klasse - was ja an und für sich ganz toll ist. Nur ist sie in der Begrüßung halt nach wie vor recht stürmisch - hüpft gerne mal hoch und v.a. - wenn sich jemand ihr dann zuwendet und sie streicheln möchte, nimmt sie die Hand ihres "Opfers" gerne ins Maul, was ja an und für sich nicht so tragisch wäre, würde sie dann nicht zwischendurch vor lauter Überschwang auch darauf herumknautschen.

Ich möchte Chinua nicht die Begeisterung für Menschen nehmen, weiters reagiert sie, wenn man selbst in Rage kommt, nur noch wilder, soll heissen: sie flitzt dann wie eine Wahnsinnige in leicht geduckter Haltung herum, haut sich zwischendurch auf den Buckel, springt wieder auf, flitzt weiter, springt an einem hoch.... - genauso wenn sie von einem erwachsenen Hund einen Rüffel kassiert. Es gibt da einen Film von Birgit Lehnen "Sprechen sie hündisch" - da wird dieses Verhalten "aktive Unterwürfigkeit" bezeichnet. Wie auch immer - ich denke, mit Druck (und schon gar nicht mit Gewalt) kommt man da nicht weiter und ich möchte das auch nicht anwenden. Wir clicken sie halt immer dafür, wenn sie unten bleibt und nicht springt nur - schlau wie die kleine Krätze ist, setzt sie das unerwünschte Verhalten mittlerweile schon ganz gezielt ein, um anschliessend für gewünschtes Verhalten wieder bestätigt zu werden. Die Springerei ist schon viel besser geworden aber es ist halt noch nicht so, wie ich mir das vorstelle. *ggg*

Mich würde jetzt interessieren, wie lange eure Wauzis so dermassen überschwänglich waren (man hat bei ihr immer das Gefühl, sie weiß vor lauter Freude gar nicht wohin mit ihrer Energie) - hat sich das irgendwann von selber etwas beruhigt? Und mit welcher Methode wart ihr beim springen und "zwicken" erfolgreich?

Weiters speziell an die Hündinnenhalter: wie waren eure Mädls denn so im Umgang mit ihnen fremden Artgenossen, welches Verhalten haben sie gezeigt und wie hat sich das mit zunehmendem Alter weiter entwickelt?

Durch unseren Brummbären Nanook ist der Kontakt zu Artgenossen halt nur eingeschränkt möglich - soll heissen, wenn ich mit beiden unterwegs bin, gibts keinen Kontakt zu uns fremden Hunden (wohl aber treffen wir uns öfters mit uns bekannten Hunden zum gemeinsamen spazieren gehen). Ich habe jetzt verstärkt begonnen, v.a. am Wochenende, wenn sich mein LG Nanook widmen kann, mit Chinua Treffen mit ihr bis dato unbekannten Hunden zu organisieren.

Prinzipiell habe ich das Gefühl, dass sie mit Hündinnen wesentlich besser klar kommt, bzw. dass die ihr einfach lieber sind, als Rüden. Beim Erstkontakt mit fremden Hunden sind ihre Reaktionen komplett unterschiedlich: vor manchen "fürchtet" sie sich regelrecht - da ist das Schwanzerl am Bauch und sie würde am liebsten die Flucht ergreifen. Bei anderen sträubt sie das Fell, sobald sich der Hund ihr zuwendet, zieht sie die Lefzen hoch und schnappt ab, dreht ihr der Hund dann den Rücken zu, läuft sie ihm interessiert hinterher. Das geht meist 2-3 Minuten so, anschliessend "taut" sie auf und tollt dann mit dem Hund umher. (Beide beschriebenen Reaktionen konnte ich bisher nur bei Rüden beobachten.) Bei manchen Hunden zeigt sie sich zuerst unterwürfig, tollt anschliessend mit ihnen und bei wieder anderen reagiert sie gar nicht - dh. ruhiges, entspanntes beschnuppern. Soweit so gut - ich meine, auch ein Hund muss nicht mit jedem Artgenossen können. ich habe kein Problem, wenn ihr der eine oder andere Hund nicht geheuer ist. Ich hab auch kein Problem, wenn sie "zickt" und einfach zeigt, wenn ihr ein Hund zu schnell zu nahe kommt.

Gestern hatten wir aber nun den Fall, dass ein junger Rüde (7 Monate) recht unsicher war. Zuerst haben sich beide relativ entspannt beschnuppert, plötzlich schlug die Situation um und Chinua stürtzte sich regelrecht auf den jungen Schäfer. Mir ist nicht unbekannt, das Hunde auch mobben können und es v.a. für selbst noch eher unsichere Hunde natürlich klasse ist, wenn einmal sie den Starken markieren können. Was mich etwas stutzig machte war aber die Tatsache, dass der andere Hund unter ihr war und bereits quietschte, sie aber keine Anstalten machte, abzulassen. (Ich habe sie dann runtergeklaubt und wirklich ordentlich gerüffelt - toll war, dass sie sich anschliessend ganz toll benahm und ohne Probleme von dem anderen Wauz wegschicken liess oder sich ihm ruhig annäherte, obwohl beide Hunde ohne Leine waren - mit Nanook würde sowas dann zB. nicht funktionieren) Soweit ich weiß, ist dieses Quietschen ja quasi ein Zeichen für den anderen Hund, abzulassen, aber vielleicht gibt es ja diesbezüglich neuere Erkenntnisse?

Bei Nanook gibt es im Bezug auf andere Rüden ein ungefähres Muster: ängstliche Rüden sind tabu, weil er ebenfalls zum mobben/scheuchen neigt, souveräne Hunde, die Konflikte vermeiden sind meist problemlos, mit denen kann er laufen, Rüden die so wie er den "Dicken" machen, sind auch wieder problematisch, da es unweigerlich zu Raufereien kommen würde. Bei Chin kann ich so ein Muster (noch?) nicht erkennen.

Daher meine Frage: wie waren eure Mädls denn so als Jungspunde bei ihnen bis dato fremden Hunden...?
__________________
Liebe Grüße aus Wien,
Astrid mit Nanook & Chinua - jetzt auch auf Facebook

Astrid jest offline   Reply With Quote
Old 22-02-2008, 13:49   #2
timber-der-wolf
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Hallo Astrid,

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Originally Posted by Astrid
... nicht die Begeisterung für Menschen nehmen, weiters reagiert sie, wenn man selbst in Rage kommt, nur noch wilder, soll heissen: sie flitzt dann wie eine Wahnsinnige in leicht geduckter Haltung herum, haut sich zwischendurch auf den Buckel, springt wieder auf, flitzt weiter, springt an einem hoch....
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Originally Posted by Astrid
Mich würde jetzt interessieren, wie lange eure Wauzis so dermassen überschwänglich waren (man hat bei ihr immer das Gefühl, sie weiß vor lauter Freude gar nicht wohin mit ihrer Energie) - hat sich das irgendwann von selber etwas beruhigt? ...
das kenne ich auch alles von Onka . Deine Beschreibung ist so treffend, sie könnte auch auf meine Dame passen.

Nun, Onka ist 3 Jahre und 4 Monate, und die überschwengliche Begeisterung bei der Begrüßung von Herrchen, Frauchen, Kindern, Enkeln, Onkels, Tanten etc. pp ist nach wie vor gleich und scheint nie zu enden. Es dauert immer eine ganze Weile bis sie sich beruhigt.
Aber, schlau sind sie, diese vierbeinigen Weiber ! Onka weis ganz genau, bei wem sie keinen Rüffel bekommt, wem es bei der Begrüßung nicht stört, wenn sie, zwickt, hochspringt und, wenns klappt, das Gesicht abschlabbert, und von wem sie sofort böse Blicke und einen Rüffel einfängt.
Ich gebe Dir Recht, mit Gewalt ist bei unseren Wauzis nicht viel zu erreichen, ist sicher auch nicht nötig, denn sie lernen sehr, sehr schnell - den Blödsinn und das Sinnvolle
__________________
LG, Norbert mit seinen Graupelzen Onka v. Böhmerwald & Kira
"Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" (Kant)
timber-der-wolf jest offline   Reply With Quote
Old 22-02-2008, 13:51   #3
wolf_hu
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Hallo,


ich habe das selbe "Problem" mit meiner Ira. Bei uns sind eher Familienhäuser, wo es bellende Hunde in den Gärten gibt. Ich bin der einzige, der mit seinem Hund spazieren geht (Ira wohnt mit uns).Wir gehen immer auf die Wiese, wo sie dann laufen kann. Sie wird im Freie total anders, man sieht, daß sie so froh ist, fliegt über den Boden, springt, beißt meine Hände vor Freude usw. als wir letztes Jahr einen Monat in Frankfurt/stadtmitte waren, habe ich viele Leute im Park gesehen, da die keine Familienhäuser haben. Ira wollte aber keinen anderen Hund kennenlernen, sie war eher agressiv. Zu Hause war diese Geschichte dann recht los, da wir auch eine Mischling-Pekingerin haben. Die hat anfangs Ira immer gebellt, und da Ira nicht mehr scheu ist, kam Revanche. Ira ist durch das Fenster auf diese Pekingerin gesprungen, wollte beißen. Dies passiert leider alle 2 Wochen, da der kleine Hund so agressiv ist, daß trotz meheren Beißereien immer ins Zimmer einkommt. Ich denke es wird nie Frieden zwischen Ira und Yoko (so heißt die Pekingerin).
Ich habe auch nach TWH-Genossen in unserer Umgebung gesucht, aber die ist so eine seltene Rasse in Ungarn, daß es kaum Hünde in einem Kreis vom 15-20 km sind. Es wäre trotzdem schön, am Wochenende z.B. mit mehereren TWHs auf einem Fußballplatz oder auf die Wiese zu gehen, damit die spielen könnten. Das wäre auch als Sozialisation toll.


Schöne Grüße von Ungarn


Gabi
wolf_hu jest offline   Reply With Quote
Old 22-02-2008, 14:17   #4
Julia
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Originally Posted by Astrid View Post
weiters reagiert sie, wenn man selbst in Rage kommt, nur noch wilder, soll heissen: sie flitzt dann wie eine Wahnsinnige in leicht geduckter Haltung herum, haut sich zwischendurch auf den Buckel, springt wieder auf, flitzt weiter, springt an einem hoch.... - genauso wenn sie von einem erwachsenen Hund einen Rüffel kassiert.
Genau so war meine Givenchy als Jungspund, und ist es in abgemildeter Form noch heute!
Mir ist bisher kein anderer Hund untergekommen der so voller übersprudelnder Lebensfreude ist.
Ihre Mutter hatte früher ihre liebe Not damit sie beim Unterwerfen in die Ruhe zu kriegen, mit ihrem Vater ist es heute noch so, er kann sie sich kaum vom Halse halten.
Es überkommt sie auch immer wieder mal das Bedürfniss den anderen Hunden ihre Zuneigung bekunden zu müssen in dem sie spontan zu diesen läuft um sie durch heftiges rumschlecken an dem Fang aus ihrem Schlaf zu holen....
Meine alte Schäferhündin hat im Laufe der Zeit eine gute Ignorier-Taktik entwickelt damit Givenchy schnell wieder von dannen zieht und sich nicht etwa durch eine Zurechtweisung in das von dir beschriebene Flitzen, Hinschmeissen, Beine hochschmeissen etc hineinsteigert.
Allerdings, bei einer ernsthaften Maßregelung macht sie dieses Theater in der Regel nicht oder stellt es sofort ein.

Wenn ich sie zurechtweise dann sehr kurz und deutlich, oft wende ich mich danach gleich ab und lasse sie stehen.



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Weiters speziell an die Hündinnenhalter: wie waren eure Mädls denn so im Umgang mit ihnen fremden Artgenossen, welches Verhalten haben sie gezeigt und wie hat sich das mit zunehmendem Alter weiter entwickelt?
Givenchy macht (genauso wie meine Schäferhündin übrigens) keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern.
Sie hat sich recht früh auf folgendes Verhalten festgelegt:
Jedesmal wenn sie mit einem fremden Hund zusammenkommt rennt sie wie ein Berserker darauf zu und versucht mächtig Eindruck zu schinden.
Bleibt der Hund ruhig stehen stoppt sie ab und verliert meist schon das Interesse an ihm. Hunde die auf ihren Angriff schroff reagieren mag sie am liebsten. Sie werden schnell akzeptiert und taugen dann auch schon mal als Spielpartner. Bei Hunden die Angst bekommen oder gar flüchten muss ich aufpassen, die versucht sie immer in den Hintern zu zwicken.
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Old 22-02-2008, 14:24   #5
michaelundinaeichhorn
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Originally Posted by Astrid View Post
Außerdem findet sie Menschen große klasse - was ja an und für sich ganz toll ist. Nur ist sie in der Begrüßung halt nach wie vor recht stürmisch - hüpft gerne mal hoch und v.a. - wenn sich jemand ihr dann zuwendet und sie streicheln möchte, nimmt sie die Hand ihres "Opfers" gerne ins Maul, was ja an und für sich nicht so tragisch wäre, würde sie dann nicht zwischendurch vor lauter Überschwang auch darauf herumknautschen.

Ich möchte Chinua nicht die Begeisterung für Menschen nehmen, weiters reagiert sie, wenn man selbst in Rage kommt, nur noch wilder, soll heissen: sie flitzt dann wie eine Wahnsinnige in leicht geduckter Haltung herum, haut sich zwischendurch auf den Buckel, springt wieder auf, flitzt weiter, springt an einem hoch.... - genauso wenn sie von einem erwachsenen Hund einen Rüffel kassiert. Es gibt da einen Film von Birgit Lehnen "Sprechen sie hündisch" - da wird dieses Verhalten "aktive Unterwürfigkeit" bezeichnet. Wie auch immer - ich denke, mit Druck (und schon gar nicht mit Gewalt) kommt man da nicht weiter und ich möchte das auch nicht anwenden.
Es gibt Versuchsreihen, die gezeigt haben dass die beste Methode das ansonsten reaktionslose Wegdrehen ist. Da das bei den ja ziemlich schnellen TWH nicht immer so funktioniert und das Hauptproblem ja das Zwicken ist pflücke ich sie völlig ruhig aber mit Nachdruck ab indem ich sozusagen einen halben Schnauzengriff um den Oberkiefer mache und dabei auch etwas drücke, gelobt wird nur für auf dem Boden bleiben. Clickern finde ich dafür zu umständlich und ich habe nicht die Erfahrung gemacht dass sie negativ reagieren solange man es ruhig und bestimmt macht, wenn sie ältere Hunde damit nerven bekommen sie auch früher oder später Ärger, man hat den Eindruck vorher sind sie nicht zufrieden.

In dem Moment wo es eine Reaktion auf Druck von höherer Stelle ist ist es übrigens passive Unterwerfung.


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Originally Posted by Astrid View Post
Mich würde jetzt interessieren, wie lange eure Wauzis so dermassen überschwänglich waren (man hat bei ihr immer das Gefühl, sie weiß vor lauter Freude gar nicht wohin mit ihrer Energie) - hat sich das irgendwann von selber etwas beruhigt? Und mit welcher Methode wart ihr beim springen und "zwicken" erfolgreich?
Das beruhigt sich mit zunehmendem Erwachsensein, es ist ein typischen Welpen-/Junghundebenehmen. Ausnahme natürlich wenn man signalisiert das man es eigentlich toll findet so enthusiastisch begrüßt zu werden.

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Originally Posted by Astrid View Post
Prinzipiell habe ich das Gefühl, dass sie mit Hündinnen wesentlich besser klar kommt, bzw. dass die ihr einfach lieber sind, als Rüden. Beim Erstkontakt mit fremden Hunden sind ihre Reaktionen komplett unterschiedlich: vor manchen "fürchtet" sie sich regelrecht - da ist das Schwanzerl am Bauch und sie würde am liebsten die Flucht ergreifen. Bei anderen sträubt sie das Fell, sobald sich der Hund ihr zuwendet, zieht sie die Lefzen hoch und schnappt ab, dreht ihr der Hund dann den Rücken zu, läuft sie ihm interessiert hinterher. Das geht meist 2-3 Minuten so, anschliessend "taut" sie auf und tollt dann mit dem Hund umher. (Beide beschriebenen Reaktionen konnte ich bisher nur bei Rüden beobachten.) Bei manchen Hunden zeigt sie sich zuerst unterwürfig, tollt anschliessend mit ihnen und bei wieder anderen reagiert sie gar nicht - dh. ruhiges, entspanntes beschnuppern. Soweit so gut - ich meine, auch ein Hund muss nicht mit jedem Artgenossen können. ich habe kein Problem, wenn ihr der eine oder andere Hund nicht geheuer ist. Ich hab auch kein Problem, wenn sie "zickt" und einfach zeigt, wenn ihr ein Hund zu schnell zu nahe kommt.
Ich könnte mir vorstellen das diese Differenzierung durch Nanouk erlernt ist, da er älter ist wird sie sich stark an ihm orientieren. In der Regel ist er denke ich ja wahrscheinlich negativer gegen andere Rüden eingestellt.

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Originally Posted by Astrid View Post
Gestern hatten wir aber nun den Fall, dass ein junger Rüde (7 Monate) recht unsicher war. Zuerst haben sich beide relativ entspannt beschnuppert, plötzlich schlug die Situation um und Chinua stürtzte sich regelrecht auf den jungen Schäfer. Mir ist nicht unbekannt, das Hunde auch mobben können und es v.a. für selbst noch eher unsichere Hunde natürlich klasse ist, wenn einmal sie den Starken markieren können. Was mich etwas stutzig machte war aber die Tatsache, dass der andere Hund unter ihr war und bereits quietschte, sie aber keine Anstalten machte, abzulassen. (Ich habe sie dann runtergeklaubt und wirklich ordentlich gerüffelt - toll war, dass sie sich anschliessend ganz toll benahm und ohne Probleme von dem anderen Wauz wegschicken liess oder sich ihm ruhig annäherte, obwohl beide Hunde ohne Leine waren - mit Nanook würde sowas dann zB. nicht funktionieren) Soweit ich weiß, ist dieses Quietschen ja quasi ein Zeichen für den anderen Hund, abzulassen, aber vielleicht gibt es ja diesbezüglich neuere Erkenntnisse?
Es gibt bei Hunden, wie bei Menschen auch, Exemplare die immer zu Opfern werden, Wolfshunde sind in der Regel Mobber, sie konnte hier mal auftrumpfen.
Das Quietschen und Schreien führt eigentlich immer zu mehr Prügeln, i.R. allerdings nicht zu Verletzungen, aufgehört wird eher wenn der andere ruhig liegen bleibt, vorher lassen sie auch nicht von selber ab.
Du hast ihr signalisiert, dass Du das nicht willst, damit war die Sache für sie erledigt, eine Abreibung hatte er ja schon.

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Originally Posted by Astrid View Post
Daher meine Frage: wie waren eure Mädls denn so als Jungspunde bei ihnen bis dato fremden Hunden...?
Höflich und schleimig, außer es ergab sich eine Chance zum Auftrumpfen, also genauso wie Deine. Es in die richtigen Bahnen zu lenken und möglichst viel Sozialverhalten zu üben ist dann wieder Erziehungsarbeit des Besitzers.

Grüße Ina
michaelundinaeichhorn jest offline   Reply With Quote
Old 22-02-2008, 14:55   #6
Astrid
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Hi und Danke für Eure Antworten - musste jetzt ein paar Mal richtig schmunzeln - v.a. über das: "...bekommen sie auch früher oder später Ärger, man hat den Eindruck vorher sind sie nicht zufrieden". Diesen Eindruck hab ich bei Chin tatsächlich auch manchmal - v.a. wenn sie Nanook wieder mal sekkiert (scheitn schon fast zu ihren Lieblingsbeschäftigungen zu zählen).

Dass sie genau unterscheiden, bei wem sie was dürfen glaub ich sofort. Bei mir und René macht sie´s ja schon kaum mehr, auch meine Oma traut sich mittlerweile wieder durch den Garten gehen, wenn Chin draussen ist - hat sie ein paar Mal mit ihrem Einkaufskorb zur Seite gedrückt, seitdem hüpft Chin zwar um sie rum, aber nicht mehr an ihr hoch.

@ Ina: soweit so klar; setzt du das ruhige, nachdrückliche Runterpflücken mit Schnauzgriff auch ein, wenn sie anderen raufhüpft? Das ist halt momentan das Hauptproblem; die Frage ist halt dann auch immer: wie schnell bin ich bei ihr und kriege sie zu fassen, wenn sie ein Opfer massakriert. *ggg*

Passive Unterwürfigkeit - ups, ja - eigentlich logisch!

@ Julia: da ist deine alter Schäferdame um einiges schlauer als Nanook - der brummt wie ein Verrückter, kann aber doch rein absolut gar nix gegen sie ausrichten. (Der Hit ist ja immer, wenn sie ihm eine Leckerei klaut - er steht und brummt, sie haut sich auf den Buckel, während er zum "Schnaugriff-Angriff" übergeht, wurschtelt sie sich unter ihm durch und schon hat sie die Beute oder neuerdings legt sie sich auf den Buckel, die Hinterbeine weit auseinander und lädt ihn quasi ein, an ihr zu riechen/lecken. Wenn er dann den dumm-dämlichen Gesichtsausdruck annimmt, steht sie langsam auf und klaut ihm die Beute, an der er eben noch rumgekaut hat... )

Bisher konnte ich bei Chin eigentlich noch keinerlei "aggressives" Verhalten beobachten - gestern war eigentlich das erste Mal, wo sie wirklich auf einen anderen Hund drauf ist. Warum sie´s gemacht hat, ist mir absolut klar (wie gesagt kenn ich mobben auch von Nanook - Schäfer sind darin ja auch ganz gut); mich hat nur das nicht ablassen "gewundert". Wobei eigentlich auch wieder nicht - es war für den anderen Wauz mit Sicherheit keine schöne Erfahrung und er hatte Angst (ich hab ja auch sofort reagiert), aber körperlich ist nix passiert und das hab ich auch zu keiner Zeit angenommen. Erst als mich die Dame dann fragte, weshalb sie trotz quietschen nicht ablässt, hab ich da dann überhaupt erst nachdegacht.

@ Ina: würdest du sagen, das ist auf einige Rassen beschränkt oder eher generell verbreitetes Verhalten? Und: wozu wird das quietschen dann eingesetzt? Ich habs bisher eigentlich immer so gehört, dass es als "Abbruchsignal" im Spiel fungiert. Oder liegt die betonung da wirklich auch Spiel und nicht beim Ernstfall?

Nanook hat früher schon unterschieden, seit Chin da ist, hat er auch begonnen, erst mal drauf zu fahren und dann zu gucken, was es ist. Was natürlich nicht toleriert wird. Aber bei Chin hab ich wirklich das Gefühl, sie mag Hündinnen einfach lieber. Aber vielleicht liegts wirklich daran, dass wir - bedingt durch Nanook - zu Weiberln einfach mehr Kontakt haben...

Na wir werden einfach weiterhin bzw. verstärkt Begegnungen mit anderen Hunden herbeiführen - ohne Nanook, damit sie sich sein Machogehabe ja nicht weiter abguckt.
__________________
Liebe Grüße aus Wien,
Astrid mit Nanook & Chinua - jetzt auch auf Facebook

Astrid jest offline   Reply With Quote
Old 22-02-2008, 15:32   #7
michaelundinaeichhorn
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Nein, meiner Erfahrung nach ist es nicht auf einige Rassen beschränkt, allenfalls reagieren einige Rassen unwirscher darauf. Abbruch durch Quietschen gibt es bei Erwachsenen hauptsächlich im Spiel, da ist es im Interesse beider Seiten damit das Spiel weitergeht, ansonsten nur bei Welpen/Junghunden, da ist es ein Zeichen, dass es sich eben um einen solchen handelt. Bei nicht mehr ganz so kleinen führt es meiner Erfahrung nach zu massivem Rüpeln der anderen.
Es quietschen auch eigentlich nur die chronischen Opfer, ziemlich blöd, denn durch das Quietschen lösen sie schlechte Erfahrungen aus durch die sie wieder mehr quietschen.

Es ist, bezüglich Schnauzgriff, günstiger, wenn der Besuch es selber macht, wenn eine Grundregel da ist kann man aber auch leichter den Hund stoppen.

Grüße Ina
michaelundinaeichhorn jest offline   Reply With Quote
Old 22-02-2008, 20:40   #8
Blackrider1965
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Na wie ähnlich doch die Erfahrungen sind. Unser Cäsar dreht bei Besuch immer förmlich ab. Das Wegdrehen und ignorieren funzt überhaupt nicht. Besonders dort wo es was gibt, ist er kaum zu bremsen.
Wir haben da 2 Methoden entwickelt die ganz gut funktionieren, denn er so wild, dass man ihn tatsächlich vor sich selbst schützen muss. Bezüglich Verletzungen.
1. Methode. Sobald Besuch im Anbmarsch ist wandert er in den Käfig bis sich alle ausgezogen und gesetzt haben. Danach kann man ihn beruhigt rauslassen. Er schnüffelt, und läßt sich von jedem begrüßen. Kommandos werden akzeptiert.
2. Methode um das Hochspringen in den Griff zu bekommen. Mit beiden Händen leicht die Pfoten drücken. Da sist ihm total unangenehm. Betonung liegt auf leicht, um unseren Spezialisten hier gleich den Wind aus den Segeln, bezüglich Gewaltanwendung, zu nehmen.

Mit dem Verhalten gegenüber anderen Hunden kann ich nur mit Julia konform gehen. Er macht sich platt wie ne Flunder und schleicht sich wie ne Katze an sein "Opfer" hernan. Na, so sind sie halt
Blackrider1965 jest offline   Reply With Quote
Old 23-02-2008, 01:25   #9
Heiko
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Originally Posted by Black_rider65 View Post
Unser Cäsar dreht bei Besuch immer förmlich ab. Das Wegdrehen und ignorieren funzt überhaupt nicht. Besonders dort wo es was gibt, ist er kaum zu bremsen.
Jaja Black_Ralf, so kann es sein. Das kommt davon, wenn man die Hunde in allen möglichen Situationen, über zu lange Zeit mit besonderen Leckerlies (z. B. Herz) belohnt - positiv bestärkt.
Man sollte diese positive Bestärkung, in Verbindung mit einem Kommando - z. B. "NEIN" - (die natürlich in einem gewissen Zeitrahmen angebracht/vorteilhaft ist) langsam abbauen und nur noch auf das Kommando beschränken !

Mit Cäsar Schwester (meiner Jungspundhündin) verhält es sich nicht viel anders - das ständige Belohnen wurde mir von der Hundschule so aufgedrückt - hab' es vorher nicht so gehandhabt.
Man sollte bei seinen Leisten bleiben; sprich die Leckerlies nur noch, dem Hund gegenüber, in wirklich, ungewohnten/unangenehmen (Verhaltensbedingten) Situationen verwenden !

Grüße an das Nordlichtrudel und weiterhin viel Erfolg.
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Niemand kann Dir nehmen was Du bist, weil Deine Kraft in Dir unendlich ist !
vom Westerwälder Berg
Heiko jest offline   Reply With Quote
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