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Erziehung & Charakter Was muss man bei einem Welpen beachten, wie sozialisiere ich ihn, die meisten allgemeinen Probleme mit dem TWH, wie löse ich sie

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Old 28-07-2005, 15:35   #1
raimic
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An Alle, die TWH-Welpen großgezogen haben…….

Da die verschiedensten Theorien und Philosophien, hier im Forum, als auch in der gängigen Literatur, herumgeistern,
was Prägung, Sozialisierung, Erziehung oder wie man es sonst so nennen mag, angeht,
möchte ich eine Frage an die Praktiker stellen:
Wie seid Ihr das Ganze angegangen. Vom ersten Tag an, als der TWH-Welpe bei Euch zu Hause eintraf ( z.B.: 8. Woche ),
bis sagen wir zur einschließlich 16. Woche.
Z.B.: was hat besonders gut geklappt, was weniger bis gar nicht. Was habt Ihr falsch gemacht.
Auf was muss man unbedingt achten. Was darf man auf keinen Fall tun.......etc.
Auch wenn das schon einmal irgendwo verstreut im Forum beantwortet ist,
vielleicht könnt Ihr es hier zusammenfassend einstellen?

Gruß
Raimic
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Old 28-07-2005, 22:26   #2
citywolf
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Uff!! Das war so viel in der kurzen Zeit, da könnte ich ganze Romane schreiben.

Aber ich versuch mal einen Anfang:

Anfangs haben wir jeden Futterbrocken aus der Hand gefüttert, dabei den Namen des Hundes genannt und dem Hund beigebracht, nicht so stürmisch zu sein beim Annehmen des Futters.
Dann ganz allmählich nur nach "Sitz" gefüttert, was eigentlich fast automatisch ging, das Sicht- und Hörzeichen nebenbei eingeführt.

Bei Spaziergängen versucht, die Leinenführigkeit zu erreichen (ist bis jetzt noch nicht 100% gelungen)
Probleme hatten wir oft bei Spaziergängen im Dunklen, weil sie dann nie mitwollten... von wegen TWHs verlagern ihre Aktivitäten leicht in die Nachtstunden (oder so ähnlich hieß es ja in der Rassebeschreibung). Besonders Eyla hält übrigens immer noch nicht viel von "Nachtaktivitäten".

Wir haben uns bemüht, unseren "Babys" so viel wie möglich zu zeigen: Stadt, Land, große Tiere, kleine Tiere, große und kleine Menschen, Menschen mit Behinderungen, versch. Untergründe, Bahnhöfe, Märkte, öffentl. Verkehrsmittel... Busfahren haben sie leider trotzdem nie gelernt - sie kotzen regelmäßig schon nach kurzer Strecke. Bahnfahren geht manchmal, genau wie Autofahren. Geseibelt wird aber auf jeden Fall.

Und obwohl beide gleich erzogen wurden, gleich viel gezeigt bekommen haben, ist Esca im Stadtgetümmel oft unsicher und fühlt sich unwohl, bes. wenn wir einige Zeit nicht dort waren. An Sachen, die sie länger nicht gesehen od. erlebt hat, geht sie nur äußerst vorsichtig heran.
Eyla bleibt da völlig cool.

Wir haben ja, was die meisten sicher wissen, 2 Wufgeschwister gleichzeitig großgezogen. Was sicher auch Vorteile hatte und wir wollten es ja auch so.
Aber nach unseren Erfahrungen damit würde ich es nicht noch mal machen und auch nicht unbedingt empfehlen.
Es war sehr schwer, den Hunden das Anspringen abzugewöhnen. Denn haben wir uns einem abgewandt, um ihn ins Leere springen zu lassen, haben wir uns automatisch dem anderen zugewandt.
Und das zuverlässige (od. wenigstens halbwegs zuverlässige) Herankommen auf Zuruf auch unter Ablenkung haben sie leider nie gelernt, denn wenn ich "weg" war, also in die entgegengesetzte Richtung gegangen bin od. mich versteckt habe, hatten sie ja immer noch sich und waren nicht wirklich "verlassen".
Das erste Mal gemeinsam jagen waren sie übrigens schon mit etwa 15 Wochen (genau weiß ich es nicht mehr). Sie waren zwar sehr schnell wieder da, haben es von da an aber immer wieder versucht und wurden immer mutiger.
Seitdem bleiben sie, wenn wir beide mithaben, an der Leine.

Ob es mit nur einem Welpen besser geklappt hätte, kann ich natürlich nicht sagen. Vielleicht haben wir auch nicht konsequent genug erzogen oder uns zu schnell von den frühen Jagdversuchen abschrecken lassen.

Ansonsten haben wir sie viel im Garten toben lassen, sie beobachtet und mit und von ihnen gelernt und sind ab 12 Wochen zur Welpenschule gegangen.

Gruß Marion
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Old 01-08-2005, 08:33   #3
raimic
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@Marion
Vielen Dank für Deine detaillierten Ausführungen.
Viel Spass noch bei der weiteren "Arbeit" mit den Hunden.

@alle Anderen
Muss ich davon ausgehen, da sich niemand sonst zum Thema äußert,
dass es keine weiteren Praktiker hier im Forum gibt?
Oder ist das Thema zu banal?

Gruß
raimic
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Old 01-08-2005, 11:44   #4
Hitana
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Hallo raimic und ihr anderen fleißigen Leser!

Banal? Nein eigentlich nicht. Nur wo soll man anfangen?
Mein kleiner TWH ist jetzt knapp sechs Monate alt...

Ich habe mir zu seinem Einzug Urlaub genommen und war nur für ihn da. Ich habe für ihn und meinen alten DSH einen neuen Zwinger gebaut. So konnte ich zumindest schon mal lenken an wen er sich hält. Ich habe darauf geachtet, dass von mir alles Positive kam. Ich war die erste morgens die er sah, habe ihm Futter gegeben und mit ihm gespielt und war die letzte die ihn in den Schlaf gekuschelt hat. Wärend dessen habe ich zwei Komandos eingeführt. Nein! und fein... Ich habe den ganzen Tag mit ihnen draußen verbracht und auf alles eingewirkt, dass ich beobachtet habe. So habe ich Blumenbete direkt mit einem "Raus da!" tabuisiert, die Katze mit "Nein!", unsere Hühner und alles was mir heilig ist ebenso. So habe ich direkt Privilegien geschaffen, die mein kleiner akzeptieren musste. Gleichzeitig habe ich direkt angefangen die gängigen Komandos "Hier" "Sitz" "Fuß" "Platz" mit Leckerchen einzuüben um ihn für etwas tolles belohnen zu können. Natürlich immer nur kurze Sequenzen, da die Konzentrationsphase extrem kurz ist. Aber er hatte immer klasse Spaß. Für Lecker macht man eben (fast) alles. :-D und solange man mit einem Erfolg für den Hund aufhört, freut er sich auf die nächste Übungseinheit.
Die Schlafphasen habe ich natürlich immer zum Knuddeln gebraucht. Denn Körperkontakt (Kontaktliegen) verbindet!!! Smile!
Erst nach 2 Wochen hat er das erste mal ein Geschirr umbekommen und wir sind aus dem behüteten Garten raus. Da hatte der kleine genügend Vertrauen um mir hinterher zu kommen. Eine Laufleine gab ihm das Gefühl sich (fast) frei zu bewegen und mir die Sicherheit auch auf Entfernung auf ihn einwirken zu können. Natürlich gabs für jedes freiwillige herankommen ein Lecker und dickes Lob! Bei jeder Unsicherheit zeigte ich mich mutig und gab somit dem kleinen Sicherheit. So kam er bald immer direkt zu mir wenn etwas "Seltsames" unseren Weg kreuzte. Natürlich habe ich das Jagen direkt unterbunden. Durch ein klares "Nein". Er läuft jetzt natürlich, wie meine großen, frei und wenn er doch mal zuckt und hinterher möchte werfe ich ihm die Leine mit einem klaren, lauten "Nein!" zwischen die Beine. Ist ganz wirkungsvoll. Er kommt direkt zu mir und ich kann ihn knuddeln und loben... da er zu mir gekommen ist.
Bis heute verbringe ich morgens vor der Arbeit und Abends bis kurz vor dem Schlafengehen "Qualitätszeit" (Spielen, Kuscheln, Toben und Raufen) mit meinen Hunden. Natürlich gehe ich auch Spazieren. Aber das ist ja nur für die körperlich Auslastung. Im Grunde sind wir ein klasse Team geworden. Aber das geht nur mit konsequenter Erziehung, Zeit, Liebe, Geduld und Leckerchen!!! Wobei ich der Meinung bin, dass sobald ein Komando sitzt, es ohne Lecker abrufbar sein muss. Denn nichts ist schlimmer als ein Hund, der im Gefahrenfall bei dem Komando "Hier!" entscheidet unter LECKER JA/NEIN - also folglich NEIN!

Tja - ich hoffe dieser (kleine :-) ) Beitrag hat Dir geholfen???


Liebe Grüße!
Hitana
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Old 01-08-2005, 11:48   #5
Dajka
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Hallo,

Kann mich nur an Marion anlehnen, da ich es auch so machen würde.
Leider bekam ich meine als erwachsener Hund und Junghund.

Gruß Birgit
__________________
------------------------------------------------
Man kann versuchen Euch zu ändern, aber man kann auch die Zeit sinnvoll nutzen!
-----------------------------------------
Zwinger von der Gölshäuser Lücke
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Old 01-08-2005, 16:36   #6
Danje
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Hallo Raimic. Sei mal nicht so ungeduldig. Du hast deine Frage ja erst heute morgen gestellt und viele von uns sind TROTZ mehrerer TW doch berufstätig, können deshalb erst am Abend antworten.

Ich werde mich zu deiner Frage zwar nicht ausführlich äußern, nur dies muss ich sagen: Wer zum ersten mal TW Besitzer wird, macht mit SICHERHEIT viele Fehler; das gehört einfach dazu - vorrausgesetzt man lernt daraus!

Grüße,
Wulfin
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Old 01-08-2005, 20:23   #7
monika04
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Hallo Ramic
auch ich bin Ersthundebesitzer eines TWH ( nicht von "NormalHunden"). Mein Hündin ist nun knapp ein halbes Jahr alt und ich bin am Anfang fast verzweifelt mit der Stubenreinheit. Meine Hündin hat überall hingeschissen und zwar immer sehr "Breig" ins Körbchen, aufs Sofa auf ihre Decke usw. Das hat sich aber geändert, seit ich roh füttere. sie hat einfach das Trockenfutter nicht vertragen. Leinenführigkeit ging ganz schnell, ich habe ihr halt 2 mal erklärt, daß sie an der Leine mitzulaufen hat, ich bin ihr Chef und ich bestimme die Richtung die Zeit und die Geschwindigkeit in der wir vorwärtskommen, ging wie gesgt nach 2 mal erklären. Das jagen habe ich durch einen Hechtsprung mit Bauchlandung sofort unterbrochen, funktioniert auch heute noch ohne Hechtsprung ganz gut, ein klares Nein reicht schon. Mit dem Alleinebleiben habe ich keine Schwierigkeiten gehabt, da ich noch 3 andere Hunde habe, 2 Australian Shepherd und eine Spanierin. Ich glaube scho, daß es für einen TWH wichtig ist andere Hunde um sich zu haben, wenn Mensch arbeiten muß, um das Futter zu verdienen. Es wird dann ungleich schwerer sein TWH alleine lassen zu können.
Was ich von Anfang an machen würde, wäre deinen Hund nicht nur <körperlich auszulassten, was man/frau fast nicht schafft, abe einem gewissen Alter, sondern sie eher Kopfmässig zu beschäftigendurch fähtrten, mantrail oder sonstigen Suchspielen. Kein Futter sollte leicht erreichbar sein, sondern immer mit Arbeit verbunden sein, dann machst du deinen Hund froh und ausgeglichen. Du machst was mit ihm zusammen und schon ist die Welt in Ordnung. Du bist der Souverän, der beweist, das nichts in der Welt so schlimm ist, als dass man/frau es mit ihm zusammen meistern kann. Und eins noch, diese Köter nutzen alle deinen Schwächen scharmlos aus, sie merken, wenn du unsicher bist, ob du ein Kommando durchsezuen willst, also immer hinter dem stehen, was su willst und dies auch durch Körpersprache und durch Stimme durchsetzten.
Wenn du die Möglcihkeit hast, Hunde im Zusammensein zu beobachten, tu das ganz intensiev, schau wie sie miteinander umgehen und lerne.
TWH verstehne was von Körpersprache!!!!!!!!!!!!!!

Liebe Grüße und viel Spaß mit deinen Köterchen (ist ganz liebevoll gemeint)

Monika
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Old 01-08-2005, 21:07   #8
Beowulf
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Hallo!
Praxistipps in der Erziehung sind sehr schwierig, weil es immer auf den Hund und auch auf seine persönliche Einstellung ankommt. Denn wie sagt man so schön:" Viele Wege führen nach Rom."
Meinen Rüden hat seine Mutter in der Erziehung mit begleitet. Sie hat ihn Stubenrein gemacht und ihm beim Herankommen unterstützt. Wenn er meinte nicht kommen zu müssen, dann ist sie los und hat ihm zu mir gescheucht.
Auch er hatte wie Marions Hunde Angst im Dunklen. Bei den ersten Versuchen ihn bei Dunkelheit mitzunehmen, ist er oft weggerannt und hat sich im bzw. unter dem Auto verkrochen. Das gleiche war, wenn die Hunde mit dem Muezzin geheult haben. Habe dieses Verhalten ignoriert und ihm immer wieder damit konfrontiert. Da in Marokko Hunde nicht angeleint werden müssen, habe ich den Welpen nicht angeleint. Das erste Mal an die Leine mit fast 5 Monaten. Ich habe den Welpen so gut wie nie zu mir gerufen, bin einfach weiter gegangen. Er hat von sich aus auf mich achten müssen um mich nicht zu verlieren. Hat er mich verloren, weil er nicht aufgepasst hat, habe ich ihn erst mal heulen und seiner Angst überlassen. Erst wenn ich meinte es reicht jetzt, habe ich gerufen. Mit Leckerchen habe ich nicht gearbeitet, da es ihm Sch.. egal ist, ob er eins bekommt oder nicht. Zu motivieren und belohnen ist er nur mit wilden Zerr-und Kampfspielen. Eigendlich habe ich mich wie Wolfseltern verhalten, nur einzuwirken wenn es nötig wird. Die locken ihren Nachwuchs auch nicht mit Leckerlies. Wer nicht mitkommt, oder zu spät beim Futter ist, muss fressen was übrig bleibt oder geht leer aus. Ich erwähne noch, für die die es nicht wissen. Wusste nicht was für einen Hund ich habe und hatte auch keine Bücher über Wolfsverhalten mit in Marokko. Ich habe rein instinktiv gehandelt und verhalten. Aber auch mit jeden anderen Hund werde ich so erstmal umgehen. Erst wenn ich damit nicht weiter komme, werde ich meinen Erziehungsstiel ändern. Diese Art einen Hund zu erziehen ist komplett anders, als die gängigen Erziehungsmethoden. Bei meinen Hund so erfolgreich, das ich ihn auch auf einer Hatz hinter Rotwild abrufen kann. Denn ich bin ein Alfa durch Verhalten und kein Alfa durch Leckerchen. Das meine ich mit persönlicher Einstellung, und das viele Wege zum Erfolg führen. Ein Hund bei dem alles nur übers Fressen geht, der jedem hinterher läuft der Fressen hat, wäre kein Hund für mich. Ich bau auf Vertrauen, aber ohne Leckerchen.

Gruss
Beowulf
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Niemals aufgeben!
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Old 03-08-2005, 11:16   #9
raimic
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Danke an Alle, die hier Ihre Erfahrungen geschrieben haben.
Ich möchte meine Frage noch etwas erweitern.

Wer hat Erfahrungen in der Welpenerziehung nach
neueren Erziehungsphilosophien gemacht?

Ich denke da an:

Jan Nijboer ( Natural Dogmanship )
Anton Fichtlmeier ( Weg des Vertrauens )
Gudrun Feltmann
Imke Niewöhner
u.a.

Wo liegen die Stärken, wo die Schwächen dieser Ideen?

Gruß
Raimic
__________________
In der Natur ist kein Irrtum, sondern wisse, der Irrtum ist in dir.

Leonardo da Vinci
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Old 03-08-2005, 13:43   #10
Hitana
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Hallo raimic!
Gudrun Feltmann... von ihr habe ich ein Buch gelesen und habe mich von der These Halsbandruck=Biss=Ungerecht und Tierunfreundlich beeinflussen lassen. Ich bin sofort los und habe ein Geschirr gekauft. Die Praxis aber zeigte, dass sich mein kleiner überhaupt nicht gern darin bewegte. Es erzeugte, trotz guter Passform, blanke Hautstellen und auch so - er mochte es einfach nicht. Er läuft jetzt ohne alles völlig frei - ich habe ein super elgeantes Napalleder Halsband zum überstreifen gekauft, für Anleinsituationen und mein Kleiner dankt es mir sehr. Ausserdem finde ich einen kleinen Ruck, der am Ende der Leine kommt um das Ziehen einzustellen, nicht schlimm.

Sie hat einen tollen Trick erwähnt für "Möchtegern-Wegbestimmer" beim Spazieren gehen: Den Hund anleinen, neben sich halten und dann so vor ihn drehen, dass man ihn zurückdrängen kann. Dies tut man ein paar Schritte und der Hund begreift nach ein-zwei Wiederholungen wer den Ton angibt. Sehr elegante Lösung!


Die Thesen mit der Individualdistanz, die Frau Feltmann als Belohnung und auch als "Bestrafung" einsetzt, haben sich in unserem Alltag bewährt. Ich finde es toll. Macht der Hund etwas das einem nicht gefällt, geht man mit großen Schritten bestimmt auf den Hund zu bis man in seinem Individualkreis ist. Er wird Unterwerfungsgesten zeigen, die jeder kennen sollte. Man prüft ob man die volle Aufmerksamkeit des Hundes hat, dann entfernt man sich langsam aus diesem Kreis und kann beobachten das der Hund sich aus der Spannung löst. Reicht diese Drohung nicht, kann man auch einen Schritt weiter gehen. Gleiches Prozedere wie vorher, nur zusätzlich ein bestimmender Griff am Hals des Hundes. Kein Schütteln, kein lautes Schreien. Nur festhalten und mit klarer Körpersprache Überlegenheit demonstrieren. Unterwirft sich der Hund bis hin zum "Schwanzeinziehen" löst man den Griff gaaaanz langsam und entfernt sich ruhig und überlegen aus der Individualdistanz des Hundes. Dann kann man, weil man die ganze Aufmerksamkeit des Hundes besitzt etwas einfordern, wonach man ihn loben kann.

Die Bestätigung für etwas Richtiges soll in Form von einem "Diagonal nach hinten vom Hund weg Schritt" sein. Dies versteht allerdings keiner meiner vieren! Ich klatsche in die Hände und freu mich in einem ausgelassenen Spiel mit ihnen. Das klappt bei mir wesentlich besser.

So. schon wieder ein Roman geworden - Smile!

Liebe Grüße,
Hitana
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Old 04-08-2005, 18:03   #11
timber-der-wolf
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Hallo Hitana,
ein interessanter Beitrag, denn das Buch von G.Feltmann und ihre Thesen kenne ich nicht (man kann nicht alles kennen und geschweige lesen, was es über Hunde und Wölfe gibt ).
Aber, ...
Quote:
Originally Posted by Hitana
....Ich bin sofort los und habe ein Geschirr gekauft. Die Praxis aber zeigte, dass sich mein kleiner überhaupt nicht gern darin bewegte. ...
... hier habe ich ganz andere Erfahrungen gemacht. Meine Onka wollte sich nie anleinen lassen und schon gar nicht nach dem Freilauf wieder anleinen lassen. Da haben alle bekannten Trix und hilfreiche Hinweise hier aus dem Forum versagt. Erst als ich durch eine andere Hunde-Webseite auf die Vorzüge eines Hundegeschirrs aufmerksam wurde, ein solches kaufte und jetzt seit einigen Monaten benutze, gibt es absolut keinerlei Probleme mehr. Onka läuft bei Fuß, hört, wenn man sie ruft und läßt sich problemlos am Geschirr wieder anleinen.
Sie trägt ihr Halsband mit Impf-, Steuer- und Tassomarke nach wie vor, aber sie hat es nicht gern, wenn ich sie am Halsband kurz festhalte, was zwangsläufig mal notwendig ist. Ich bin überzeugt, dass Onka es als Strafe empfindet, wenn man ihrem Hals/Halsband zu nahe kommt - Urinstinkt!
Das Thema wurde bereits in einem anderen Forenthema "Halsband - Geschirr" ausgibig besprochen. Und ich glaube, dass es diesbezüglich kein richtig oder falsch gibt. Unsere TWH´s sind genau so verschieden, wie wir Menschen es auch sind - mit allen Abneigungen und Vorlieben .

Liebe Grüße
__________________
LG, Norbert mit seinen Graupelzen Onka v. Böhmerwald & Kira
"Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" (Kant)
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Old 22-03-2006, 03:28   #12
cry
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Hallo Raimic,

meine Amy ist jetzt seit sieben Wochen bei mir und selbst erst 13 Wochen alt, über meine Fehler kann ich Dir also wohl erst später berichten. Die Beziehung zu Ihr versuche ich über ein absolut freundschaftliches Verhältnis aufzubauen und Ihr möglichst viel Negatives zu ersparen. Jedoch muß sie sich Ihr Futter auch verdienen, zwei Drittel der Tagesration bekommt sie noch aus meiner Jackentasche.
Zum Glück habe ich aber auch fast den ganzen Tag für sie Zeit und konnte sie so vom ersten Tag an in mein Leben komplett einbinden. Sie geht überall mit mir hin, fährt zu jedem Einkauf mit und wartet ruhig bei einem Rinderohr im Auto, sie schläft seit der fünften Nacht (vorher bei mir) friedlich in Ihrer Hütte vorm Haus. An die Leine kommt sie bei Spaziergängen nur an Straßen und in der Nähe von unbekannten Hunden. Täglich lernt sie auf dem Grundstück und bei den zaunlosen Nachbarn neue Menschen und Hunde kennen.
Die Grundbefehle befolgt sie schon sehr zufriedenstellend und wir üben momentan das Absitzen beim Treffen von Fremden und Bekannten, um nicht so viele schmutzige Hosen zu hinterlassen. Hin und wieder werde ich natürlich auch einmal laut. Jedoch habe ich durch die Erziehung meiner Kinder schon gut gelernt sofort danach wieder auf freundlich umschalten zu können. Der Hund scheint in seiner ganzen Art sehr gelehrig aber auch launig zu sein. Mit schlechter Laune brauche ich früh garnicht an die Hütte klopfen, dann wird auch Ihr Tag nicht zum vorzeigen.
Ansonsten ist sie seit der 11 Woche stubenrein, wenn ich ihre Zeichen beachte, kann neben der Heizung liegen auf der Ihr voller Napf warm wird und macht all die verbotenen Dinge nur wenn Sie mich unbedingt ärgern will (in meinem Beisein).
Clicker beschleunigt offensichtlich das Lernverhalten, wird aber nur zum Neuerlernen von Befehlen genutzt. Gewalt (Maul zuhalten, Alfagriff etc.) hat fast gar keinen Nutzen und wird oft als Spiel mißgedeutet. Zischlaute erregen am besten ihre Aufmerksamkeit. Steigerungen sind Geklapper (auch einer landenden Kette neben ihr) und direktes über ihr aufbauen und breit machen.
Halsband und Leine waren nie ein Problem, andere große Hunde werden sehr rau bespielt wenn sie selbst "spielen" signalisieren. Wild sehen wir täglich und bisher konnte ich sie jederzeit abrufen.

Mein einziges Problem ist die Straße vor etwa 30.000 m2 Grundstücken von uns und den Nachbarn. Eine sichere Einzäunung werde ich nie erreichen können, aber dazu versuche ich besser ein neues Thema im Forum.

Das wichtigste scheint mir immer das gegenseitige Vertrauen und die freundschaftliche aber unbedingte Bestimmtheit meiner Forderungen zu sein.
__________________
Gruß Kay
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Old 22-03-2006, 11:15   #13
Silvester
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Was für ein Armutszeugnis für Marion, daß sie - wie sie selbst schreibt - Ihre Hunde gemeinsam NUR AN DER LEINE führen kann!!

Traurig, wenn man ( oder hier besser - Frau ) glaubt , dennoch anderen Leuten "gute" Ratschläge geben zu können oder zu müssen...

Ich erinnere mich, daß sie auch einmal geschrieben hat, Hunde seien keine Raubtiere (Carnivoren)... was denn sonst ??

Ich bitte um Entschuldigung aber derart undedarfte Menschen sollten vielleicht zunächst einmal die eigenen, erheblichen Wissenslücken sowie offensichtlichen Ausbildungs- und Erziehungsfehler ihrer eigenen Tiere berücksichtigen und abzustellen versuchen !

Gruß Smartwolf
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Old 22-03-2006, 11:15   #14
Silvester
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Was für ein Armutszeugnis für Marion, daß sie - wie sie selbst schreibt - Ihre Hunde gemeinsam NUR AN DER LEINE führen kann!!

Traurig, wenn man ( oder hier besser - Frau ) glaubt , dennoch anderen Leuten "gute" Ratschläge geben zu können oder zu müssen...

Ich erinnere mich, daß sie auch einmal geschrieben hat, Hunde seien keine Raubtiere (Carnivoren)... was denn sonst ??

Ich bitte um Entschuldigung aber derart unbedarfte Menschen sollten vielleicht zunächst einmal die eigenen, erheblichen Wissenslücken sowie offensichtlichen Ausbildungs- und Erziehungsfehler ihrer eigenen Tiere berücksichtigen und abzustellen versuchen !

Gruß Smartwolf
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Old 22-03-2006, 16:46   #15
Nebelwölfe
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Smartwolf - als Armutszeugnis würde ich alleine deinen Beitrag bezeichnen.

Nicht wenige Hundehalter haben das Problem, dass ihre Hunde jagen - und sie diese deshalb angeleint lassen...

Und was hat dieses Thema mit Hund und Carnivor zu tun??

Traurig nur, wenn man(n) zwar selber nichts zum Thema beizutragen hat - stattdessen aber mal wieder einem anderen ans Bein pinkeln muss. Traurig vor allem dann, wenn man(n) die entsprechenden Leute und ihre Hunde überhaupt nicht persönlich kennt...

Petra

PS: Ich kenne keinen Hund, der perfekt erzogen ist - ist es denn deiner???
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Old 22-03-2006, 17:23   #16
Nirak
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Marion, auch wir führen unsere Hunde an der Leine. Die Gründe dafür sind Einfach derer zufiele.

Was mich hier verwundert ist, dass kein Züchter hier seine Erfahrung darstellt / beschreibt, anscheinend Behält kein Züchter einen Welpen für sich zurück. Das wäre für Raimic sicher von grossem Interesse.

Mir spricht man ja das ab.

gruss Roland
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Old 22-03-2006, 19:54   #17
Silvester
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Liebe Petra!

Lies einmal was ich vor einiger Zeit hier unter "Jagdtrieb" geschrieben habe, dann wirst du - vielleicht ! - auch manches verstehen.

Ansonsten trägt dein Kommentar aus völlig unberufenem Munde
absolut nichts zur Diskussion bei.

Smartwolf

PS: Inzwischen haben mir mehrere andere Mitglieder dieses Forums private Nachricht gesendet und meiner Meinung in dieser Sache ausdrücklich zugestimmt...
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Old 22-03-2006, 20:17   #18
Silvester
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PPS: Für Interessierte: Die Diskussion "Jagdtrieb" steht unter der Rubrik "Sport und Ausbildung" im Forum.

Ich kann meine beiden (jagdlich geführten ) Hunde jederzeit unangeleint führen und auch stets verlässlich von einer begonnenen
Hatz abrufen! Anders wäre selbstverständlich ein geregelter Jagdbetrieb auch gar nicht möglich und sie hätten auch niemals die Jagdgebrauchshundeprüfung bestanden.

Soviel zum Thema " Ich kann meinen Hund (oder Hunde) nur an der Leine führen !" Ein bisschen bessere Erziehung tut not - und das geht mit jedem Hund! Natürlich gehören dazu Fachkenntnisse, das richtige Umsetzen derselben , viel Geduld und Übung - und all das scheinen so manche Leute hier nicht zu haben... und das IST traurig, eben besonders wenn dann noch Andere "belehrt" werden sollen.
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Old 22-03-2006, 21:13   #19
Heiko
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Originally Posted by littlepeet

PS: Ich kenne keinen Hund, der perfekt erzogen ist ...
Falsch formuliert; es gibt keinen perfekt erzogenen Hund!
__________________
Niemand kann Dir nehmen was Du bist, weil Deine Kraft in Dir unendlich ist !
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Old 22-03-2006, 21:22   #20
Heiko
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Hallo Raimic,

meine Amy ist jetzt seit sieben Wochen bei mir und selbst erst 13 Wochen alt, über meine Fehler kann ich Dir also wohl erst später berichten.
Hallo "cry",

willkommen im Forum. Dein Beitrag war sauber formuliert, nur weiter so.

Raimic benötigt z. Zt. keine Welpen-Praxis - Ratschläge mehr. Er hat Seinen Umständehalber bereits nach zwei Tagen wieder zurückgegeben.

Grüße

P. S. : Hier haben schon des öfteren Züchter über das Thema Welpen- und Junghunderziehung berichtet, man sollte etwas mehr suchen!
Wer die Zeit verschlafen hat und nur altdeutsche Texte reinkopiert, kann dies offensichtlich nicht nachvollziehen, aber regelmäßig den Molli machen! :P
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vom Westerwälder Berg
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