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Sport & Ausbildung Tschechoslowakische Wolfshunde als Arbeitshunde - wie trainiert man ihn , wie lernt man ihm neue Elemente, Informationen über Wettbewerbe und Trainingsseminare |
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13-10-2011, 21:31 | #1 |
Junior Member
Join Date: Sep 2003
Location: Dortmund
Posts: 410
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Mantrailing wie beginnt man?
Hallo!
Wie kann ich meinen Hund zeigen das er Person X suchen soll? Ich möchte erstmal ausprobieren ob sich Angel überhaupt dazu eignet und auch Spass daran hat. Ich selber habe keine Ahnung vom trailen und möchte es erstmal so für mich ausprobieren ohne Seminare, Kurse oder Hobbytrailer. Was ich wissen möchte ist, wie beginnt man überhaupt? Wie vermittel ich den Hund das er überhaupt suchen soll? Halt das ganze Programm für eine ahnungslose Anfängerin. Danke. Gruss Beowulf
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Parole! Niemals aufgeben! |
14-10-2011, 14:23 | #2 |
Junior Member
Join Date: Jan 2007
Posts: 80
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Hallo,
das ist schwierig jemandem zu vermitteln, ohne den Hund zu kennen und schriftlich, aber ich versuch mal mein Glück... Du brauchst auf jeden Fall mal eine zweite Person, die der Hund sehr mag (Familie, Freunde o.ä.). Ihr geht in ein ruhiges Gebiet (Boden ist relativ egal, aber wenig Ablenkung). Einer hält den Hund, der andere nimmt etwas, was der Hund am liebsten mag (Leckerli, Spielzeug usw), zeigt es dem Hund und läuft weg ... aber nur eine kurze Strecke z.B. hinter ein Auto oder sowas ... normalerweise müsste jetzt der Hund unbedingt hinter der Person hinterher wollen und so lässt man ihn mit der langen Leine zu der Person hin ... das wichtigste ist, dass das "Opfer" gaaaanz toll für den Hund wird, d.h. egal was irgendwann mal ist, er muss lernen, dass es das tollste auf der Welt ist, dieses Opfer zu finden (deshalb Leckerli, die er sonst NIE bekommt und besonders sind).. wenn der Hund das verstanden hat, fängt man an, dass die Person, die wegläuft, ziemlich schnell hinter einer Ecke verschwindet, aber noch ein Stückchen weiter läuft, d.h. der Hund hat die Motivation, weil er am Anfang noch die Person sieht, aber nach der Ecke ist die Person nicht mehr sichtbar, deshalb muss er die Nase einsetzen ... Naja, und dann variiert man die versch. Dinge, Länge, Alter, Personen usw ... Das ist so ungefähr mal das Grundprinzip .. es gibt natürlich versch. Varianten, es dem Hund beizubringen, aber ich habe in den letzten 8 Jahren damit gute Erfahrung gemacht ... TROTZDEM man macht am Anfang soooo viele Fehler, daher würde ich trotzdem raten, unter Anleitung damit zu beginnen, auch wenn du später mal feststellst, dass es euch keinen Spaß macht, aber gerade das Basic ist das wichtigste beim Trailen ... also VORSICHT!!! Viel Spaß ... Babsi
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Vertrau deinem Hund! |
14-10-2011, 19:49 | #3 | ||
Junior Member
Join Date: Aug 2009
Posts: 472
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Quote:
Die Distanz - schreibt Babsi ja auch - ist zuerst kurz, auf Sicht. Es wird auf längere Distanz gezogen und/oder mit "ums Eck" - hier kommst Du aber i.d.R. erst nach einigem Üben an. Wichtig auch: Lernen ist keine exponetiale Kurve, sondern ein auf und ab. Variiere mit der Person Gelände, Umfeld, Ablenkung, Geschwindigkeit des Weglaufens, Länge des Weges etc. Dann kannst Du weitere Personen dazu nehmen - WIEDER die müssen Timing beherrschen und Deinen Hund kennen, sonst baust Du dir unbeabsichtigt unsaubere Arbeit auf - und wenn Du dann richtig einsteigen willst, bügelst Du erstmal Fehler aus. Das wist nicht so klasse.... aber nur eine kurze Strecke z.B. hinter ein Auto oder sowas ... normalerweise müsste jetzt der Hund unbedingt hinter der Person hinterher wollen und so lässt man ihn mit der langen Leine zu der Person hin ... das wichtigste ist, dass das "Opfer" gaaaanz toll für den Hund wird, d.h. egal was irgendwann mal ist, er muss lernen, dass es das tollste auf der Welt ist, dieses Opfer zu finden (deshalb Leckerli, die er sonst NIE bekommt und besonders sind).. wenn der Hund das verstanden hat, fängt man an, dass die Person, die wegläuft, ziemlich schnell hinter einer Ecke verschwindet, aber noch ein Stückchen weiter läuft, d.h. der Hund hat die Motivation, weil er am Anfang noch die Person sieht, aber nach der Ecke ist die Person nicht mehr sichtbar, deshalb muss er die Nase einsetzen ... Naja, und dann variiert man die versch. Dinge, Länge, Alter, Personen usw ... VOR dem ersten Versuch mit Weglaufen gehört für mich - da eben kein Leckerlie sondern Spiel genommen wird - ein Einspielen dazu, d.h. Du spielst mit Deinem Hund jedoch DAS EINE Spielzeug, dass später mitgenommen wird beim Wegrennen, DAS bekommt Hund nicht - auch nicht mit vielen guten Ideen, das macht es "wertvoll" Quote:
LG koboldine
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Kein Mensch darf mir meine Schwächen so deutlich zeigen, wie meine (Wolfs-)Hunde es tun. |
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14-10-2011, 20:57 | #4 |
Junior Member
Join Date: Sep 2003
Location: Dortmund
Posts: 410
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Hallo!
Danke für die Einweisung. Sie ist schön verständlich geschrieben. So weiß ich jetzt wie ich beginnen muss. Im Moment sehe ich es noch als Beschäftigungsspiel für uns beide. Wenn es uns Spass macht und wir Talent dafür haben, dann kann ich mit richtiger Anleitung weiter machen. Bis dahin reicht es mir erstmal. Im Moment kann ich es eh nur am Wochenende machen, wegen dem "Opfer" und meinen alten Hund. Wie lange und häufig sollten die Trainingseinheiten so ca. sein? Und, das ist weit vorgegriffen, interessiert mich sehr. Wie macht man es mit der Geruchsprobe? Gruss Beowulf
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Parole! Niemals aufgeben! |
16-10-2011, 22:50 | #5 |
Junior Member
Join Date: Jul 2010
Posts: 23
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Hallo, wir haben so begonnen.
Vorab sollte immer das gleiche Prozedere abgehalten werden. Der Hund kapiert schnell, dass er jetzt suchen muss. (er oder sie muss ja wissen, dass es jetzt ernst gilt) 1. Start: Mit rechter Hand Schnauze zuhalten und mit linker Hand Suchobjekt an die Schnauze halten. Etwa 5 -10 Sec. 2. Lieblingsperson versteckt den Gegenstand unsichtbar im Breich von 10 Meter im Revier des Hundes. Immer wenn der Hund den Gegestand gefunden hat, dann ein Läckerchen geben und loben. Ein TWH kapiert das innert wenigen Sequenzen. Etwa 3-4 mal pro Tag ausführen. Nach 20 erfolgreicher Suche kann man einen Schritt weitergehen. 3. Die Bezugsperson nimm ein Gegenstand und hält ihn an die Nase. Die zweite Person bleibt beim Hund. Die Bezugsperson entfernt sich 100 Meter. (am besten im Wald wo keine kontaminierte Altspur ist) Dann sucht der Hund die Bezugsperson. Immer beim auffinden ein Leckerchen geben und loben. Bei der 1. Suche nachher abbrechen und allenfalls erst nach einer stündigen Pause wiederholen. ca. 5-max. 10 solche Sequenzen vollziehen. 4. Jetzt bleibt die Bezugsperson "Hundeführer" beim Hund und eine Person (dem Hund bekannte Person) mit wieder einem Geruchsgegenstand der Suchperson entfernt sich. Nun beginnt der Hund zu kapieren, dass er nach dem Geruch in der Nase suchen muss. Die Distanz kann laufend erweitert werden. Wichtig: die Spuren sollten bei Beginn des Training nicht kontaminiert sein. Mit der Zeit nach dem X-Trail beginnt der Hund selber die alten von neuen Spuren zu erkennen. Es ist auch problemlos möglich, nun nach Fremden zu suchen. Auch andere Tiere etc. Unsere Hündin ist nun anderthalb Jahre alt und auch bei sehr geringem Trainingsstand Personen auf 2, 3 km zu finden. Für uns reicht das, wir wollen ja nicht an Wettkämpfen teilnehmen und machen etwa 1 x im Monat ein Trail. Der TWH ist einfach zu trainieren, da er über einen sehr hohen IQ verfügt. Ich behaupte mal zu sagen, dass sich der Aufwand bei 25% gegeüber andern Rassen liegt. Obschon er sonst einiges an Aufwand braucht, im kapieren ist die Rasse Spitze. Gruß Marco |
21-10-2011, 14:03 | #6 |
Junior Member
Join Date: Jan 2007
Posts: 80
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Marco,
ich muss dir leider ein bisschen widersprechen ... (zumindest nachdem es hier auf eine schriftliche Anleitung rausläuft, in der Praxis schaut das wieder anders aus) zu Punkt 1, den Geruchsartikel hatte ich vergessen zu schreiben ... ABER ich würde vorsichtig sein mit Schnauze zuhalten (könnte für den einen oder anderen sehr unangenehm oder negativ sein, zwecks Schnauzgriff) ... wie gesagt in der Praxis kann man das anschauen, aber aufpassen, beim Nachahmen!! Wir haben am Anfang immer eine Jacke oder ähnliches auf den Boden vor den Hund gelegt und vor dem Start kurz darauf gedeutet. Der Hund wird automatisch kurz mit der Schnauze Richtung Jacke gehen und das reicht für den Anfang. Später, wenn der Hund gelernt hat, um was es geht, fängt man langsam an, den Geruchsartikel zu verkleinern und den Hund an eine Tüte zu gewöhnen (Tüte aber immer hochkrempeln an der Seite und nicht den Hund zwingen mit der ganzen Schnauze in die Tüte zu müssen )... zu 2, warum macht ihr hier eine Gegenstandsuche?? Es geht ja ums Mantrailen??? Ich finde Gegenstandsuche eine tolle Beschäftigung, hat aber mit dem Trailen nix zu tun... zu 3, kurze Suchen würde ich 2-3 mal nacheinander machen (ABER wenn z.b. die zweite Suche schon super war, dann lieber mal gut sein lassen, bevor man die dritte Suche verhaut!) Anschließend auf jeden Fall mal ins Auto und später nochmal so einen Durchgang machen ... zu 4, warum hat das Opfer einen Gegenstand immer dabei? Der Hund soll doch lernen, die Person zu suchen und nicht den Gegenstand??? Sorry, aber ich versteh den Zusammenhang nicht! zu Wichtig: ich hab in den letzten Jahren die Erfahrung gemacht, dass es gerade am Anfang nicht wichtig ist, darauf zu achten, ob das Gelände kontaminiert ist.. Unsere Hunde im Verein bilde ich immer gleich mit kontaminierten Gelände aus (zudem alles andere für die Praxis super schwer ist zum organisieren) und so lernen sie das gleich von Beginn an. Bisher habe ich ca. 60 Hunde ausgebildet (inkl. Seminaren) und keiner zeigte Schwierigkeiten mit Kreuzen von alten Spuren, wenn sie es von Anfang an mit gelernt haben... Man sollte max 1-2 mal pro Woche trainieren, das reicht meist ... Marco, nicht böse nehmen .. vielleicht bin ich in diesem Thema auch ein bisschen sehr kleinlich, weil ich sämtliche Hunde in Richtung Einsatzfähigkeit ausbilde und nicht im Hobbybereich ... Also nicht sauer sein und es stimmt, TWHs lernen schnell, man muss allerdings gerade deswegen aufpassen, damit man die Schritte nicht zu schnell verändert ... auch TWHs brauchen eine gute Basis!! Lg Babsi
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