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Sport & Ausbildung Tschechoslowakische Wolfshunde als Arbeitshunde - wie trainiert man ihn , wie lernt man ihm neue Elemente, Informationen über Wettbewerbe und Trainingsseminare |
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23-08-2009, 02:22 | #11 | |
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Sehr gute Überlegungen, Soni, die du da anstellst, finde ich.
Quote:
Ich denke, die Problematik "Gebrauchshund" liegt in verschiedenen "begrabenen Hunden". Die TWH sind von der FCI nun mal in Klasse 1 Sektion 1 eingestuft - daran werden wir wohl nichts ändern können (und wollen?). Dass es Gebrauchshunde sind, liegt - wie bei fast allen Rassen - in der Geschichte der Entstehung, da sie ursprünglich für die richtige Arbeit im Grenzschutz verwendet wurden. Dass sie unter die Hütehunde fallen liegt woran? Weil sie vom Schäferhund mit abstammen? Wie bei einigen anderen Rassen auch, sind aber die Zeiten vorbei, in der die Wolfshund "hauptberuflich" Gebrauchshunde waren. Heute sind sie in erster Linie Familenhunde und/oder Sporthunde, einige inzwischen in der Rettungshundearbeit. Meiner Ansicht nach besteht ein grosser Unterschied darin, ob ein Hund für die "richtige" Arbeit gebraucht wird (und werden kann), also ein richtiger Arbeitshund ist, oder als Sporthund ausgebildet ist. Für mich fallen deshalb auch die ganzen hundesportlichen Prüfungen eher weniger unter die sogenannten "Arbeitsprüfungen" - wenn man sie vergleicht mit Prüfungen, die Hunde in der richtigen Arbeit (wie z.B. Jagdhunde, Diensthunde oder aber auch "echte" Rettungshunde) ablegen - weil sie zwar Gehorsam und Sportlichkeit ausdrücken, aber nicht wirklich etwas über ihre "Gebrauchsfähigkeit" aussagen. Witzigerweise legen die ganzen Hütehunde, die für die richtige Arbeit an den Schafen genutzt werden - gar keine Arbeitsprüfung ab. Sie werden ausgebildet - und arbeiten... Was die Möglichkeiten der Prüfungen anbelangt, denke ich, dass die bestehende Regelung von VPG/IPO und RH/IPO völlig veraltet ist und den heutigen Ansprüchen an die Hunde - vor allem unserer Hunde - längst nicht mehr genügt... Ich denke auch nicht, dass es für unsere Rasse "die eine Arbeitsprüfung" geben kann, die für alle geeignet ist. Zum einen deshalb, weil die Hunde - wie Soni in ihrer Aufzählung deutlich macht - nicht gerade dem typischen Sporthund entsprechen und nicht jeder Halter bereit ist, die nötige Zeit zu investieren, und dies unter Umständen ohne jemals zum "Ziel" zu kommen. Abgesehen davon, dass viele Halter (wie auch Hunde ) vom Hundesport überhaupt nicht begeistert sind. Lange Zeit wurde von einigen immer wieder mokiert, dass die Wolfshunde als Familienhunde anstatt als Gebrauchshunde "verkauft" werden. Lange Zeit waren sie in Deutschland vom VDH nicht als Gebrauchshunde "anerkannt", deshalb erhielten sie vom VDH bis anhin auch kein Zertifikat und sie durften nicht in der Gebrauchshundeklasse starten. Nun, da der VDH die TWH als Gebrauchshunde anerkennt und diese auch in Deutschland in der Gebrauchshundeklasse starten dürfen, schreien genau die Leute, die sich vorher beschwert haben. Dass die Ausdauerprüfung dazu berechtigt, in der GHK zu starten, finde ich auch nicht so tragisch. Im übrigen schliesst die Ausdauerprüfung nicht aus, dass auch Hunde, die die VPG oder IPO ablegen - oder in Zukunft vielleicht auch ander Prüfungen - dort starten dürfen. Dass dies unsere Hunde degradieren soll, finde ich doch etwas an den Haaren herbei gezogen... Der Hund ist immer das, was wir aus ihm machen! Die GHK ist weder eine bessere noch schlechtere Klasse, als die anderen Klassen auch - und die Hunde werden genauso gerichtet wie in anderen Klassen auch. Die Vermutung, dass die Ausdauerprüfung nur absolviert wird, um in der GHK zu starten um was? Champion zu werden? halte ich für lächerlich. Wenn ich sehe, welche Hunde einen Championtitel haben und wie die Hunde teilweise gerichtet werden, kann ich nur sagen: jeder TWH-Besitzer, der lange genug an Ausstellungen geht, dorthin geht, wo wenige Hunde gemeldet sind oder dessen Hund von entsprechenden Richtern gerichtet wird, bekommt früher oder später einen Championtitel. Keiner der sowieso wenigen GHK-Aussteller wird seinen Hund den Besuchern als "Arbeitsidiot" vorstellen, der nur zum Laufen fähig ist. Warum auch? Und wenn ich mir so ansehe, welche Leute mit ihren Hunden die Ausdauerprüfung machen, sind es doch überwiegend diejenigen, die auch sonst mit ihren Hunden arbeiten. Wer sonst nie was mit seinem Hund macht, wird auch keine Ausdauerprüfung machen...Im Gegenteil. An den Ringen und insbesondere an den Infoständen und Rassepräsentationen wird immer wieder betont, dass unsere Hunde für alle Arten von Sport und Arbeit genutzt werden können und auch werden, weil er ein vielseitiger Hund ist, mit dem man eben ganz viele verschiedene Dinge tun kann... |
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