![]() |
![]() |
|
Off topic Über alles und nichts - ein Weg vergnüglich Deine Freizeit zu verbringen |
![]() |
|
Thread Tools | Display Modes |
|
![]() |
#1 |
Senior Member
Join Date: Nov 2004
Location: Da, wo auch der Wolf zu Hause ist
Posts: 1,446
|
![]()
Mit der mir vorliegenden, freundlichen Genehmigung von "canis-kynos" stelle ich diesen Beitrag ins Forum. (Bitte folgenden Hinweis unbedingt beachten:
Schriftliche Beiträge dürfen nur in vollständiger Form weitergeleitet, weitergegeben oder veröffentlicht werden, wobei stets die Quellenangabe © http://www.canis-kynos.de für weitere Hinweise und Informationen anzugeben ist. Soweit Kürzungen oder Redigierung der Beiträge beabsichtigt sind, ist stets die vorherige Zustimmung in Textform von canis-kynos unter [email protected] einzuholen.) Besonders interessant sind die einleitende Feststellung in der Präambel, die sich auf alle Hunde bezieht, gern aber von manchem TWH - Züchter und Besitzer (leider) bestritten wird J, und die Schlussbemerkung! Die Rechte des Hundes Richtlinien für den artgemäßen Umgang mit dem Hund Die Rechte des Hundes wurden in zwei CANIS-Workshops unter Mitwirkung von Dr. Erik Zimen erarbeitet. Zunächst beleuchtete man das Tier Hund von allen Seiten und leitete daraus seine Bedürfnisse ab. Unter Berücksichtigung gesellschaftlicher Aspekte wurden dann die Rechte des Hundes entworfen. Die Rechte im Überblick: Artikel 1 Der Hund hat das Recht auf einen sachkundigen Besitzer Artikel 2 Der Hund hat das Recht auf dauerhaften sozialen Kontakt zu Menschen und Hunden Artikel 3 Der Hund hat das Recht, mit Artgenossen zu spielen Artikel 4 Der Hund hat das Recht auf Verlässlichkeit in den sozialen Beziehungen Artikel 5 Der Hund hat das Recht auf artspezifische Kommunikation Artikel 6 Der Hund hat das Recht auf körperliche Auslastung Artikel 7 Der Hund hat das Recht auf freie Bewegung Artikel 8 Der Hund hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit Artikel 9 Der Hund hat das Recht auf Aufgaben, die seinem Wesen entsprechen Artikel 10 Der Hund hat das Recht, durch eigene Erfahrungen zu lernen Artikel 11 Der Hund hat das Recht, sich schmutzig zu machen, zu stinken und Flöhe zu bekommen Artikel 12 Der Hund hat das Recht auf art- und bedarfsgerechte, abwechslungsreiche Ernährung Präambel Der Hund stammt vom Wolf ab. Er (Anm: der Hund!) hat wölfische Wesensmerkmale und Bedürfnisse. Aufgrund dieser Abstammung hat er die folgenden Rechte, obwohl er ein Mitglied unserer Gesellschaft ist. Hundehalter, Züchter und Ausbilder sind aufgerufen, sich diese Rechte stets gegenwärtig zu halten und sich zu bemühen, die Achtung dieser Rechte zu fördern und durch fortschreitende Maßnahmen ihre allgemeine und tatsächliche Anerkennung und Verwirklichung zu gewährleisten. Denn das Verhalten eines jeden Hundes wird entscheidend geprägt durch seinen Menschenpartner. Artikel 1 Der Hund hat das Recht auf einen sachkundigen Besitzer Ein sachkundiger Besitzer ist informiert über seine wölfische Abstammung und die daraus resultierenden Folgen im Zusammenleben mit seinem Hund. Er informiert sich ferner über Verhalten, Kommunikation und Erziehung. Zur Sachkunde gehört auch ein Basiswissen über Gesunderhaltung und Pflege sowie über die Konsequenzen der Haltung von Rüde oder Hündin. Vor Anschaffung eines Hundes ist es unbedingt erforderlich, sich über die Wesensmerkmale und insbesondere Ansprüche der jeweiligen Rasse/Rassen umfassend zu informieren, damit geistiger und körperlicher Unterforderung des Hundes vorgebeugt wird (vergl. dazu auch Artikel 9). Artikel 2 Der Hund hat das Recht auf dauerhaften sozialen Kontakt zu Menschen und Hunden Dieses Recht setzt räumliche Nähe zu den Sozialpartnern voraus. Daher ist eine Zwingerhaltung lediglich in Kombination mit einer überwiegenden Haushaltung tolerabel. Eine Anbindehaltung ist völlig unangebracht. Anzustreben ist die Haltung von wenigstens zwei Hunden; sollte dieses nicht möglich sein, ist zu gewährleisten, dass der Hund regelmäßig Kontakt zu anderen Hunden hat (Hundewiese, Welpenspielstunden, Spaziertreffs etc.). Artikel 3 Der Hund hat das Recht, mit Artgenossen zu spielen Im Spiel mit anderen Hunden erwirbt der Hund soziale Kompetenz. Er lernt die Umgangsformen seiner Art kennen (Aktions- und Reaktionsmuster im sozialen Geschehen). Kommt es im Spiel zu Vermischungen von verschiedenen Motivationen (Jagd-, Sexual-, Territorial, Aggressionsverhalten), muss der Besitzer regulierend in das Spiel eingreifen, um ritualisierten Verhaltensweisen wie die permante Fixierung auf Spielobjekte vorzubeugen. Auch im Spiel mit dem Menschen kann es zu einer derartigen Vermischung der Antriebe kommen. Häufig testen Hunde im Spiel ihre Grenzen aus und versuchen, diese zu überschreiten. Daher muss der Mensch Form, Anfang und Ende des Spieles bestimmen und es jederzeit kontrollieren können. Spielen mit Hunden heißt nicht, einen Ball zu werfen und den Hund hinterherlaufen zu lassen. Spiel lebt von Abwechslung im Verhalten und nicht vom Equipment. Spielen mit Hunden bedeutet, miteinander zu rangeln, zu rennen, sich anzuschauen, sich zu verstecken, sich gegenseitig zu berühren und Spaß dabei zu haben. Artikel 4 Der Hund hat das Recht auf Verlässlichkeit in den sozialen Beziehungen Der Hund ist keine Ware und kein Wegwerfartikel. Für ihn ist es wichtig, lebenslang in einem stabilen sozialen Gefüge zu verbringen. Grundsätzlich ist es daher nicht zu tolerieren, dass der Hund aus diesem Gefüge beliebig herausgerissen wird. Der Hund braucht eine klare Position innerhalb der Familie. Diese Position wird zugewiesen durch das Setzen von Grenzen, innerhalb derer er sich frei und sicher bewegen kann. Die Reaktionen aller Familienmitglieder auf Grenzüberschreitungen (= unerwünschtes Verhalten) müssen immer unmittelbar und angemessen erfolgen. Artikel 5 Der Hund hat das Recht auf artspezifische Kommunikation Hunde kommunizieren ausschließlich nichtsprachlich. Sie setzen ihren Körper ein, um sich einander oder auch dem Menschen mitzuteilen. Das Erkennen und Deuten der Körpersprache des Hundes und das Einbringen des eigenen Körpers in das soziale Zusammenleben, dient der Kommunikation mit dem Hund. Dazu gehört das Anfassen und Streicheln, aber auch die Begrenzung des Hundes. Neben den köpersprachlichen Signalen sind das Bellen und das Knurren artspezifische Lautäußerungen, die der Kommunikation dienen. Bellen kann zum einen Ausdruck von Lebensfreude und Aufregung sein. Bellen und insbesondere Knurren können aber auch Warnsignale sein zur Verteidigung des Territoriums, der Gruppenmitglieder oder seiner selbst. In diesen Fällen muss der Besitzer gewährleisten, dass es zu keinen Beißvorfällen kommt (Briefkasten für den Postboten gefahrlos erreichbar). Ritualisiertes Dauerkläffen ist vom Besitzer zu unterbinden. Dazu gehört es, vorausschauend zu handeln, also auch einzukalkulieren, dass manche Menschen (z. B. Kinder) in falscher Weise auf Droh- und Warnsignale des Hundes reagieren. Artikel 6 Der Hund hat das Recht auf körperliche Auslastung Der Wolf ist ein ausdauernder Traber über weite Strecken. Auch die meisten Hunde sind aufgrund ihrer Anatomie in der Lage, täglich zehn bis zwölf Stunden zu laufen. Daher ist es unbedingt erforderlich, seinen Hund auch körperlich zu fordern. Artikel 7 Der Hund hat das Recht auf freie Bewegung Der Hund sollte überwiegend frei, d.h. unangeleint laufen dürfen. Nur so kann er weitgehend ungestört die überaus wichtigen Sozialkontakte zu seinen Artgenossen aufnehmen. Außerdem ermöglicht ihm der Freilauf die Erkundung der Umwelt. Damit es immer wieder etwas Neues für den Hund zu erforschen gibt (er hat ein Bedürfnis nach Abwechslung und Vielseitigkeit), sollten die Spaziergänge oft in unterschiedlichen Gebieten stattfinden. Artikel 8 Der Hund hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit Alle Arten von Quälereien und Misshandlungen sind ohne Ausnahme unzulässig. Hunden dürfen unter keinen Umständen körperliche Defekte angezüchtet werden (Qualzucht z. B. bei Shar-Pei, Bulldoggen, Pekinesen, Toyrassen). Bei züchterischen Maßnahmen dürfen genetische Defekte nicht in Kauf genommen werden. Ein körperlicher oder genetischer Defekt kann auch darin bestehen, dass Hunde nur noch eingeschränkt in der Lage sind zu kommunizieren (extreme Faltenbildung im Gesicht). Vom Kauf solcher Hunde sollte abgesehen werden! Hunde haben ein Recht auf tiermedizinische Hilfe bei Krankheit und Schmerzen. In aussichtslosen Situationen ist hiervon auch das Recht umfasst, vor weiteren Leiden bewahrt zu bleiben. Der Besitzer hat in diesem Fall dafür Sorge zu tragen, dass der Hund fachgerecht eingeschläfert wird. In die körperliche Unversehrtheit des Hundes kann eingegriffen werden, wenn eine Kastration sinnvoll ist. Eine Kastration ist auch ohne tiermedizinische Indikation immer dann sinnvoll, wenn ansonsten ein anderes Recht des Hundes (z. B. das Recht auf freie Bewegung - Artikel 6) erheblich eingeschränkt werden würde. Artikel 9 Der Hund hat das Recht auf Aufgaben, die seinem Wesen entsprechen Bei Gebrauchshunden wie Jagd-, Hüte-, Herdenschutz-, Wach- oder Schlittenhunden muss der Besitzer eine weitgehend anlagegerechte Beschäftigung seines Hundes sicherstellen oder zumindest entsprechende Ersatzbeschäftigungen für seinen Hund organisieren. Ist dies nicht möglich, muss von der Anschaffung eines solcherart spezialisierten Hundes abgesehen werden. Die wesensgerechte Beschäftigung darf nicht dazu führen, dass andere Individuen in konkrete Gefahr geraten. Dies ist aber insbesondere bei Hunden mit einer angezüchteten, gesteigerten Aggressivität und/oder Verteidigungsbereitschaft der Fall. In dicht besiedelten Gebieten gehen die erforderlichen Maßnahmen zur Gefahrenabwehr zwangsläufig zu Lasten einer artgerechten, den Bedürfnissen entsprechenden Haltung dieser Hunde (z. B. kann ihnen der erforderliche Freilauf nicht in ausreichendem Maße geboten werden). Zucht und Haltung dieser Hunde stellen in Deutschland damit ein ernsthaftes Problem dar. Artikel 10 Der Hund hat das Recht, durch eigene Erfahrungen zu lernen Nichts kann die eigenen Erfahrungen ersetzen, die insbesondere ein junger Hund machen kann. Der Besitzer muss daher bereits seinen Welpen frühzeitig mit möglichst vielen Umweltkonstellationen vertraut machen. Dies dient auch der Vermeidung von „Fehlprägungen“ (z.B. Jagd auf Jogger, Radfahrer, laufende Kinder). Es gilt, den Hund in seinem Lern- und Reifungsprozess zu unterstützen und zu leiten. Ziel muss es sein, dass der Hund seine Grenzen kennt, zwischen Spiel und Ernst klar unterscheiden und aggressives Verhalten kontrollieren kann, um sich in einer Vielzahl von Situationen angemessen zu verhalten und in seiner Umwelt sicher und souverän zu bewegen. Artikel 11 Der Hund hat das Recht, sich schmutzig zu ma-chen, zu stinken und Flöhe zu bekommen Aufgrund der wölfischen Abstammung sind bestimmte Verhaltensweisen und Bedürfnisse vorhanden: - sich in Aas/Gülle zu wälzen - in Schlammlöcher zu springen - Löcher zu buddeln - Mäuse auszugraben usw. Derartiges Verhalten hat für den Hund einen hohen Stellenwert. Der Besitzer muss es tolerieren. Diese Forderung entbindet den Besitzer aber nicht von seiner Verantwortung, für die Gesunderhaltung seines Hundes zu sorgen (Impfungen, Wurmkur, Floh/Zeckenbehandlung etc.). Artikel 12 Der Hund hat das Recht auf art- und bedarfsgerechte, abwechslungsreiche Ernährung Hunde haben ein großes Ernährungsspektrum, dazu gehören u.a. Aas, Essensreste, Knochen, Schlachtabfälle oder Exkremente. Eine ausschließliche Ernährung durch Hundefutter senkt die Lebensqualität eines Hundes. Schluss Der Hund ist ein Hund! Gleichwohl läuft er in unserer Gesellschaft Gefahr, nur noch an den menschlichen Ansprüchen gemessen zu werden. Die vorgenannten Rechte sollen einen Beitrag dazu leisten, den Hund als Tier mit wölfischen Bedürfnissen zu sehen, wertzuschätzen und zu lieben. Die Teilnehmer dieses Workshops und damit die Verfasser von „Die Rechte des Hundes” sind: Dorothea Bakir, Werner Biereth, Sieglinde Bürger, Rainer Dorenkamp, Nina Egger, Jens Eikelmann, Monika Germann, Sabine Gerteis, Ute Heberer, Agnes Hillmer, Sonja Jürgens, Tanja Kittelmann, Christina Landmann, Andrea Mansfield, Melanie Metz, Simone Müller, Eva Näher, Daniel Ney, Tina Oldenburg, Peter Przybilla, Helga Schüller, Dr. Ulrike von Wardenburg, Sylvia Werner und Dr. Erik Zimen
__________________
LG, Norbert mit seinen Graupelzen Onka v. Böhmerwald & Kira "Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" (Kant) ![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
#2 |
Junior Member
Join Date: Sep 2003
Posts: 50
|
![]()
Ich glaube niemand bestreitet hier, dass der Hund vom Wolf abstammt und dass er immer noch wölfische Wesensmerkmale und Bedürfnisse hat. Wer das nicht weiss, neigt zur Vermenschlichung des Hundes. Nach meiner Meinung ist es ein grosser Vorteil ,wenn man Erfahrung sowohl mit Wölfen als auch mit Hunden hat. Da kann man dann auch klarer den Unterschied zwischen Canis Lupus und Canis Lupus Familiaris sehen.
Weiter bin ich der Meinung, dass es sehr nervend ist, wenn jedes Wort, das gewisse Leute mal gesagt haben, wie unter der Lupe betrachtet wird. Es wird alles genauestes analysiert und man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht. Minna |
![]() |
![]() |
![]() |
#3 |
Member
|
![]()
Ich finde es schön, dass du hier die "Rechte des Hundes" zitierst - ein tolles Werk, geschaffen von Leuten, die einen klaren Bezug zum Hund als Hund haben.
Und wie du in deiner Vorrede schon ganz richtig bemerkt hast, bezieht sich dieses Werk auf ALLE HUNDE, das heisst alle Rassen und alle Mischlinge - und nicht speziell auf den Tschechoslowakischen Wolfshund. Ich kann hier - glücklicherweise - nirgendwo finden, dass der TWH wölfischer ist als andere Hunde und deshalb andere Rechte geniessen sollte... Und das ist eben das, was viele Züchter und Besitzer hier schon lange sagen, das der Tschechoslowakische Wolfshund ein Hund ist, wie viele andere Hunde auch und von daher auch behandelt werden sollte wie jeder andere Hund... Das ist es, was manche gerne mal vergessen. Was Dr. Erik Zimen dazu sagen würde, was hier so alles geschrieben steht, kann ich mir sehr lebhaft vorstellen... ![]() Petra |
![]() |
![]() |
![]() |
#4 | |||
Senior Member
Join Date: Nov 2004
Location: Da, wo auch der Wolf zu Hause ist
Posts: 1,446
|
![]()
Minna,
Quote:
Doch, das wird es sehr wohl. Einige reagieren sehr allergisch auf das Wörtchen Wolf oder wölfisch ... Man verlangte sogar vor einiger Zeit, den Namen TWH in Tschechoslowakischen Schäferhund umzubenennen, weil im TWH das Wort Wolf vorkommt - alles hier im Forum nachzulesen! Da hast Du Recht! Quote:
Das ist ebenfalls richtig! Aber man sieht auch die nicht zu leugnenden Gemeinsamkeiten / ähnlichen Verhaltensweisen, die Größer als die Unterschiede sind. Und das wird leider immer wider besserem Wissen bestritten. Quote:
Minna, es wird nichts unter die Lupe genommen! Jeder, der lesen und schreiben gelernt hat, kann schwarz auf weis nachlesen, was Erik Zimen in wissenschaftkichen Aufsätzen, in Veröffentlichungen und und in diversen Büchern geschrieben hat. Und bei einem international anerkannten Biologen, Wolfs- und Hundeforscher, wie Erik Zimen es war, braucht nichts interprtieren oder erklären zu werden, was er gemeint hat! Ich weis, das passt sicher wieder der oder dem Einen nicht, aber das ist dabei völlig unwichtig.
__________________
LG, Norbert mit seinen Graupelzen Onka v. Böhmerwald & Kira "Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" (Kant) ![]() Last edited by Julia; 23-01-2008 at 10:15. Reason: Zeile entfernt |
|||
![]() |
![]() |
![]() |
#5 | ||
Junior Member
Join Date: Feb 2005
Location: Südlicher Bayerischer Wald
Posts: 79
|
![]()
Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, was es bei diesem Thema für einen Grund zu streiten gibt ... und irgendwie kommt es mir so vor, als würden hier Streitthemen angeführt, die mit dem eingestellten Artikel "Die Rechte des Hundes" gar nichts zu tun haben.
![]() Ich finde "Die Rechte des Hundes" sehr gut und wichtig. Ich wünschte, diese Anmerkungen würden mehr berücksichtigt werden, vom einzelnen wie auch vom Gesetz- und Verordnungsgeber. Denn die in letzter Zeit überbordenden Hundeverordnungen bringen diesbezüglich starke Einschränkungen, und mein persönlicher Eindruck ist, dass dies immer schlimmer wird - auch (oder gerade weil?) die meisten Hundehalter dies alles demütig hinnehmen und um Rücksicht bemüht sind. Dabei spielt auch die Gewöhnung eine Rolle. Als ich ein Kind war und mit Hunden unterwegs war, war es normal, dass Hunde überwiegend frei gelaufen sind, und das auch ganz "legal". Für heute aufwachsende Leute ist es normal, dass Hunde überwiegend an der Leine sind - oder zumindest dass dies per Verordnung gefordert wird. Was also kann als nächste Verschärfung kommen, da die "Gefahr" ja immer noch nicht gebannt ist? Quote:
Mir scheint, als würde ganz allgemein das Gefühl für die Bedürfnisse unserer Haustiere und auch für Verhältnismäßigkeiten schwinden und stattdessen durch immer mehr Regelungen und Verordnungen ersetzt werden. Das kann zu einem Teufelskreis führen, denn wenn mir alles bis ins kleinste Detail vorgeschrieben wird und ich viele Entscheidungen gar nicht mehr selbst treffen darf (z. B. ob die Gegend gerade ruhig und ungefährlich genug ist, dass mein Hund ohne Leine laufen könnte), verliere ich im Laufe der Zeit natürlich auch die Übung im Umgang (oder kommende Generationen werden diese gar nicht mehr erlernen können, s. o.). Also müssen in Zukunft immer weitere Fragen per Verordnung gelöst werden ... Warum das so ist? (Falls es überhaupt so ist und nicht nur das Ergebnis meiner subjektiven Wahrnehmung.) Ist es die vielzitierte Entfremdung von der Natur? Eine natürliche Folge fortschreitender Zivilisation, ein soziales Phänomen der Verstädterung? Ich habe keine Ahnung. Das wäre ein schönes philosophisches Thema. Quote:
![]() |
||
![]() |
![]() |
![]() |
#6 |
Guest
Posts: n/a
|
![]()
Schöner Beitrag Yvonne.
Was das Wort "wölfisch" betrifft, bei Haltern von z.B Golden Retrievern oder Pudel ist es sehr sinnvoll die Besitzer an die Abstammung ihrer Raubtiere zu erinnern um einer Vermenschlichung entgegenzuwirken. Bei einem Hund der optisch dem Wolf gleicht, wie der TWH, ist es meistens sinnvoller entgegengesetzt zu argumentieren, sonst nimmt der optische Eindruck überhand und das Hundliche wird gänzlich ausgeblendet. |
![]() |
![]() |
#7 |
Junior Member
Join Date: Sep 2003
Location: Schöngeising
Posts: 133
|
![]()
Julia - Du hast es auf den Punkt gebracht!
Noch überspitzter ausgedrückt: der Toypudel auf dem Arm hat auch Abstammung vom Wolf und nicht vom Spielzeug. Das muss den Leuten klar gemacht werden. Beim TWH ist die Abstammung ersichtlich und somit sollte der Hund hervorgehoben werden. Sonst sind die Abstammungsunterschiede nicht so groß, wie manch einer es sich wünscht. Stefan |
![]() |
![]() |
![]() |
#8 | |
Senior Member/ Dude
|
![]() Quote:
Aber trotzdem sehr schöner Beitrag , die Rechte des Hundes . Was mir weniger gefällt sind deine Anspielungen Norbert die du in den Antworten an Minna gibst . Das der Hund vom Wolf ab stammt bezweifelt auch keiner , aber ich weiß nicht was du immer wieder beweisen willst , ich denke auch andere Meinungen in Bezug auf den TWH ( denn das ist doch dein eigentliches Ziel hier ) solltest auch du endlich akzeptieren . Wer der Meinung ist sein Hund sei mehr Wolf als Hund , soll doch damit glücklich werden . Sicher sind die Rechte des Hundes allgemein gültig , aber in einer Gesellschaft wie wir sie haben nicht teilweise nur sehr schwer zu realisieren . Das fängt doch bei den Gesetzen schon an , da werden Tiere als Sache abgetan , und was ich mit einer Sache machen kann muss ich dir sicher nicht sagen . Noch mal zu deinem hier ( ich will es mal als getarntes Anliegen bezeichnen ) Grundanliegen , Julia hat es auf den Punkt gebracht ( was den TWH betrifft ) , und letztlich , sind Hunde nun mal Hunde , die sich in ihrer Gesamtheit den Menschen und seiner Umwelt angepaßt haben / anpassen mussten ( siehe hier zu die Studie von , ich glaube G. Bloch , über die auf der Straße lebenden Hunde ) und so mit einige gravierende Eigenschaften die der Wolf hat nicht mehr haben . Auch hängt das da mit zusammen , wie der Mensch sie selektiert hat um bestimmte Aufgaben zu lösen . ( Micha hatte diesbezüglich ja schon das Beispiel mit dem " Nutztier " gebracht .Der Kern wird immer der Kern bleiben , genau so wie jede Rasse ihre eigene bleiben wird ,aber die wenigsten Modehunde werden in der Natur auf sich allein gestellt überleben . Ich für meinen Teil brauche nicht immer daran erinnert zu werden wo oder aus welcher Spezies der Hund entstanden ist , und obwohl ich TWH habe , renne ich nicht mit geschwollener Brust herum und poche auf seinen Ursprung .
__________________
es ist egal gegen Wen oder Was man kämpft, wichtig ist Wofür...! ![]() Lieber stehend sterben – als knieend leben ! http://www.wolfs-hunde.com |
|
![]() |
![]() |
![]() |
#9 |
Junior Member
Join Date: Jul 2005
Location: Moers, NRW
Posts: 202
|
![]()
Hallo!
Ich finde man kann nicht oft genug daran erinnern das Hunde von Wölfen abstammen. Die Leute vergessen es sonst!!!! Die "Normalos" heiraten, kaufen ein Haus, bekommen ein Kind und kaufen sich einen süßen Welpen. Diese wundern sich warum sie bald einen "Problemhund" haben und rennen wenn es zu spät ist in die Hundeschulen, nur um ihn dann, weil sie trotzdem nicht zuhören, abzugeben. Wir predigen es in unseren Welpen- und Junghundekursen jedem vor, damit die Hundebesitzer begreifen, dass das Verhalten ihres Hundes nicht unbedingt logisch für uns Menschen sein muss! z. B. Das es "normal" ist, dass ein Hund sein Futter mit "knurren" verteidigt. Es ist in seinen Augen asozial von uns, dass wir es überhaupt wagen ihm zu nehmen. Denn in einem Wolfsrudel nimmt keiner dem anderen etwas aus dem Fang! oder das es z.B. normal ist, wenn ein Hund nicht alleine bleiben KANN. Er braucht Anschluss!!! Es gibt so viele klassische Probleme, die keine sein würden, wenn sich zukünftige Hundebesitzer mal mit dem Rudelsystem der Wölfe auseinander setzen würden. Und es kann nicht schaden das erfahrene Hundebesitzer ihr Wissen auffrischen und aktualisieren! Wenn man sich ein Aquarium kauft, informiert man sich doch auch ausgiebig vorher... Angesichts dessen wie viele Hunde in vielen Wohnungen alles andere als artgerecht vor sich hin leben, begrüße ich diese "Rechte des Hundes". Vielen Hundeseelen würde es besser gehen, wenn sich ihre Besitzer daran hielten. Liebe Grüße! Sonja
__________________
Was manche Menschen sich vormachen macht ihnen so schnell keiner nach! |
![]() |
![]() |
![]() |
#10 | |
Senior Member/ Dude
|
![]() Quote:
Natürlich , sollte man wissen was man tut , aber wie ich schon sagte , nicht Jeder wird als Hundehalter geboren . Ich kenne viele Menschen die in ihre Rolle als Hundehalter rein gewachsen sind ....... und im Laufe der Jahre ( genau wie Jeder von uns ) dazu gelernt hat .
__________________
es ist egal gegen Wen oder Was man kämpft, wichtig ist Wofür...! ![]() Lieber stehend sterben – als knieend leben ! http://www.wolfs-hunde.com |
|
![]() |
![]() |
![]() |
#11 | |||
Junior Member
|
![]()
Schöner Text, aber leider ziemlich utopisch, da auch sehr blumi beschrieben.
Es fehlt mir halt, der Einbezug für Hunde die "aus der Reihe" tanzen. Hunde aus schlechten Verhältnissen für die echt einfach mal alles Besser ist als das wo sie herkommen, auch wenn vieles nicht "optimal" wirkt, Hunde die einfach "anders" sind (mein Husky ist krank und "verbrauch" würd ich den körperlich "auslasten" würd der mir nen Vogel zeigen ![]() ![]() Außerdem kenn ich viele Jagdhund- und Huskyhalter die echt besser damit fahren ihre Hundies NICHT abzuleinen ![]() Ebenfalls zu bedenken: Der gleiche Wissensstand, setzt nicht vorraus, dass auch die gleichen Schlüsse daras gezogen werden und "richtig" hat manchmal ganz viele Gesichter. Merk ich ja an vielerlei, wenn ich Dinge aus Überzeugung auf bestimmte Art handhabe und viele Menschen das ganz anders machen. Manch andere Lösung finde ich persönlich dann "falsch" und manche eben einfach nur "anders" als meine, aber nicht schlechter. Beispiel Futter: Ich weiß auch, dass Hunde sich von Fleisch, Knochen, Aas usw ernähren. Ich BARFE, weil ich es gesünder finde und mein Problem ist, dass ich wenn Trockenfutter eben doch das hochqualitative vorziehe. Leider ist es da aber so, dass GUTE Trockenfutter aufgrund ihrer hohen Qualität in recht kleinen Mengen verfüttert werden und ich glaub,d ass meine Hunde lieber nen schönes, großes Stück Pansen im Bauch haben als 300g Futter ![]() Dennoch würde ich nie jemandem, der den Auwand BARF nicht treiben will und hochwertiges TroFu gibt unterstellen er schränke die "Lebensqualiätä" des Hundes ein. Nächster Punkt: Quote:
Denn sie können eben auch durchaus mal Sachen erwischen die ihnen nicht bekommen würden oder gar gefährlich werden (ich meind amit nicht nen halbverwestes Kaninchen, das macht höchstens Durchfall und ich denk das ist der Spaß wert aber manchmal erwischen Hunde eben auch Gefährliches (Munin stahl als Welpe bei meinr Mutter ne Roulade samt Spieß und das er auf "aus" ALLES fallen läßt egal wie lecker es ist hat da ne Menge ärger gesparrt und da es umgehend die ausgepackte Roulade als dickes Lob gab hat er sich auch nicht in seinen Rechten beschnitten gefühlt ![]() Quote:
Ich hab aus DEM Grund nie nen einzelnen Hund haben wollen und denk einfach, dass es meinem Rudel zuzumuten ist hier und da mal 6-8 und für ein Semester auch mal 10 Stunden alleine zu sein. Hugin und Stuart interessiert das wenig (die würden auch ohne die anderen allein bleiben, Munin bleibt eher aus Höflichkeit ruhig und ohne andere Wuffs mag er das gar nicht. Und Magni kriegt jedesmal wieder das Trotzköpfchen und hupft 10 Minuten rum, legt sich dann aber auch wieder nieder. Quote:
Klar gefällt meinen Hunden des große Haus und der sicher umzäunte Garten, der jederzeit zu betreten ist (nicht dass diese blöden Viecher mal rausgehen würden.. neeeein, stundenlang neben mir auf dem Sofa liegen ist ja viiiel schöner als draußen zu sein *kopfschüttel*) Aber solche Bedingungen hat nunmal nicht jeder. Manche Leute wohnen eben in einer Mietwohnung, müssen arbeiten gehen, können nur einen Hund finanzieren und gehen morgens und abens mit dem Hund in den Park. Und trotzdem ist es schöner, nachdem Herrchen/Frauchen von der Arbeit kommt erst schön spazieren zu gehen und dann zu kuscheln als evtl nochmal ein paar Jahre im Tierheimzwinger zu warten ob was Besseres kommt. Man muss halt immer die Alternativen die sich für den jeweiligen Hund bieten, ansehen. Dass man sich wenn das Alles ist was man beiten kann keinen Hund ebim Züchter extra produzierne läßt sollte dagegen klar sein, bzw auch durch den Züchter eingeschränkt werden. Wär ich Züchter, gäbe ich in soclhe Lebenssituation auch keinen extra hergestellten Welpen. Aber wenn sich für einen meiner Pflegehunde, die echt nur Sch.. kennen ein Zuhause mit Sofa und Streicheleinheit bietet, dann sind so "Unoptimalitäten" (ich liebe sowas, das Wort gibt es garantiert nicht und dennoch weiß jeder was ich mein ![]() ![]() lg Fraukie |
|||
![]() |
![]() |
![]() |
|
|