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Erziehung & Charakter Was muss man bei einem Welpen beachten, wie sozialisiere ich ihn, die meisten allgemeinen Probleme mit dem TWH, wie löse ich sie

 
 
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Old 28-01-2009, 18:07   #18
Astrid
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Lustig, dass du gerade DSH bei den 50 verschiedenen Hunden aufzählst.

Meiner ganz persönlichen Erfahrung nach gibt es Rassen oder Hundetypen, bei denen die Chance auf viele friedliche Begegnungen höher sind, als bei anderen. Wobei sehr vieles auch vom Hundehalter und dessen Gepflogenheiten abhängt - so konnte ich z.B. beobachten, dass Hundehalter die mit ihren 4-Beinern Agility betreiben verhältnismäßig oft verträgliche Hunde haben, während ich im Schutzhundesport wiederum verhältnismäßig wenige gefunden habe (was nicht an der Hundesportart selbst liegt, sondern einfach an der Tatsache, dass Agilityhunde in der Regel von klein auf immer mit einem ganzen Schippel Artgenossen zusammen trainieren, während die Schutzhunde stets einzeln herausgeholt werden und sehr oft sicher auch die Ansprüche der jeweiligen Halter im Bezug auf die Verträglichkeit ihrer 4-Beiner sehr verschieden sind).

Jedenfalls: der DSH gehört für mich definitiv nicht zu diesen uneingeschränkt verträglichen Rassen/Typen (er gehört für mich zu den Rassen, die fast schon übermäßig häufig zum mobben neigen - die Frage ist ja auch, ab wann ist ein Hund unverträglich? Wenn er mobbt? Wenn er sich gerne mit anderen misst? Oder erst wenn er im Kampf Verletzungsabsicht zeigt...?).

Ich kenne städtische Hundewiesen eigentlich kaum - ich habe schon mal gesagt, dass ich sowas unnatürlich finde, weil in den meisten Fällen einfach viel zu klein - für mich persönlich bieten sie einfach viel zu viel Konfliktpotential. Wie oft hab ich schon von Leuten gehört - "mei schau, wie lieb die spielen" - in Wirklichkeit haben 5 Hunde einen 6. aufs stärkste gemobbt oder es packt ein Hundehalter mitten auf der Hundewiese "intelligenterweise" einen Ball aus oder ähnliche Spompanadln - nein Danke, darauf bin ich wirkich nix neugierig.

Ich sehe außerdem keinen Sinn darin, mich mit einem Hund (auch wenn er verträglich wäre) auf eine solche Hundewiese zu begeben - ich ziehe da einen Spaziergang entschieden vor, wenn ich den zusammen mit anderen Hunden mache, gibt es auch genügend Gelegenheit zum spielen und Sozialkontakte ausleben, nur haben die Hunde in Konfliktsituationen viel mehr Möglichkeit, einander auszuweichen.

Eine Hundewiese ist für mich also absolut kein Maßstab. Sicherlich hat man es mit einem Hund der mit jedem Artgenossen gut auskommt auch beim Spazieren gehen einfacher oder sagen wir so: man kann sich dann zumindest guten Gewissens einreden, nicht so sehr auf ihn achten zu müssen, weil "der tut ja nix". Aber ganz ehrlich - wenn man ein bissl Zeit in ein zuverlässiges Abrufen trainiert, ist es doch wirklich kein Aufwand, seinen 4-Beiner beim Anblick eines fremden Hundes einfach kurz abzurufen.

Als potentieller Hundehalter sollte man sich schon selber ein bisschen überlegen, was die eigenen Ansprüche sind und diese bei der Rassewahl berücksichtigen. Hätte ich mir gewünscht, mit meinem Hund täglich auf eine Hundewiese zu gehen, um mit anderen zu plaudern und ihm beim "spielen" zu zu sehen, hätt ich mir mit Sicherheit keinen TWH, keinen DSH, Malinois o.ä. (aber auch keinen Akita, keinen Molosser, usw.) genommen. Da ich daran aber ohnehin nicht interessiert bin, störts mich auch nicht, wenn meine Hunde nicht mit jedem Hinz und Kunz können (vorausgesetzt, sie können ohne Trara an einem solchen vorbei gehen - sowas kann man aber in jedem Fall trainieren).

Mir hat im Übrigen nie jemand gesagt, der TWH wäre ganz problemlos und auf jeden Fall mit allen Artgenossen verträglich; ich wär aber ehrlich gesagt auch gar nicht auf die Idee gekommen, das anzunehmen. Mir erschien er von Anfang an nicht der Typ "Lila-Freude-ich liebe alle anderen-Hundebegegnungen" zu sein - wobei ich damit aber nicht behaupten möchte, dass der TWH generell unverträglich wäre. Und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Briards zu diesen "Gänseblümchen" Hunden gehören...

Ich bin sehr gespannt, wie es mit meiner eigenen Hündin diesbezüglich weiter geht - momentan ist es eigentlich immer eine Frage des Gegenübers - wie souverän dieser ist und wie sympathisch er ihr ist. Ein aufmerksamer Hundehalter wird mit der Zeit wahrscheinlich schon im Vorfeld häufig einschätzen können, mit welchem Hund sein eigener wahrscheinlich kann und mit welchem es wahrscheinlich krachen wird (bei meinem Rüden kann ich das z.B. ganz wunderbar).

Und nicht zuletzt sind doch auch immer die anderen Hundehalter bzw. die Umgebung ausschlaggebend. Mein Rüde gehört zu der Sorte "sich gerne messen wollen", wobei er durchaus akzeptiert, wenn ein anderer stärker ist. Könnte ich davon ausgehen, dass alle anderen Rüden gleich klar im Kopf sind wie er und über gutes Sozialverhalten verfügen, könnte ich außerdem davon ausgehen, dass andere Hundehalter nicht sofort auf jedes Geknurre mit hysterischem Gekreische reagieren, könnte ich meinen Rüden auch einfach laufen lassen, denn die Hunde würden es schon unter sich regeln (wobei ich mir selbst noch nicht ganz sicher bin, ob ein "die machen sich das schon aus" wirklich das Richtige ist - in der heutigen Gesellschaft stellt sich die Frage aber ohnehin nicht mehr)...
__________________
Liebe Grüße aus Wien,
Astrid mit Nanook & Chinua - jetzt auch auf Facebook

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