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Erziehung & Charakter Was muss man bei einem Welpen beachten, wie sozialisiere ich ihn, die meisten allgemeinen Probleme mit dem TWH, wie löse ich sie

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Old 22-11-2011, 08:35   #1
Dajka
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Hallo,
kann mich Beowulf und Katrin nur anschliessen,
hatte auch so eine Hündin.
Vorallem, darfst Du ihn in seiner Panik nicht bestätigen.
Egal was er macht zb nach hinten gehen, Du gehst ohne Kommentar weiter.
Du musst mit ihm durch Städte, belebte Strassen, Züge, Markttage sind Klasse.
Überall dahin wo viel los ist.
braucht sehr viel Nervenstärke und Zeit.
Damals hat mein Trainer mir und einer DSH Halterin dazu geraten und das war ein sehr guter Ratschlag.
Meine liebte zwar mein Auto aber nicht schneller als 70kmH, später wars ihr egal, und im Haus verkroch sie sich unters Bett. Die war eine echte Panikerin, Männer waren auch IIIIIHHHHH! Mit ständiger Konfrontation und Ausdauer klappte es dann und wurde immer besser, die Männer beachteten sie auch nicht wirklich. Ihre Angst lag darin, dass sie von einem Mann misshandelt und nicht sozialisiert wurde.
Vielleicht kann man sich ja mal terffen.
Grüße Birgit
__________________
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Man kann versuchen Euch zu ändern, aber man kann auch die Zeit sinnvoll nutzen!
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Zwinger von der Gölshäuser Lücke

Last edited by Dajka; 22-11-2011 at 08:36. Reason: vergessen
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Old 22-11-2011, 08:45   #2
Katrin
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wie gesagt, ich kann mich euren ausführungen nur teilweise anschließen. klar darf man eine angst nicht bestätigen indem man auf den hund einredet oder zurückweicht, aber man muss den hund auch nicht in extremsituationen bringen. umso sensibler der hund umso mehr kann das nach hinten losgehen. warum soll sie den hund an stadt und u-Bahn gewöhnen wenn er damit nie konfrontiert wird? und warum muss das alles auf einmal sein. das wird immer bageguckt von der Verhlatenstherapie bei Angststörungen beim menschen wo man den hund eben genau in die situation bringt die ihm am meisten agst macht (obwohl man elbst da muttlerweile kleinere schritte macht). das kann man aber so nicht vergleichen, denn der Hudn weiß nicht was mit ihm geschieht, der merkt eben nurdass sein besitzer ihn immerwieder in solche situationen bringt. ich habe das kürzlich erlebt bei einem hund der ansgt hatte vor anderen hunden. die besitzerin war auch anhängerin der hauruck methode und ließ alle hunde zu ihrem hinlaufen. der hudn hat minuten lang geschrieen vor angst und isch hinter den beinen von passanten versteckt (nicht hinter denne seiner beistzering weil diese ihm ja nicht ghelfen wollte weil sie ihn nicht bestätigen wollte). irgendwann bin ich dann eingeschritten udn habe meinen hund da weggenommen udn mir dafür noch was angehört. der hund hat heute noch angst weil er genau in seiner befürchtng bestätigt wurde "situationen mit anderen hunden sind grausam" und er hat sicher dabei nicht gelernt dass sie harmlos sind denn für ihn waren sie das nicht. außerdem hat er fast garkeine bindung zu seinem frauchen weil das vertrauen fehlt und ich denke das ist das a und o
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Old 22-11-2011, 11:31   #3
Cherli
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Hallo ihr 3.
Danke für eure Antworten.
Da auch ich sehr ländlich lebe (an einer Passstrasse, im Sommer also viel Verkehr), muss ich es dem Hund nicht zumuten, in der Stadt rumzulaufen.
Mir reicht es vollkommen, wenn ich mich bei uns im Dorf stressfrei bewegen kann und ihn im Winter vor den Schlitten spannen kann und er sich dort sicher verhält, denn es ist nicht sonderlich prickelnd, wenn man samt Schlitten vom Trail gezerrt wird, nur weil ein Skilangläufer entgegen kommt...
Mein Mix ist Alltagstauglich, ausser vor Ziegen, Rehen und Hirschen hat er vor nix Angst, ist sogar Schussfest...
Dass ich ihn in seiner Angst nicht bestätigen darf, ist mir bewusst, nur ist es manchmal nicht sehr einfach, wenn er Angst hat, weiter zu gehen. Ich muss euch wohl nicht erzählen, wieviel Kraft so ein Hund hat.
Kastriert ist er nicht, und wird er auch nicht! Mir reicht ein Hund, der seit der Kastration auf gewisse Hündinnen los geht...

Nunja, ich werde weiterhin hart üben und halte euch auf dem laufenden.

MfG Cherli
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Old 22-11-2011, 18:40   #4
GabrielaVesela
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Default Iruk - auch sehr unsicher gewesen..wird jeden tag besser

Ich mache zur Zeit das Gleiche mit Schäferhund, der schlecht sozialisiert war. Nun haben wir aber zuerst einige Spaziergänge in ruhigem Wald gemacht um uns kennenlernen und ein wenig vertrauen aufbauen. Dann ging es in die Wohnung und erste spaziergang in der stadt nur 10 minuten zwischen parkenden autos durch. Dann heim, ausruhen....
Gestern waren wir erstemal richtig in der stadt. zuerst stadtpark mit viele gerüche und wenig menschen, dann aber richtig in die fussgängerzone und citygalerie mit allem drum und dran...Ich bin einfach gelaufen. Schnell und stram und ohne zu schuen, was der hund dazu denkt...Er hatte keine Zeit Angst zu haben und es ging wunderbar...Nach 15 Minuten gleich wieder ruhigere Park und nur zuschauen lassen, wie dort menschen mit hunden laufen, fahrräder usw. Bald gehen wir wieder hin, da Iruk einfach zu viel verpasst hat und lernt aber sehr schnell alles nachzuholen. Er vertraut mir endlich mehr und ich bin so weit, dass ich den am liebsten adoptieren würde :-) Ich habe grosse Hoffnung, dass er alles verpasstes noch nachholen kann...
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Old 22-11-2011, 22:06   #5
Beowulf
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Hallo!
Keiner von uns hat gemeint, dass direkt mit dem Hund eine Extremsituation provoziert werden soll. Sicher sollte in kleinen Schritten geübt werden. Nur ob es wirklich reicht, einen Hund nur auf seine Alltagssituationen zu sozialiesieren? Was ist, wenn ein unvorhersehbares Ereignis kommt, wo der Hund in eine Angstsituation gebracht werden muss? Ist es dann nicht besser, wenn der Hund in kleinen Schritten das volle Programm durchlernt und dann so eine Situation auch meistern kann? Ist es nicht besser für den Hund, wenn er am ganzen Leben seiner Menschen teilnehmen kann, als aus Angstgründen immer zu Hause bleiben zu müssen oder zum Dogsitter? Wie sieht es mit der geistigen und mentalen Auslastung für so einen Hund aus, der nur sein Dorf kennt? Kann er so wirklich glücklich leben? Meine Wolfhunde sind sehr neugierig, wollen am Leben ihrer Menschen zu 100% teilnehmen. Dafür nehmen sie auch für sie Unannehmlichkeiten in Kauf. Da sie beide sehr gut sozialiesiert wurden, der Rüde von mir, die Hündin vom Vorbesitzer. Gehen sie im Gegensatz zu mir, sehr gerne in die Stadt. Es ist ihnen egal dass ich dabei unter grossen Stress stehe, denn sie haben keine Angst und lassen sich nicht von mir irritieren. Sie geniessen es, überall neue und fremde Gerüche aufzunehmen. Mal etwas anderes zu sehen und zu erleben als die Natur in allen zu bietenden Varianten.

Und noch etwas zum Thema Angst. Ich bin als Kleinkind eine Rolltreppe Kopfüber herunter gefallen und habe mir, da die Rolltreppe keinen Schutz hatte, die Finger in den Schlitz (da wo die Stufen im Boden verschwinden) geschnitten. Dadurch habe ich eine regelrechte Phobie vor Rolltreppen entwickelt. Meine Mutter hatte mich am Anfang immer die Rolltreppe hochtragen müssen und später, als ich grösser war, hat sie mich an der Hand draufgescheift. Ich habe dabei immer ein grosses Geschrei gemacht. Denn manchmal gab es kein Treppenhaus im Kaufhaus auf das ausgewichen werden konnte. Vor 40 Jahren wurde auch noch kein Terz über Angstverhalten gemacht, da musste man einfach durch. Heute ist für mich Rolltreppe fahren, gerade runter, immer noch ein Horror den ich nicht durchstehen möchte. Nur gibt es heute noch weniger Treppenhäuser die für Kunden benutzt werden können. Also muss ich da durch und auf die sich bewegende Stufe treten. Da ich es nicht sofort kann, sondern immer einige Stufen in der Bewegung beobachte, rempeln mich oft andere Leute an, oder gehen so dicht an mir vorbei, das meine Angst herunter zu fallen noch verstärkt wird. Da ich Rolltreppen weder aus meinen Leben entfernen kann, noch darauf verzichten kann einige Dinge zu erwerben, muss ich mich jedes Mal meiner Angst stellen, mit ihr leben und das beste daraus machen. In dem Sinn, gib den Hund eine Chance seiner Angst zu begegnen, und wenn nicht zu überwinden dann wenigstens damit umgehen zu können. Das gibt ihn mehr Freiheit und mehr Lebensqualität.

Gruss
Beowulf
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Niemals aufgeben!
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Old 22-11-2011, 23:19   #6
Cherli
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Hallo Beowulf

Es war auch nicht so gemeint, dass Fenrir nur das Nötigste kennen lernen soll.
Nur ist es momentan so, dass er selbst ja enorme Ängste zeigt und ich lieber erst diese abbauen werde, als diejenigen, welchen er selten bis nie ausgesetzt sein wird.
Momentan kommt er ja kaum zum Haus raus, ohne gleich wieder rein zu wollen.
Sobald er zu Hause (sprich 10km Umkreis ums Haus) stressfrei leben kann, gehe ich gerne auch weiter.
Momentan muss ich aber in erster Linie Vertrauen aufbauen, denn bisher habe ich nicht regelmässig mit dem Hund gearbeitet (leider), komischerweise mag er mich trotzdem sehr...

LG Cherli
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Old 23-11-2011, 01:26   #7
GabrielaVesela
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Die Beziehung macht bestimmt viel aus. Der Schäferhund wo ich schrieb hatte sich bei erstemal in unsere wohnung auch nicht getraut die steile treppe hoch zu gehen, ich hatte also 2 möglichkeiten..ihn zu zwingen oder es erst abwarten. Diesmal wartete ich ab und 14 tage später nahm ich ihn wieder mit zu der treppe...und nun, er ging diesmal hoch...:-) vielleicht war es die richtigere entscheidung , ihm nochmal zeit zu lassen, mir vertrauen und freiwillig mitzugehen...Eigenen hund, den ich von klein auf habe und davon ausgehe, dass er mir traut aber nur angst hat vor treppe, würde ich schneller zwingen, als einen, der mich noch nicht so gut kennt...
Lass euch Zeit Cherli...:-)
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Old 23-11-2011, 01:39   #8
hanninadina
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Cherli, du machst es schon richtig. Beowulf scheint zu übersehen, dass der Hund schon auf "Nichtsozialisierung" geprägt ist und du nicht bei Null sondern - 100 anfängst. Dazu kommt überhaupt die spannende Frage, ist es möglicherweise nicht nur negativ Erfahrung, die ihn geprägt hat, sondern genetisch fixiert. Vielleicht kannst du uns mal den vollen richtigen Namen sagen, dass man ggfls. aufgrund seiner Herkunft sagen kann, ob er vielleicht eher von "scheuen" Eltern oder Großeltern kommt.

Deine Einstellung ist richtig. Ich bin ein Sozialisierungsfreak. Aber die Kunst besteht auch darin zu erkennen, ob man ein Tier ggfls. überfordert. Dann ist weniger mehr!

Grundsätzlich sehe ich es schon wie du Beowulf, von Welpenbeinen an so früh wie möglich so viel wie möglich machen. Ein zu viel gibt es nicht. Man weiß nie, wo das Schicksal den Hund hinführt. Aber hier haben wir einen bereits 17 Monate alten Junghund, den sein Schicksal ja leider schon woanders hin führt.

Das der Hund nicht gern aus dem Haus geht, hat eine einfache Erklärung, er hat Panik, dass er aus dem neuen zu Hause, das ihm anscheinend gut gefällt, wieder weiter gegeben wird! Hunde, die weggeben werden, können da eine Neurose entwickeln. Deshalb nimm dir Zeit. Es kann 2-3 Monate dauern, bis er die Sicherheit hat, dass er für immer bei dir bleibt.

Wie Katrin oben schon schrieb, das Vertrauen zu dir ist das wichtigste und wenn man ständig Dinge tun würde, vor denen er Angst hat, wie soll er einem dann vertrauen?

Du schaffst das.

Christian
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Old 23-11-2011, 22:10   #9
Torsten
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Originally Posted by Beowulf View Post
Hallo!
Keiner von uns hat gemeint, dass direkt mit dem Hund eine Extremsituation provoziert werden soll. Sicher sollte in kleinen Schritten geübt werden. Nur ob es wirklich reicht, einen Hund nur auf seine Alltagssituationen zu sozialiesieren? Was ist, wenn ein unvorhersehbares Ereignis kommt, wo der Hund in eine Angstsituation gebracht werden muss?
Immer schön langsam mit den jungen Pferden (Hunden), es gibt einen Begriff, ich weiß nicht ob der dir was sagt, denn der heißt Schwerpunktprinzip. Und genau danach sollte man bei den Übungen handeln, was heißt, dem Hund zuerst solche Dinge bei bringen die für ein normales und angenehmes Zusammenleben wichtig sind - zu den extremen Situationen kann man dann über gehen, wenn das 1 mal 1 sitzt ....
Rom ist auch nicht an einem Tag gebaut wurden ......
Quote:
Grundsätzlich sehe ich es schon wie du Beowulf, von Welpenbeinen an so früh wie möglich so viel wie möglich machen. Ein zu viel gibt es nicht.
Doch gibt es sehr wohl, wenn der Hund dabei permanent überfordert ist muss man sich nicht wundern wenn man eine nervöse Raute an der Leine hat die zwar jede Situation mit macht aber eben wegen der Überforderung die anfangs voraus ging trotzdem unter Stress steht..... das sind dann u.a. die sogenannten (falsch verstandenen) aggro TWH. Denn Sozialisierung ist auch lernen und wenn ich beim lernen jemanden überfordere, muss ich mich über "Amokläufer" nicht wundern ..... immer schön Alles zu seiner Zeit im richtigen Maße .....
Bei all Dem ist aber das Vertrauen und die Akzeptanz zum Hundeführer unabdingbar, solange dass nicht vorhanden ist wirst du auch nie einen sicheren Hund haben oder ihn in die Richtig erziehen können. Ist der Besitzer/Hundeführer nicht souverän wird es der Hund auch nicht sein .....
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es ist egal gegen Wen oder Was man kämpft, wichtig ist Wofür...!

Lieber stehend sterben – als knieend leben !
http://www.wolfs-hunde.com
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