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Erziehung & Charakter Was muss man bei einem Welpen beachten, wie sozialisiere ich ihn, die meisten allgemeinen Probleme mit dem TWH, wie löse ich sie

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Old 15-04-2012, 11:28   #1
koboldine
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nett.... aber aneinander vorbei....

Gene sind durchaus verantwortlich für den Rahmen der möglichen Einflussnahme durch Mensch, Umfeld, Haltung. Darüber gibts eigentlich seit Feddersen Petersen auch keine Diskussion mehr im Bezug auf Hunde.
Das Beispiel Menschenkind - Einfluss von Außen vs Gene - ist diskutierbar, ich denke, dass es auch hier wie beim Hund ist.
Ob ein Mensch Straftäter wird, darüber gibt es viele Theorien, die von "genetisch disponiert" über "schlechter äußerer Einfluss" bis "Out of The Blue" reicht - und hier nicht wirklich nützlich.

Der Aspekt Aggression ist hier von verschiedenen Postern sehr unterschiedlich aufgefasst. Für mich ist Aggression ein Teil eines Potentials eines Lebewesens, das (Potential) erlernt werden muss unter Kontrolle zu sein und das auch im Bezug auf "sinnvollen Einsatz" erlernt und entwickelt werden muss. Die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Ausbildung des Aggressionspotentials werden von der jeweiligen Gesellschaftsform normiert. Hier kommt es zu Friktionen, weil ZWEI Gesellschaftsformen die Maßstäbe setzen: Hundliche und menschliche Gesellschaft.

Jeder psychopathische Depp kann aus nem genetisch "aggressionslos" terminierten Hund einen aggressieven Hund machen - aber nur im Rahmen der restlichen Genetik (denn das Gen "Aggression" gibt es nicht, nur diverse Gene, die Verhalten zur Erhaltung bzw Weiterführung der eigenen Art vorgeben)
Andersherum kann nicht jeder Halter einen stark disponierten Hund zum Lamm (auch DIE haben Aggressionspotential ) machen, ebenfalls im Rahmen der Möglichkeiten (allgemeine Disposition).
Das gleiche gilt für Scheu, Unsicherheit im Charakter, ... eben alle Charakterzüge, die in einem Tier (auch der Mensch ist eines) so vertreten sind.

Halte ich nun einen einzelnen Hund wie ein Wildtier zB Wolf, wird er sich entsprechend entwickeln / verhalten. Da alle Hunde nur die Domestizierte Form des Wolfes sind...halte ich mehrere Hunde wie ein Rudel Wölfe - entfällt die Anpassung an die menschliche Gesellschaft, s.o.

Tja, und wenn ich so leben will, und meine Hunde so halten will, kann und darf ich mich nicht wundern, wenn sie nicht an menschliche Normen angepasstes Verhalten zeigen.
Ich habe hier nur die Extrem-Formen angesprochen, ich denke jeder kann sich die verschiedenen Graustufen vorstellen.

Einen großen Unterschied gibts denn doch: ein Hund, der wie ein Wildtier gehalten wurde, kann immer noch an die menschliche Gesellschaft angepasst werden - im Rahmen seiner Disposition - im Gegensatz zu einem Wildtier, das im Nachhinein nur gezähmt werden kann, nicht domestiziert.

vg
koboldine
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Kein Mensch darf mir meine Schwächen so deutlich zeigen, wie meine (Wolfs-)Hunde es tun.
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Old 15-04-2012, 15:04   #2
Torsten
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Wenn dem so wäre, dass die Gene (die das Grundgerüst bilden) im Laufe einer Entwicklung oder Lebens sich so durchsetzen wie sie das Tier oder den Menschen veranlagen. Würde doch jegliche Erziehung und auch deren Erfolge daraus nicht greifen. Wie viele Tiere z. B. habe ich gesehen, die in ihrem Verhalten (sicher auch durch genetische Veranlagung) "Fehler" oder sagen wir nicht erwünschtes Verhalten aufwiesen, welches durch Erziehung auch absolut korrigiert werden konnte ..... ich denke auch, dass man hier die äußeren Gegebenheiten in denen ein Lebewesen auf wächst nicht außer Acht lassen darf. Natürlich kann man fast alles von zwei Seiten betrachten und auch in seine eigene Richtung argumentieren (immer da wo man hin will) aber allein theoretisches Wissen und Vermutungen können nicht die Grundlage zum Verallgemeinern sein. Schon gar nicht wenn das Wissen auch noch subjektiv nur in eine Richtung verallgemeinert angewandt ist und zu bestimmten egoistischen Zwecken des Erstellers dienen. Es reicht eben nicht, sich aus einer Palette von mehreren zusammen wirkenden Dingen, dass entsprechend passende heraus zu filtern um es dann für seine einseitige und engstirnige Argumentation zu nutzen. Wenn es so einfach wäre, würden auch züchterisch in allen Bereichen nicht so viele Misserfolge (was bestimmte Erwartungen betrifft) zu verzeichnen sein. Ich habe Eltern und Großelterntiere aus reinen Arbeitsrassen erlebt, die wirklich schlimm waren und von deren Verpaarung man sich auch triebige Tiere erwartet hatte. Jedoch waren da meist nur ein oder zwei Welpen dabei die auch so waren wie man sie wollte ..... woran kann das denn liegen Herr Genetiker ? Was meinst du, da du ja Bund und Bollilei erwähnt hast, warum die sich schwer tun geeignete Tiere für ihre Arbeit zu finden, obwohl die Züchter die dort hin anbieten und verkaufen, Tiere aus Linien verpaaren die den Ansprüchen gerecht werden müssten, es aber oft nicht sind, da nur ein Teil der Welpen oder gar vereinzelte Tiere dem entsprechen?
Ich denke du machst es dir hier ein wenig zu leicht ..... und wenn du dich schon auf wissenschaftliche Erkenntnisse stützt, dann aber auch auf Alles im Ganzen gesehen. Auf all das was ineinander greift um letztlich zu einem Ganzen zu werden.
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Last edited by Torsten; 15-04-2012 at 15:09.
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