![]() |
![]() |
|
Erziehung & Charakter Was muss man bei einem Welpen beachten, wie sozialisiere ich ihn, die meisten allgemeinen Probleme mit dem TWH, wie löse ich sie |
|
Thread Tools | Display Modes |
![]() |
#1 |
Senior Member
|
![]()
Wie einige von euch wissen, habe ich Tala ja als 11 Monate alten Rüden übernommen. Ein Held war er nicht und wird er nicht werden. Eher im Gegenteil, ich musste anfangen mich damit auseinander zu setzen, wie gebe ich meinem Hund mehr Selbstvertrauen, wie baue ich Ängste ab.
Üblicherweise wird gesagt, die Angst ignorieren, nicht gut zureden oder streicheln, weil das bestätigt die Angst. Hardliner sagen, da muss der Hund durch und setzen ihn Stress bewusst aus. Als Beispiel, wie geht man mit einem Hund um, der z.B. nicht Schuss fest ist? Da hatte ich ein interessantes Erlebnis vor ca. 6 Monaten bei einer DSH-Clubshow. Bei den DSH wird während des Richtens bzw. wenn sie laufen müssen, auch geschossen. Ein DSH ist ja ein Gebrauchtshund, der das abkönnen muss. Da es meine erste Show von DSH als Zuschauer war, hatte ich meine beiden Jungs mit. Hanni ist leider seit einer Selection im Alter von 20 Monaten - Selection = Bonitation - im Rahmen des Verhaltenstest, den er noch gut bestanden hatte, trotz Schuss, nach dieser VEranstaltung nicht mehr Schussfest. Mein Fehler war, dass ich aus Interesse den anderen 40 Hunde beim Verhaltenstest auch zugeschaut hatte, wenn auch mit etwas Abstand. Jedenfalls haben wir natürlich noch einige Schüsse gehört an dem Tag. Ich habe mir viele Gedanken gemacht, warum er sozsuagen von heute auf morgen so reagiert hat und es kann nur diese eine Veranstaltung gewesen sein. Während er Veranstaltung hat er allerdings überhaupt keine Reaktion gezeigt, war ruhig und hat mit zugeschaut. Auf besagter DSH-Show zuckte er nun zusammen, fing an zu zittern und wollte nur noch weg. Eine Bekannte von mir, die 3 DSH hat, fing an auf ihn beruhigend einzureden und ihn zu streicheln und erzählte mir mit ruhiger weicher Stimme nebenbei, dass eine ihrer Hündinen uach mal nicht Schussfest gewesen sei. sie habe dann beruhigen und später mit Belohnung mit ihr gearbeitet und siehe da, es ging weg und sie konnte ausstellung usw. machen. Sie war natürlich nicht so, wie ein absolut schussfester Hund. Ich konnte das gar nicht glauben, weil ich ja sonst auch immer so dachte, cool bleiben, ignorieren usw. Im weiteren Verlauf habe ich zufällig in den nächsten tagen in einer meiner älteren (1 Jahr oder alt) Hudnezeitungen geblättert und fand einen Artikel, wie man gegen Angst bei Hunden vor geht. DA wurde differenziert zwischen sozusagen (meien Worte) leichter Angst und eben starker Angst mit Zittern pp. Bei leichter Angst eben ignorieren usw. und nicht bestätigen durch gut zureden. Bei starker Angst genau das Gegenteil, denn es wurde für mich einleuchtend begründet und durch den Zufall DSH-Show auch bestätigt, nämlich dass der Hund bei extremer Angst gar nicht mehr Herr seiner Sinne ist und sozusagen nicht mehr klar denken kann vor Angst. DEshalb nimmt er auch gar nicht war, dass Herrchen z.B. cool ist und ganz gelassen. Und ihr könnt mir glauben, ich bin es, also nix von wegen Puls geht hoch, weil ich auch aufgeregt bin, ob er nun wieder anfängt zu zitten oder nicht. Ich hatte bis dahin dann eher durch Unterordnungsübungen Hanni abgelenkt. Aber es leuchtete mir ein, wenn jemand ein Hund panisch ist vor Angst, dass er dann nur noch weg will, oder eben Alarm macht und nicht mehr aufhört oder all die anderen Dinge. Jedenfalls habe ich das dann bei Tala auch so angewandt, wenn wir Besuch bekommen und siehe da, er hat sich schnell eingekriegt, aufgehört zu bellen und vor allem, er ist ruhig geworden, nicht mehr aufgeregt und kann nach ein paar Minuten zwischen die Leute gelassen werden. Also meine Frage an euch, wer kennt das auch, Differenzierung zwischen "leichter Angst" und "panischer Angst" mit der Folge, dass man damit unterschiedlich umgeht. Natürlich ist es unheimlich schwierig den Hund zu lesen und nicht zum falschen Zeitpunkt das Falsche zu machen, also bei leichter Angst zu bestätigen. Ich komme auf diese Sache auch deshalb, weil ich öfters von Hundehaltern gelesen und gehört habe, dass sie mit dem Ignorieren nicht wirklich weiter gekommen sind, trotz langem Übens. Da kann ich jetzt mit dem auch für mich "neuen" Wissen nur Sagen, Hund falsch gelesen und/oder falsch gehandelt. Die pauschale Ansage, Ignorieren des Angstverhaltens, wird dem Verhalten eines Hundes nicht gerecht. Bedenklich finde ich es erst Recht, wenn jemand seinen Hund zwingt, dieses Angstverhalten zu ertragen und sich dann wundert, wenn er schon beim Auslösen einer Spiegelreflexkamera zusammen zuckt. Freue mich über eure Erfahrungen und Meinungen. Christian |
![]() |
![]() |
|
|