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Erziehung & Charakter Was muss man bei einem Welpen beachten, wie sozialisiere ich ihn, die meisten allgemeinen Probleme mit dem TWH, wie löse ich sie

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Old 31-10-2011, 09:39   #1
Katrin
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@torsten

ja, theorie und praxis sind ein himmelweiter unterschied. das habe ich nun auch gelernt und deshlab schreibe ich es ja nun auch hier, weil hier anscheinden jemand der slben meinung ist wie ich es mal war... "man muss sich nur gut informieren".

@gabriela

ich wollte hier keine diskussion los treten über meinen hund. ich denke sie ist ausgelastet genug, das problem ist eher dass sie offensichtlich spaß am zerstören hat. wobei ich sagen muss dass sich das sogar in den letzten wochen enorm gebessert hat. ich habe ja gesagt dass ich denke es kommt nicht nur auf die rasse an, aber ich dneke schon dass dieses "beißen" was sie ja auch untereinander machen wenn sie aufgedreht sind schon eher tWH typisch ist. ich meine dmait jetzt nicht richtiges beißen, sondern dieses hapsen eben. klar kann man nem hund das abgewöhnen, aber das geht nicht von einem auf den andern tag und da wären für mich kinder schon ein probem.
Katrin jest offline   Reply With Quote
Old 31-10-2011, 09:42   #2
Katrin
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@gabriela

du hast es doch eigentlich schon selber gesagt, man hat mit einem kind (denke ich mal) noch weniger zeit für den hund. darin sehe ich auch ein problem. ich glaube man muss auch schauen wo der hund gehalten wird. ich denke mit einem eingezäunten grundstück/auslauf ist es nochmal eine ganz andere sache, wenn man den hund ggf. einfcah mal raus packen kann...
Katrin jest offline   Reply With Quote
Old 31-10-2011, 10:57   #3
Runa
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Hallo,

wir haben die "Sparversion" von Katrins Toopi hier, ihre Schwester Runa.
Sparversion deshalb, weil wir diese Probleme nicht in diesem extremen Ausmaß haben, aber wir haben eben auch nur einen Hund und widmen diesem einen Großteil unserer Zeit.

Wir kommen gut mit Runa zurecht und sind froh, sie bei uns zu haben, aber dennoch gab es schon eine Menge unschöne Vorfälle und das sollte man nicht verschweigen:
- Sie hat einen Freund von mir gebissen.
- Wenn sie unsicher ist, geht sie nach vorne. ICH muss erst lernen damit umzugehen und verhindere solche Situationen nun durch permanentes Kontrollieren des Hundes. Sobald andere Lebewesen in Sichtweite kommen, ist nichts mehr mit entspanntem Spazierengehen. Nicht, dass Runa immer etwas macht - aber Vorsicht ist besser als Nachsicht. Diese "Kontrolle" gibt ihr wiederum Sicherheit, so dass sich die Lage in den letzten Tagen deutlich entspannt hat (Danke, Petra!). Aber bis dahin wurden halt einige fremde und bekannte Personen ganz schön "angemuckt" von ihr.
- Sie hatte eine Phase, wo sie mich aus lauter überschüssiger Energie so angerüpelt hat, dass ich mir selbst kaum zu helfen wusste - und die Lösung des Problems war für mich sehr kurios, mit dem sogenannten "Alphawurf", "Schnauzgriff" & Co konnte man sie in diesen Situationen nicht maßregeln, das hat sie (trotz harter Ausführung) eher noch mehr aufgestachelt.
- Nach Kindern hat sie anfangs geschnappt, dann waren sie uninteressant und nun möchte sie mit ihnen spielen - und das auf ihre Weise, was nicht unbedingt kinderfreundlich ist.
- Etliche Zerstörungen: 2 Hundeboxen, x Schuhe, Leinen, Geschirre, Bettlaken, Matratze, sie liebt es Knöpfe, Etiketten und Reissverschlüsse abzukauen, Kabel, Lampen...
- Sie war bis heute kein einziges Mal alleine in unserer Wohnung, weil ich ihr dahingehend nicht vertraue und sie keiner Gefahr aussetzen möchte (in einer sicheren Box im Auto lassen wir sie auch mal eine Stunde alleine, das geht inzwischen ohne großes Geheul und Ausbruchsversuche - solange sie uns nicht hört. In die untere für sie gesperrte Etage können wir auch gehen, ohne das sie irgendwas anstellt - im Zimmerkennel hingegen macht sie Alarm und versucht pausenlos auszubrechen!).
- Ihre Art zu Spielen und ihre Begrüßungen sind sehr heftig. Es hat einige Wochen gedauert, bis wir keine Kratzer und blaue Flecken mehr davon getragen haben und kinderfreundlich ist das nun freilich immer noch nicht.
- Als wir sie mit 3,5 Monaten bekommen haben, knurrte uns das kleine Biest erstmal in allen möglichen Situationen an und schnappte, wir mussten uns unseren Status erstmal erarbeiten - das ist bei anderen Welpen in dem Alter so ja auch eher ungewöhnlich - inzwischen ordnet sie sich allerdings sehr gut unter.
- Die Beisshemmung hat Runa auch recht langsam aufgebaut, es gibt immer noch gelegentlich Situationen, wo sie (spielerisch) austestet, wie weit sie gehen kann.
- Mit unseren 3 Katzen geht sie prinzipiell super um, aber dennoch müssen diese manchmal ganz schön hart im Nehmen sein. Ich bin froh, dass wir kein ängstliches Exemplar haben, denn das wäre nach hinten losgegangen.
- Obwohl ich kein Freund von Maulkörben bin, gewöhne ich diesen Hund daran. Denn es gibt x Situationen (z.B. tierärztliche Behandlung), wo ich meine Hand nicht für sie ins Feuer legen würde.

So, ich habe garantiert den einen oder anderen Punkt vergessen, aber das ist ja nicht so wichtig.
Runa ist unser zweiter Hund und ich muss einigen meiner Vorschreiber Recht geben: Einen TWH kann man sich erst vorstellen, wenn man mit ihm zusammenlebt. Wir waren zwar auf Schlimmeres gefasst, als bisher eingetroffen ist, aber dennoch werden wir fast täglich überrascht.

Was die Kinderfrage angeht. ICH könnte mir im Moment nicht vorstellen, neben Runa auch noch ein Kleinkind betreuen zu müssen. Wie gesagt, ich empfinde diesen Hund als extrem zeitaufwendig und ich wüsste ganz ehrlich nicht, wie ich das managen sollte, ohne selbst auf der Strecke zu bleiben. Aber ich mache auch "nebenbei" eine Umschulung, wenn das nicht wäre, könnte es vielleicht funktionieren.
Ich hätte dennoch Bedenken, dass in einem kurzen Moment der Unaufmerksamkeit etwas schief geht. Und dabei traue ich Runa nicht einmal ohne weiteres zu, dass sie ein Kind absichtlich verletzt - aber ihr grobes Spiel reicht schon, um Schäden anzurichten.

Natürlich hat Runa auch total viele tolle und faszinierende Eigenschaften, die uns immer wieder Freudentränen in die Augen treiben. Für uns ist sie natürlich der tollste Hund der Welt. Aber wir mussten unser Leben und unsere Herangehensweise ganz schön auf diesen Hund einstellen, weil er mit vielen Alltagssituationen eben nicht unbedingt kompatibel ist.

Liebe Grüße,
Lina mit Teilzeitungetüm Runa
Runa jest offline   Reply With Quote
Old 31-10-2011, 11:49   #4
Katrin
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dasnke lina, dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen
Katrin jest offline   Reply With Quote
Old 31-10-2011, 12:32   #5
Wolfsmädchen
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Vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag Runa

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- Sie hatte eine Phase, wo sie mich aus lauter überschüssiger Energie so angerüpelt hat, dass ich mir selbst kaum zu helfen wusste - und die Lösung des Problems war für mich sehr kurios, mit dem sogenannten "Alphawurf", "Schnauzgriff" & Co konnte man sie in diesen Situationen nicht maßregeln, das hat sie (trotz harter Ausführung) eher noch mehr aufgestachelt.
Mich würde interessieren, wie ihr da gehandelt habt?

Magst du es nicht öffentlich schreiben, würde ich mich sehr über eine PN freuen

Habt ihr euren Hund aus "zweiter Hand"? Weil sie schon über 12 Wochen alt war, als ihr sie bekommen habt.

Liebe Grüße,
Carina
Wolfsmädchen jest offline   Reply With Quote
Old 31-10-2011, 13:05   #6
Katrin
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nein, haben wir nicht. runa war so lange bei der züchterin und ich habe meine sehr früh bekommen.
Katrin jest offline   Reply With Quote
Old 31-10-2011, 13:29   #7
Runa
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Originally Posted by Wolfsmädchen View Post
Mich würde interessieren, wie ihr da gehandelt habt?

Habt ihr euren Hund aus "zweiter Hand"? Weil sie schon über 12 Wochen alt war, als ihr sie bekommen habt.

Wir haben das Glück einen kompetenten Trainer zu haben, der sich speziell im "urtypischen" Verhalten auskennt, da er selbst ein paar Jahre lang Wölfe ausgewildert hat.
Mit diesem bin ich diese Situationen ein paar Mal durchgegangen und er meinte, es könnte ganz vielleicht sein, dass sie auf diese Weise versucht, Bestätigung von mir zu bekommen, quasi eine Rückversicherung über ihre Rudelzugehörigkeit.
Ich sollte, sobald sie den kleinsten Ansatz von diesem Verhalten zeigt SOFORT runter in die Knie gehen und sie ruhig streicheln und ihr mit ruhiger Stimme vermitteln, dass alles in Ordnung ist. Dann sollte ich einfach kommentarlos mit ihr weitergehen, als wäre nichts gewesen.
Auch wenn ich erst skeptisch war: es hat funktioniert. Das ist dann so ein paar Mal abgelaufen und dann hat sie das Verhalten auch schon komplett eingestellt. Ich achte im Gegenzug aber mehr auf sie, wenn sie mich beim Laufen kurz mit der Nase anstupst, reagiere ich darauf, in dem ich kurz "ist gut" sage oder sie kurz streichle.

Aber versteh mich nicht falsch, es gibt genug (andere) Situationen, in denen es nach wie vor zwischen uns körperlich bleibt. Dieser Umgang bezog sich nur auf diese spezielle Situation, in der ich sie sonst nur an die nächste Laterne binden konnte, bis sie sich abgeregt hatte.
Fakt ist: je klarer und dominanter ich mich dem Hund gegenüber verhalte, desto besser lässt sie sich von mir führen.
Eigentlich eine logische Sache, aber dennoch nicht leicht umzusetzen, wenn man eigentlich ein anderen Umgang mit Lebewesen gewöhnt ist.
Die Hündin, die wir vorher hatten war anfangs auch kein Engel, aber sie war wesentlich subtiler in ihrer Art. Ihr musste ich auch Grenzen zeigen und sie maßregeln, aber nie in der Weise, wie es Runa immer wieder erfordert.
Ich merke, dass ich mich echt geändert hab. Ich reagiere inzwischen deutlich schneller und "härter", nutze den "Schreckmoment" und fackel einfach bei allem nicht mehr lange, sondern reagiere unmittelbar auf ihr Verhalten (auch im Positiven).
Wenn ich die letzten Sätze lesen, denke ich, dass das alles auf jeden Hund zutrifft. Stimmt auch. Aber bei TWH ist es halt dennoch eine deutlich intensivere Form, als man sich das vorstellen kann und es ist schwer diese Art jemandem zu beschreiben, der sie noch nicht erlebt hat.


Und nein, Runa ist kein Second-Hand-Hund.
Es gab einfach keinen geeigneten Interessenten, daher blieb sie solange bei der Züchterin. Auch wenn das sicherlich ein paar Nachteile für uns hatte (z.B. konnten wir nicht mehr wirklich mit dem "Folgetrieb" arbeiten und die Sozialisierung auf diverse Dinge erforderte eine Menge Geduld und Zeit, auch das körperliche Zurechtweisen von nem 15 Monate alten Welpen ist schwerer als bei einem 8 Wochen alten), sehe ich auch einige Vorteile darin, da sie so eben bereits länger in einem funktionierendem Rudel gelebt und bestimmte Regeln dort eben schon gelernt hat. Im Umgang mit anderen Hunden ist sie nach anfänglicher Scheu zum Beispiel total toll. Noch. Denn die Erfahrung anderer TWH-Halter zeigt ja, dass sich auch dieses Verhalten durchaus noch ändern kann und wahrscheinlich auch wird.

LG
Runa jest offline   Reply With Quote
Old 31-10-2011, 14:44   #8
Spike
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Hallo,

der Vollständigkeit halber sollte ich noch erwähnen daß wir zuerst Lobo hatten, und er schon 3 Jahre alt war als unser kleiner Goldengel in unser Leben kam. Mit Kleinkind würden wir uns auch keinen TWH-Welpen ins Haus holen. Wir sind vielleicht ein bisschen verrückt, aber nicht vollends wahnsinnig

Unsere Nachbarn (auch sehr Hundeerfahrene Leute) haben seit ein paar Wochen einen Shiba Inu, ich denke der ist nicht besser als die meisten TWHs, denn Shibas sind auch alles andere als einfach Hunde.

Öfter kommen sie dann rüber und wollen sich Lobo mal "ausleihen", damit der Schlumpf seine Grenzen kennen lernt
und man merkt in seinem Verhalten/Sozialverhalten deutlich daß ihm die gemeinsammen Gassirunden gut tun.

Grüße
Thomas
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Woher soll ich wissen was ich denke, bevor ich höre was ich sage...

Der frühe Vogel... kann mich mal...
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